„Häufig leidet auch die Sexualität“, bemerkt Professor Dr. Ingo Füsgen, Facharzt für innere Medizin am Elisabeth-Krankenhaus, Velbert. „Das stellt selbst eine stabile Partnerschaft auf eine Belastungsprobe.“ Viele Betroffene schämen sich sogar vor dem eigenen Partner und versuchen, ihre Probleme und Ängste zu verheimlichen. Besonders schwer haben es Menschen, die eine neue Beziehung eingehen möchten, sich aber nicht trauen, das Thema anzusprechen. „Um ein offenes Gespräch kommt niemand herum, der sich trotz Blasenschwäche eine harmonische Partnerschaft und ein ausgefülltes Sexualleben wünscht“, betont Füsgen. Mit ein paar einfachen Tipps und ein wenig Einfallsreichtum ist beides durchaus vereinbar: So sollten Betroffene möglichst auf harntreibende Getränke wie Kaffee, Tee oder Bier verzichten und sich angewöhnen, vor dem Intimverkehr noch einmal die Toilette aufzusuchen. Ein Handtuch oder eine Inkontinenz-Unterlage im Bett beruhigen für den Fall, dass doch ein paar Tropfen verloren gehen. Günstig sind außerdem Stellungen, bei denen der Druck auf die Blase gering ist. „Und falls es doch zum Abgang von Urin kommt, sollten die Betroffenen versuchen, es gelassen zu nehmen“, so Füsgen. Eines sollte jedoch bei all diesen Maßnahmen nicht zu kurz kommen: Eine Blasenschwäche ist stets ein Fall für den Arzt. Denn Vorsichtsmaßnahmen sind gut – eine zielgerichtete Therapie, die zur Linderung oder sogar zum Abklingen der Symptome führt, ist besser.
Weitere Tipps und Informationen enthält die Broschüre „Blasenschwäche bei Frauen“, kostenlos erhältlich beim Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV), Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.frauen-blasenschwaeche.de.