Wenn es um das barrierefreie und selbstständige Wohnen im Alter geht, kann sich Deutschland ein Beispiel an Belgien und den Niederlanden nehmen. Dort liegt der Anteil altersgerechter Wohnungen bei immerhin fünf Prozent. In Deutschland sind nur etwa ein Prozent der insgesamt 39 Millionen Wohnungen auf die speziellen Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet. Das verdeutlicht eine Studie des Bundesverbands Freier Immobilen- und Wohnungsunternehmen (BFW).
Der Berliner Verband schätzt, dass mindestens 800.000 Wohnungen bis 2020 für die ambulante Pflege altergerecht angepasst oder neu errichtet werden müssen. Schließlich haben nach Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2020 rund 25 Prozent der Deutschen das 65. Lebensjahr erreicht, im Jahr 2050 werden elf Prozent der Deutschen 80 Jahr und älter sein. Zudem sieht der BFW einen zunehmenden Trend, länger in den in den eigenen vier Wänden zu verbleiben. Auch mit Blick auf die defizitäre Pflegeversicherung werde das seniorengerechte und barrierefreie Wohnen zuhause immer wichtiger.
Für den BFW sind intelligente Nutzungs- und Betreuungskonzepte für das Wohnen im Alter und die vorstationäre Betreuung Zukunftsaufgaben, die besonders durch neue Förderangebote politisch unterstützt und verbessert werden müssen: „Mit Blick auch auf andere Länder Europas kann Deutschland vor allem von der individuellen Wohnraumanpassung in Großbritannien und den Niederlanden lernen“, heißt es in der Studie, die die Förderpraxis der beiden Länder beleuchtet. So habe beispielsweise das „Sheltered Housing“ Großbritanniens, das auf dem unterschiedlichen Grad der Pflegebedürftigkeit basiert, einen Vorbildcharakter. In barrierefreien und selbstständigen Wohneinheiten mit Notruf, Hausbetreuung in der Wohnanlage, Gemeinschaftseinrichtungen begleitenden Aktivitäten habe man hier schon seit Beginn der 60er Jahre die Zeichen der Zeit erkannt.
Die Studie ist zum Download erhältlich unter www.bfw-bund.de.
Eine Antwort
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