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Klinikum gibt tiefen Einblick in die Lunge

Prof. Dr. Jens Kubitz demonstriert, wie er mit einem kleinen Gerät eine Bronchoskopie simuliert.

Die Stiftung Klinikum Nürnberg unterstützt viele Projekte, die Patienten und Patientinnen zugute kommen. Zuletzt wurde mit Stiftungsgeldern ein neuartiges Simulationsgerät angeschafft, an dem Ärzte eine ganz bestimmte Untersuchung der Atemwege trainieren können. Mediziner sind davon begeistert. 

Dem Patienten geht es zusehends schlechter. Auf dem Monitor blinkt die Anzeige der Sauerstoffsättigung, die immer weiter fällt. »Jetzt muss man schnell reagieren«, sagt Prof. Dr. Jens Kubitz. Er hat die ärztliche Leitung an der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Klinikum Nürnberg inne. 

Der 48-Jährige hält ein Gerät in seinen Händen, das nicht am Patienten eingesetzt wird, sondern an ein Laptop angeschlossen ist. Bei der Apparatur handelt es sich um ein Simulationsgerät für eine Intubation mit einem Bronchoskop. Damit können Studenten und Studentinnen, aber auch Ärzte und Ärztinnen in Weiterbildungen üben. 

Nur ein dünner Schlauch

Bei der Bronchoskopie untersuchen Mediziner die Luftröhre und Bronchien, um herauszufinden, woran der Erkrankte leidet. Sie können so Lungentumore oder auch entzündliche Lungenkrankheiten aufspüren und diagnostizieren. Für das Verfahren werden die Patienten sediert, sodass sie von der Untersuchung nichts mitbekommen. Dann wird ein flexibles Bronchoskop – das ist ein mehrere Millimeter dünner Schlauch – durch Mund oder Nase eingeführt. 

Dafür braucht man gewisse Fertigkeiten. Um diese immer wieder üben und hernach sicher anwenden zu können, wurde das kleine, portable Gerät für das Klinikum Nürnberg angeschafft. Es ahmt die Untersuchung wirklichkeitsgetreu nach und gibt sofort Rückmeldung zu Verfahren und Zustand des Patienten. 

Rund fünf- bis zehnmal wird das Prozedere am Simulator durchgespielt, bevor der Arzt am Patienten – zunächst unter Aufsicht – die Untersuchung vornehmen darf. Der Simulator hat mehrere Programme abgespeichert, »so können verschiedene Zwischenfälle, die in der Realität immer wieder und ganz individuell auftreten können, durchgespielt werden«, erklärt Mediziner Kubitz. 

Die Stiftung Klinikum Nürnberg unterstützte die Investition mit 22.000 Euro. »Jedes Jahr gehen zahlreiche Anträge bei uns ein, deutlich mehr als wir fördern können«, sagt Daniela Schindler von der Stiftung. »Mit dieser und ähnlichen Förderungen wird die höchste Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten dauerhaft gesichert.« 

Die Stiftung Klinikum Nürnberg gibt es seit mehr als zehn Jahren. Klaus Wambach, der ehemalige und im Oktober 2020 verstorbene Vorstand des Klinikums, war Initiator und Schirmherr. Er rief die Stiftung im Februar 2012 ins Leben. 

»Er hat uns jahrzehntelang unterstützt. Mit der Gründung der Stiftung hat er Werte über seinen Tod hinaus geschaffen«, sagt Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstand der Stiftung und Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. Klaus Wambach habe stets das Wohl des Klinikums im Blick gehabt. Sein persönliches Anliegen sei die optimale Versorgung der Patienten und Patientinnen über den Standard hinaus gewesen. »Über die Stiftung Klinikum Nürnberg ist es ihm gelungen, dies zu realisieren. Sie unterstützt und ermöglicht Vorhaben, die durch die übliche Krankenhausfinanzierung nicht abgesichert werden können«, stellt Jockwig heraus. 

Private Nachlass-Spende

Darunter fallen verschiedene Projekte, etwa zur Förderung des Ehrenamtes oder der Patientenversorgung sowie diverse Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen von Ärzten und Pflegenden. Wer sich entschließt, der Stiftung Geld zu vermachen, kann bestimmen, wofür es verwendet werden soll – wie beispielsweise für die Anschaffung eines neuen Gerätes. Der Bronchoskopie-Simulator wurde zum Beispiel mit einer privaten Nachlass-Spende in Höhe von insgesamt 30.000 Euro bezahlt. 

»Wir sind der Stiftung sehr dankbar, dass wir dieses Gerät nun haben«, freut sich Jens Kubitz. Damit könne man nicht nur trainieren, sondern auch das Behandlungs-Niveau halten. »Das kommt unseren Patienten und Patientinnen zugute, die optimal und besonders sicher versorgt werden.« Und sein Kollege, Oberarzt und Intensivmediziner Christian Pistor, ergänzt: »Ich freue mich sehr, dass wir das Gerät noch dieses Jahr erhalten konnten, das war ein großer Motivationsschub für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.«

Text und Foto: Melanie Kunze 

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