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Er ist Sammler aus Leidenschaft

Heiko Könicke kennt sich aus beim Erwerb von wertvollen Stücken.

Das Sammeln von Kunst ist nicht immer mit dem Besitz eines prall gefüllten Geldbeutels verbunden. Vieles ist auch dann wertvoll, wenn es einen einfach erfreut, selbst wenn es nicht unbedingt im Wert steigt.« Das sagt Heiko Könicke, 82, ehemals Geschäftsführer des Messerveranstalters AFAG, ein Kunstkenner und Sammler, der sich im Laufe seines Lebens ein großes Wissen über Kunst und Kunsthandwerk angeeignet hat. 

Zum Sammeln kam er über seinen Beruf und über seinen Vater, der ebenfalls im Messegeschäft tätig gewesen war. Sohn Heiko besuchte schon als junger Mann Kunstfachmessen und informierte sich – auch über die entsprechende Literatur – über die Objekte, die ihn besonders ansprachen. Er spezialisierte sich auf Werke aus der Zeit des Jugendstils, des Art Déco und des Biedermeiers. Ihn begeisterten die Zeichnungen, Druckgrafiken und Jugendstil-Gläser, die er nicht nur auf Messen, sondern auch auf Flohmärkten und in Auktionshäusern entdeckte. Sein erster Erwerb war allerdings etwas ganz anderes: ein Nomadenteppich aus dem Kaukasus. Ein Sammlerstück, dem noch etliche seiner Art folgten. 

Kein Stück aus der Sammlung würde er verkaufen

Zu seinen Lieblingsobjekten aber zählt eine Glassammlung aus Böhmen, auf die er besonders stolz ist. Kein Stück aus all diesen zusammengetragenen Kostbarkeiten würde er je verkaufen. »Ich will mich so lange wie möglich daran erfreuen. Und später tun es mir vielleicht meine Kinder gleich«, sagt der Sammler.

Beruflich und privat profitierte Heiko Könicke von der 1979 geschlossenen Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Krakau. So organisierte er als Messeveranstalter eine Kunstausstellung auf der Consumenta, die damals großen Anklang fand. Die Leidenschaft für Kunst und Kunsthandwerk ist ihm bis heute geblieben. Sie findet u.a. Ausdruck in seinem Engagement als Vorstandsvorsitzender der Albrecht-Dürer-Haus Stiftung in Nürnberg. 

Was würde Heiko Könicke einem jungen Menschen raten, der sich durch das Sammeln von Kunst einen bleibenden Wert schaffen möchte? »Auch ich hatte am Anfang Angst vor Kunst. Davor, dass ich mit meiner Einschätzung daneben liege und zu viel Geld ausgebe. Deshalb habe ich zunächst damit begonnen, Druckgrafiken und kunsthandwerkliche Objekte zu kaufen. Erst als ich geschmackssicher war, was gleichbedeutend ist mit lesen, lesen, lesen, habe ich mich an den Erwerb von Originalen getraut.« »Aber«, fügt er hinzu, »es war und ist mir eine Freude, schöne Dinge einfach anzusehen, die ich für wenig Geld erworben habe. Besonders beglückend finde ich es natürlich, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass dieses Stück auch materiell wertvoll ist.«

Nicht nur die Kunst, sondern auch die Schönheit der Natur bereitet ihm reine Freude. In seinem Garten vor der heimischen Mühle hat er sich ein kleines Paradies geschaffen. Und vielleicht findet die eine oder andere Blüte ihre Ergänzung in einer Jugendstil-Vase.

Text: Karin Jungkunz
Foto: Afag

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