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Tipps zur Standortfunktion – Teil 2

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Letzten Montag haben wir bereits über den Standort am Handy berichtet. Weil das Thema so umfangreich ist, haben wir es auf zwei Wochen aufgeteilt. Hier können Sie Teil 1 öffnen, wenn Sie den Beitrag verpasst haben oder ihn erneut lesen möchten. Während es letzte Woche vor allem darum ging, was die Hersteller der Apps mit dem Standort machen und was (und ob) man dagegen tun kann, soll es in Teil 2 um die Anbieter der Handy-Betriebssysteme gehen – also um Google (Android) und Apple (iPhone iOS). Am Ende des Artikels zeigen wir noch, wie Sie Ihren eigenen Standort an andere Personen senden können und erklären, warum das manchmal sehr hilfreich ist. Diesbezüglich haben wir sogar mit der Mainzer Polizei gesprochen.

Was machen Google und Apple mit den Standortdaten?

gps_positionAuch Google und Apple, die Hersteller der Betriebssysteme auf den Smartphones, sammeln Standortdaten und erstellen daraus anonyme Bewegungsprofile der Handynutzer. Dadurch können am Handy verschiedene „geografisch relevante“ Dienste genutzt werden. Darunter fallen in erster Linie ortsabhängige Werbeanzeigen oder ortsabhängige Empfehlungen in Suchanfragen.

Die Firmen geben an, dass diese Bewegungsprofile anonymisiert gespeichert werden und keine Rückschlüsse auf die eigentlich Person hinter dem Smartphone zulassen. Sind beim Smartphone die Ortungsdienste aktiviert, so erteilen Sie damit automatisch die Erlaubnis, dass die Standortdaten auch an Apple bzw. Google übermittelt werden, um „ortsabhängige Dienste“ anzubieten. Verwenden Sie die App Google Maps, so werden Ihre Standortdaten an Google übermittelt, auch wenn Sie eigentlich ein iPhone nutzen und mit der Firma Google keine direkte Verbindung haben.

Was sind ortsabhängige Werbeanzeigen?

Bei der Nutzung des Smartphones werden regelmäßig Standortdaten erfasst und in anonymisierter Form an Google bzw. Apple gesendet. Diese Daten verwenden die Unternehmen in erster Linie, um die Werbeanzeigen zu verbessern, die auf dem Gerät angezeigt werden, zum Beispiel wenn Sie werbefinanzierte Apps nutzen, Internetseiten aufrufen oder eine Suche im Internet starten. Ortsabhängige Werbeanzeigen bedeutet, dass die Anzeigen zu dem Ort passen, an dem Sie sich gerade befinden.

Ein Beispiel: Suchen Sie nach dem Begriff „Restaurant“ während Sie mit Ihrem Smartphone auf einer Mainzer Straße stehen, so werden Ihnen Werbeanzeigen von Mainzer Restaurants angezeigt, aber keine aus Berlin, Stuttgart oder München. Es geht aber noch einen Schritt weiter. Erkennt Google beispielsweise, dass Ihr Handy sich jeden Samstag für mehrere Stunden auf einem Sportplatz befindet, so lässt sich daraus schließen, dass Sie dort entweder selbst Sport treiben oder sich Sportveranstaltungen anschauen. Dazu passende Werbeanzeigen können die Folge sein. Auf diese Weise können Standortdaten plötzlich etwas über die Interessen und Vorlieben einer Person aussagen.

Google: Einen Ort bewerten, den ich besucht habe

Google_StandortverlaufDies ist eine spezielle Funktion von Google Maps, die nicht wenige Nutzer stört. Hintergrund ist folgender: Auf der interaktiven Karte von Google Maps werden auch Geschäfte, Restaurants und andere Orte wie zum Beispiel Sehenswürdigkeiten angezeigt. Jeder, der einmal an einem dieser Orte war und das Smartphone dabei hatte, wird von Google als “Kenner dieses Ortes” betrachtet. Und jeder, der diesen Ort, das Geschäft oder das Restaurant “kennt”, darf bei Google eine Bewertung für diesen Ortes abgeben. Umso mehr Menschen eine Bewertung abgeben, umso hilfreicher sind diese in Google Maps gespeicherten Informationen/Bewertungen. Die Meldungen, dass Sie doch bitte einen Ort bewerten sollen, können aber nervig sein.

Um dies zu unterbinden müssen verschiedene Einstellungen getätigt werden. Öffnen Sie Google Maps und tippen Sie rechts oben auf Ihr Profilbild bzw. auf den Kreis mit Ihren Initialen, falls Sie kein Profilbild verwenden. Tippen Sie nun auf „Ihre/Meine Daten in Maps“. Es öffnen sich die Einstellungen Ihres Google-Kontos. Deaktivieren Sie dort den „Standortverlauf“ und die „Web- & App-Aktivitäten“. Gehen Sie nun zurück in Google Maps und tippen Sie links oben auf die drei kleinen Balken, danach auf Einstellungen. Tippen Sie in den Einstellungen auf „Benachrichtigungen“. Bei Android tippen Sie nun auf „Meine Rezensionen“, deaktivieren Sie hier alle angebotenen Optionen. Beim iPhone sieht das Menü etwas anders aus, deaktivieren Sie mindestens die Punkte „Neue Fotos posten“ und „Orte bewerten“. In diesem Menü können Sie auch noch alle anderen Benachrichtigungen ausschalten, die Google Maps Ihnen möglicherweise sendet.

Wie schalte ich die Standortermittlung am Handy ganz aus?

Öffnen Sie auf Ihrem Android-Smartphone die Einstellungen und Tippen Sie auf “Standort”. Falls “Standort” nicht angezeigt wird, tippen Sie auf „Sicherheit & Standort“ und dann auf „Standort“. Aktivieren oder deaktivieren Sie „Standort verwenden“, je nach persönlichem Belieben. Unter „Erweitert“ können Sie außerdem die Standortgenauigkeit festlegen. Bei aktivierter Standortgenauigkeit kann Ihr Smartphone den Standort anhand von GPS, WLAN und Mobilfunknetzen besonders genau ermitteln. Bei deaktivierter Genauigkeit wird nur GPS verwendet, darunter leidet die Genauigkeit um einige Meter. Bei manchen Android-Geräten befindet sich der Standort in den Einstellungen auch etwas versteckt unter dem Menüpunkt „Verbindungen“ oder unter “Biometrische Daten und Sicherheit”.

Beim iPhone gehen Sie in die Einstellungen, tippen Sie dann auf “Datenschutz” und danach auf “Ortungsdienste”. Hier können Sie den Schalter umlegen und die Ortungsdienste ausschalten. Nun kann keine App mehr auf Ihren Standort zugreifen. Viele Apps werden dadurch aber auch nicht mehr sinnvoll funktionieren und Sie daher darum bitten, den Standort wieder einzuschalten.

Bedenken Sie aber: Wenn der Standort generell ausgeschaltet wird, dann können alle Apps den Standort nicht mehr nutzen und einige Apps funktionieren nicht mehr richtig, mache sogar überhaupt gar nicht mehr.

Wie übermittle ich meinen Standort an andere Personen?

WhatsAppStandortIn vielen Situationen kann es sehr nützlich sein, den eigenen Standort an andere Personen zu senden. Bestes Beispiel: Man ist mit einer anderen Person in der Stadt verabredet und findet sich gegenseitig in der belebten Innenstadt nicht. Die einfachste und auch am weitesten verbreitete Möglichkeit, den eigenen Standort zu senden, ist WhatsApp. Denn so, wie man innerhalb von WhatsApp beispielsweise ein Foto an jemanden verschicken kann, kann man auch den eigenen Standort senden. So findet man sich noch besser als der Versuch, sich mühevoll mündlich per Telefon zu verständigen, wer wo gerade ist und in welche Richtung man läuft. (Zudem: nicht immer ist ein Telefonat möglich.)

Wie das geht?
Das zeigen wir in unseren WhatsApp-Filmen. Hier gehts zum Levato-Kurs für WhatsApp für Android und hier für das iPhone.

Wie übermittle ich meinen Standort im Notfall an die Polizei oder den Rettungsdienst?

PolizeiFür diese Frage haben wir extra mit der Mainzer Polizei gesprochen. Die ernüchternde Nachricht: Es gab lange Zeit in Deutschland keine offizielle Möglichkeit, den eigenen Standort an die Polizei oder Behörden zu senden. Erst vor Kurzem wurden die Pläne für eine bundesweite Notruf-App. Grund sind die deutschen Datenschutzbestimmungen. Zum Vergleich: In Amerika kann die Polizei jeden Anrufer direkt über GPS orten.

Die NORA-App soll das ändern. Wir werden in Kürze darüber berichten.

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