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Die Ukulele weckt Erinnerungen

Sie waren in den 60-er und 70-er Jahren der letzte Schrei, später krähte kein Hahn mehr nach ihnen: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Manches kommt immer wieder mal zu neuer Popularität. Wie zum Beispiel die Ukulele, die heute vielleicht sogar beliebter ist denn je.

Welcher Mann schmolz nicht dahin beim Anblick von Marilyn Monroe in »Manche mögen’s heiß«? Die aufregende Blondine spielte 1959 in Billy Wilders Komödie die etwas naive Musikerin Sugar – und sie spielte ein Instrument, das man bis dahin in Europa kaum jemals gesehen hatte: die Ukulele. Die hawaiianische Mini-Gitarre, die meist nur etwa 60 Zentimeter misst, ist verwandt mit der portugiesischen Cavaquinho und besitzt vier Saiten; die oberste Saite ist eine Oktave höher gestimmt, wodurch die Ukulele – was übrigens »hüpfender Floh« bedeutet – ihren typischen Klang erhält.

In den 50-er und 60-er Jahren war die Ukulele in der britischen Skiffle-Musik ein beliebtes Instrument, dann verschwand sie nach und nach von der Bildfläche. Hierzulande wurde die kleine Gitarre nochmal so richtig populär, als der Hit des Hawaiianers Israel Kamakawiwo’ole »Over the Rainbow« im Jahr 2007 posthum wiederveröffentlicht wurde. Der unter extremer Fettleibigkeit leidende Musiker konnte übrigens aufgrund seiner Körpermasse keine Ukulele mit Originalmaßen in den Händen halten, sondern spielte auf einer etwas größeren Spezialanfertigung.

Seither boomen Kurse und Workshops, und der Fachhandel, wie etwa Musik Klier in der Nürnberger Südstadt bestätigt, verzeichnet man eine dauerhaft große Nachfrage. Junge Musikerinnen wie die US-amerikanische Singer-Songwriterinnen Julia Nunes und Kate Micucci sorgen dafür, dass die kleine Ukulele noch lange »schick« bleibt.

Text: Georg Klietz

Wir bedanken uns bei Judith Weibrecht für ihre Anregung. – Haben Sie auch noch Erinnerungen an Dinge, die früher einmal schick waren? ­Schreiben Sie uns an info@magazin66.de. Wir nehmen Ihre Anregungen gerne auf.

 

 

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