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Sind diese E-Mails echt oder Betrug?

Durch zunehmende Betrugsversuche per E-Mail sinkt das generelle Vertrauen in E-Mails von Unternehmen. Denn da die vielen Spam-Mails der Betrüger so trickreich gefälscht sind, ist es sehr schwer, diese noch von echten Nachrichten zu unterscheiden. Die Folge: Viele E-Mails werden unter Generalverdacht gestellt und somit werden selbst seriöse und wichtige E-Mails nicht selten als Spam verdächtigt und gelöscht.

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Wir möchten daher heute einige echte E-Mails vorstellen, die zwar wie Spam wirken, aber seriös sind. Besonders mit dem Spam zu kämpfen haben Firmen wie Microsoft, Google, PayPal, Telekom, Amazon und eBay. Denn die Namen dieser großen und bekannten Firmen werden von den Betrügern ganz besonders häufig benutzt um gefälschte E-Mails zu versenden. Außerdem lagern bei diesen Unternehmen sehr sensible und interessante Kundendaten, auf die es die Betrüger abgesehen haben. In den letzten Jahren hat man gelernt, verdächtig wirkende E-Mails am besten sofort zu löschen. Vor allem, wenn in diesen E-Mails auf die Sicherheit angespielt wird, ein ganz besonders fieser Trick der Betrüger.

Ein klassisches Beispiel:

Sehr geehrter Kunde,
wir haben Unregelmäßigkeiten mit Ihrem Amazon/eBay/Google-Konto festgestellt.
Zu Ihrer Sicherheit haben wir Ihr Konto gesperrt.
Um wieder den Zugriff zu erlangen, bestätigen Sie bitte einmal Ihre Daten.
Klicken Sie dafür auf folgenden Link: …

Auf diese Weise wollen die Betrüger unsere Anmeldedaten für verschiedene Internetseiten abgreifen. Doch Achtung: Hin und wieder versenden die genannten Firmen tatsächlich E-Mails an ihre Kunden mit ähnlichen Inhalten. Nicht immer ist es Betrug, die folgenden E-Mails sind echt:

1. Microsoft

Erst vor wenigen Tagen informierte die Firma Microsoft über Änderungen am Microsoft-Servicevertrag. Die Mail hieß “Der Servicevertrag ist jetzt übersichtlicher gestaltet” und informierte über Neuerungen am Vertrag zwischen Nutzer und Microsoft. Dies schreckte viele Menschen ab und sorgte für reichlich Verwirrung. Wir erhielten zahlreiche E-Mails mit der Frage. Ist diese Mail echt? Was soll ich jetzt tun?

Der Hintergrund: Jeder Mensch, der ein sogenanntes Microsoft-Konto nutzt, hat beim Einrichten dieses Kontos den damaligen Nutzungsbedingungen zugestimmt. (Das Microsoft-Konto wird beispielsweise für den Windows Store bei Windows 10 verwendet, als Mail-Adresse bei Outlook, zum Anmelden bei Skype, OneDrive oder Office.) Alle paar Jahre kommen aber neue Dienste hinzu oder es ändert sich etwas an diesen Nutzungsbedingungen. Immer dann müssen alle Nutzer darüber informiert werden, das geschieht mit der E-Mail. Dass die E-Mail echt ist, erkennen Sie auch daran, dass Sie nicht aufgefordert werden, etwas zu unternehmen. Durch ein weiteres Nutzen der Microsoft-Dienste stimmen Sie den neuen Nutzungsbedingungen automatisch zu. In der Mail heißt es: “Die Nutzung unserer Produkte und Dienste ab dem 1. Mai 2018 erachten wir als Zustimmung Ihrerseits zum aktualisierten Microsoft‑Servicevertrag.” Sie müssen hier also nichts unternehmen.

keinspam_microsoft

2. Google

Erst im Januar hat eine E-Mail von Google viele Nutzer sehr verunsichert, in der es um die Sicherheit des Google-Kontos geht. Auch hierzu erhielten wir gleich mehrere E-Mails unserer Mitglieder mit der Frage: Was ist zu tun, darf ich dies anklicken?

In der Mail heißt es unter anderem:

Schützen Sie sich online mit dem neuen Sicherheitscheck. Jetzt geben wir Ihnen individuelle und noch genauere Empfehlungen dazu, wie Sie die Sicherheit Ihres Google-Kontos erhöhen können. Die Überprüfung Ihres Sicherheitsstatus dauert nur zwei Minuten. Status überprüfen.

Dies klingt in der Tat sehr verdächtig nach einer Spam-Mail, aber es ist in diesem Fall tatsächlich eine E-Mail von Google. Es geht hier wirklich um die Sicherheit Ihres Google-Kontos.

Der Hintergrund: Google bietet einen eigenen Sicherheitscheck an, um die Sicherheit des eigenen Kontos zu überprüfen und zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel das Hinterlegen einen zweiten E-Mail-Adresse oder einer Telefonnummer. Sollte es Probleme mit dem Konto geben oder sollte das Passwort in Vergessenheit geraten, so lässt es sich auf diesem zweiten Weg dann recht einfach wieder zurücksetzen. Den Sicherheitscheck, der in der E-Mail erwähnt wird, kann man auch direkt über https://myaccount.google.com/security aufrufen.

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3. eBay

Um das Zugangskonto zu schützen, möchte auch eBay, dass man seine persönlichen Daten, wie zum Beispiel die hinterlegte E-Mail-Adresse oder Telefonnummer, von Zeit zu Zeit aktualisiert oder bestätigt. Wenn man dies länger als ein Jahr nicht getan hat, dann erhält man von eBay eine Erinnerung mit der Bitte, die hinterlegten Daten zu überprüfen und zu bestätigen, damit bei eBay auch wirklich die aktuellen Daten vorliegen. Dies ist wichtig, da im Falle von Problemen mit dem eBay-Konto diese Daten genutzt werden, um wieder Zugriff zum eBay-Konto zu erlangen. Auf diese Weise kann man zum Beispiel dann das Passwort zurücksetzen. Das Hinterlegen aktueller Kontaktdaten bei eBay schützt also vor Betrügern.
 

Die E-Mail, mit der eBay die Nutzer daran erinnert, die Daten zu aktualisieren, wirkt allerdings sehr wie eine Spam-Mail. Denn viele betrügerische E-Mails arbeiten genau mit dieser Masche: Sie behaupten, man müsste die Daten aktualisieren, in Wirklichkeit landen die Daten dann aber in den Händen der Betrüger. Dies ist hier nicht der Fall, die E-Mail stammt tatsächlich von eBay. Dies können Sie zusätzlich überprüfen, indem Sie keinen Link in der E-Mail anklicken, sondern sich direkt auf der Internetseite von eBay mit Ihren Zugangsdaten anmelden. Im Anmeldebereich von eBay gibt es ein Postfach und in diesem Postfach erscheinen alle Benachrichtigungen, die man auch als E-Mail erhalten hat. Dort ist diese Nachricht ebenfalls zu sehen, und dies ist der Nachweis, dass die E-Mail tatsächlich von eBay stammt.

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Fazit: Echte und falsche Mails erkennen

Wenn Sie eine solche oder ähnliche Mail erhalten und Sie sich nicht sicher sind, ob diese echt ist, fragen Sie sich zuerst: “Bin ich bei diesem Dienst überhaupt angemeldet?” Wenn Sie E-Mails von PayPal oder eBay erhalten ohne dort ein Kundenkonto zu besitzen, so handelt es sich definitiv um Spam und Sie können die Mail sofort löschen.

Haben Sie bei dem Anbieter tatsächlich ein Konto, so überprüfen Sie folgendes:

a) Passt die Absenderadresse auch zum Anbieter?

b) Enthält die E-Mail auffällige Rechtschreibfehler?

c) Werden Sie mit Ihrem echten Namen angeschrieben?

d) Wird Druck aufgebaut, dass man schnell irgendwo anklicken soll oder informiert die Mail nur?

Viele Anbieter wie Amazon, PayPal, eBay oder die Bank fürs Online-Banking haben auch ein eigenes Postfach. Wenn Sie sich auf der Internetseite des Anbieters anmelden und dann dort in das Postfach schauen, so sehen Sie dort die gleichen Nachrichten, die auch per Mail verschickt werden. Auf diese Weise können Sie zusätzlich kontrollieren, ob eine Nachricht echt ist.

Levato-Film-Tipp

In unserem Kurs zum Thema “E-Mail und Spam” zeigen wir ausführlich, wie man eine E-Mail, die versehentlich als Spam gewertet wurde, wieder aus dem Spam-Ordner herausfischt und wie man dafür sorgt, dass dies in Zukunft nicht mehr passiert. Dies kann man sowohl beim E-Mail-Programm machen und als auch direkt beim E-Mail Anbieter. Denn es gibt zwei Spam-Filter und an jeder dieser beiden Filter-Stellen muss ein “Hindurchlassen” einer fälschlich gesperrten E-Mail aktiviert werden.

Hier geht es zu den passenden Filmen:

   Spamordner in Thunderbird von echten Mails befreien 
   Spamordner beim E-Mail-Anbieter von echten Mails befreien

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In einer Zusammenarbeit zwischen diesem Magazin und Levato verfassen Andreas Dautermann und Kristoffer Braun regelmäßig Beiträge für diesen Blog. Ihre Themen: Computer, Internet und Smartphone. Auf www.levato.de helfen sie älteren Menschen beim Umgang mit neuen Medien und Technologien. Dafür wurden sie bereits mehrfach ausgezeichnet.

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