Viele Menschen installieren auf dem Computer einen Virenscanner für einen jährlichen (nicht gerade günstigen) Geldbetrag, nicht zuletzt weil wortgewaltige Werbeversprechen dem Käufer suggerieren, dass die Investition in einen Virenscanner ein Muss ist. Nach dem Kauf und der Installation der Schutzprogramme und Virenscanner fühlen sich viele Menschen sehr sicher. Mindestens schaden kann die Installation und Investition ja nicht, oder?
Schaden wird es aber sehr wohl, wenn der Nutzer dadurch ein falsches Sicherheitsgefühl entwickelt. Denn die lauten Werbeversprechen und eine daraus abgeleitete falsche Schlussfolgerung des Nutzers bringt massive Probleme mit sich. Die meisten Menschen denken nämlich, durch den teuren Virenscanner und/oder weitere Schutzprogramme seien sie absolut sicher, es könne ihnen nun wirklich gar nichts mehr passieren. Immerhin ist man mit dem teuren Virenscanner optimal ausgestattet. Was könnte man denn besseres kaufen und installieren, um sich zu schützen? Man hat doch alles gemacht und den besten und teuersten Virenscanner installiert!
Im Haus eine teuere Alarmanlage installiert, aber die Gartentür steht offen
Bei früheren Windows-Versionen (alles vor Windows 10) konnte man die Updates stoppen oder wenigstens so beeinflussen, dass man den Zeitpunkt der Installation hinauszögern konnte, um Wochen, Monate oder gar Jahre. Wer sich hier nicht richtig um „sein Windows“ kümmerte, der verpasste ein Update um das andere. Das eigene Windows-Betriebssystem wurde immer unsicherer, mit jedem verpassten Update. Vergleichen wir den Computer und das Windows-Betriebssystem einmal mit einem Haus. Die fehlenden Updates sind vergleichbar mit Türen und Fenstern, die schlichtweg offen stehen oder derart klemmen, dass sie gar nicht mehr geschlossen werden können. Dadurch stehen die Türen und Fenster sperrangelweit offen und den Kriminellen wird der Einbruch leicht gemacht.
In unserem bildhaften Beispiel wäre nun der Virenscanner eine Alarmanlage. In einem solchen Fall hilft aber auch keine sündhaft teure Alarmanlage, welche vom Hersteller mit einem optimalen Schutz beworben wird. Denn die offenen Türen und Fenster ermöglichen das Umgehen der Alarmanlage, die nur anspringt, wenn ein sprichwörtlicher Einbruch, also die Beschädigung eines Teil des Hauses, passiert. Schuld ist in einem solchen Fall auch nicht der Alarmanlagenhersteller, der sein Produkt himmelhoch jauchzend beworben hat, sondern der Hausbesitzer, der glaubt, durch den Einbau einer Alarmanlage die versäumten Wartungsarbeiten umgehen zu können.
Virenscanner und andere Schutzprogramme sind also wie Alarmanlagen, die man nachträglich in das Haus eingebaut hat. Wenn das ganze Haus aber unsicher gebaut ist, dann hilft auch keine Alarmanlage.
Windows-Updates sorgen für die kleinen Reparaturarbeiten, sodass eben keine Fenster und Türen offen stehen. Erst jetzt, mit einem sicher gebauten Haus, das auf einem ordentlichen Fundament steht, kann eine Alarmanlage sinnvoll und erfolgreich ihren Dienst tun. Einige Menschen haben aber eine gewisse Skepsis, was Updates anbetrifft. Denn nicht immer stopfen diese nur die Sicherheitslücken, manchmal bringen sie auch neue Funktionen mit sich oder ein geändertes Aussehen des kompletten Windows. Hier existiert dann die Befürchtung, alles wäre nach dem Update derart „anders“, dass man vielleicht nicht mehr so gut damit zurecht kommt. Diese Befürchtung können wir verstehen, allerdings muss dieses Bedenken an zweiter Stelle stehen, ausschlaggebend soll und muss bei den Updates immer der Sicherheitsgedanke sein. Verfügbare Windows-Updates sollten also niemals aufgrund persönlicher Vorlieben oder Befürchtungen ausgeschlagen werden.
Unter dem neuen Windows 10 ist ein Hinauszögern oder Versäumen der Updates nicht mehr möglich. Sobald ein Update verfügbar ist, wird dieses automatisch auf dem Computer installiert. Der Nutzer bekommt davon meist gar nichts mit. Verhindern kann er es ebenfalls nicht. Updates sind unter Windows 10 also gewissermaßen ein Zwang. Allerdings hat dieser Zwang etwas sehr Gutes zur Folge: erhöhte Sicherheit. So war von dem aktuellen weltweiten Cyber-Angriff durch „WannaCry“ in der letzten Woche (Wir haben berichtet: hier nachlesen.) kein einziger Windows 10 Computer befallen. Nicht zuletzt, weil Windows 10 automatisch alle verfügbaren Updates zum Zeitpunkt des Angriffs installierte, im Gegensatz zu alten Windows-Versionen, die auf die Achtsamkeit des Nutzers angewiesen waren und bei weitem nicht allesamt auf dem „aktuellen Stand“ waren.
In einer Zusammenarbeit zwischen diesem Magazin und Levato verfassen Andreas Dautermann und Kristoffer Braun regelmäßig Beiträge für diesen Blog. Ihre Themen: Computer, Internet und Smartphone. Auf www.levato.dehelfen sie älteren Menschen beim Umgang mit neuen Medien und Technologien. Dafür wurden sie bereits mehrfach ausgezeichnet.
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