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Das Darknet

vignette_andreas_kristoffer1Das Darknet hat in letzter Zeit vor allem durch die schrecklichen Ereignisse in München große Bekanntheit in Deutschland erlangt. So soll der Täter sehr wahrscheinlich in diesem “Schlupfwinkel” des Internets die Tatwaffe erstanden haben. Andere Medienberichte deuten darauf hin, dass dieser “Digitale Untergrund” sehr beliebt für den Verkauf illegaler Drogen ist.

Es scheint, als biete sich das Darknet gerade zu an, digitale Ängste zu bündeln und in den Medien stellvertretend für die schlechten Errungenschaften der digitalen modernen Welt dämonisiert zu werden.

Zur Erläuterung: Das Darknet ist ein sehr anonymer Teil des Internets, in dem man sich nur mit bestimmter Software bewegen kann. Bei den Erläuterungen in den Medien zum Darknet kommt es fast immer zu Bewertungen in die ein oder andere Richtung. Wir möchten heute die üblichen Bewertungen des Darknet, einerseits das Pro und andererseits das Contra, auf die Spitze treiben. Wir möchten Ihnen zwei überspitze Meinungen zum Darknet präsentieren, damit Sie selbst für sich entscheiden können, wo in der Mitte zwischen den beiden Positionen die Wahrheit liegen mag.

Unsere Perspektiven sind dabei eben ganz gezielt nicht neutral, sondern 1. extrem positiv und 2. extrem negativ. Wir beleuchten das Darknet von diesen beiden extremen Positionen aus. Wir denken, durch diese Beleuchtung von zwei Richtungen wird dem Leser besonders praxisnah deutlich, was dieses Darknet ist und wofür es genutzt und wie es missbraucht werden kann. Eine persönliche Meinung, was vom Darknet zu halten ist, möchten wir ganz bewusst nicht abgeben.

 

Die rosarote Brille

In dieser sehr positiven Sicht auf das Darknet möchten wir beschreiben, wie man als Optimist das anonyme Netzwerk sieht.

Das Internet heutzutage ist alles andere als anonym. Meine IP-Adresse wird gespeichert, Cookies verfolgen meine Spuren durch das Internet, Bundestrojaner sollen für den Staat in Umlauf gebracht werden, auf jeder Internetseite erscheint Werbung, die an mich angepasst wurde. Facebook, Google und andere sammeln wie verrückt meine Daten, um daraus Profit zu schlagen. Das Internet ist nicht mehr das, als was es einmal erdacht wurde, nämlich als freier anonymer Raum, in dem ein Datenaustausch ohne Regulierung stattfinden kann.

Das Darknet soll genau diese ursprüngliche Vision der ersten Generation der Internetpioniere wieder zurück bringen. Ein anonymes Netzwerk, in dem keine Firmen Daten, Spuren und IP-Adresse sammeln und in Profit ummünzen können. Ein Netzwerk, das frei von Regulierung und Überwachung durch den Staat und Unternehmen ist, sodass der Bürger freie digitale Informationsrechte genießen kann. Wer sich im Darknet bewegt, ist sicher vor all den datenschutzrechtlich sehr fragwürdigen modernen digitalen Methoden, die in jeder Sekunde im Internet wirksam sind. Es ist eine Art digitales Paradies, frei wie eine digitale Hippie-Bewegung.

So nutzen beispielsweise viele Menschen in Ländern, in denen keine freie Meinungsäußerung möglich ist, das Darknet, um sich auszutauschen. Journalisten und Menschenrechtler haben die Möglichkeit, durch das Darknet Kritik an den gesellschaftlichen Umständen zu üben, ohne dafür verfolgt werden zu können.

 

Das Weltuntergangsszenario

Diese sehr negative Sicht auf das Darknet soll zeigen, wie ein besorgter Pessimist das anonyme Netzwerk sieht.

Das Darknet ist ein Netzwerk ohne Kontrolle, ohne Gesetze, ohne Aufpasser. Ein dunkler gesetzloser Raum, der Kriminelle geradezu anzieht. Wer hier aktiv wird, kann tun und lassen, was er will. Waffenverkauf, Drogenhandel und schlimmeres. All das ist möglich, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, weil die Anonymität das Fundament des Darknet darstellt. Es ist Umschlageplatz für all die gesetzlosen Machenschaften, die auf der öffentlichen Straße nicht möglich wären. Alles ist möglich, nichts ist verboten. Das Darknet ist Brutstätte nicht nur für digitale Kriminalität, sondern auch ein neues Zuhause für uralte Kriminalität.

Auf diese Weise kam sodann auch der Täter aus München an seine Waffe.

 


In einer Zusammenarbeit zwischen diesem Magazin und Levato verfassen Andreas Dautermann und Kristoffer Braun regelmäßig Beiträge für diesen Blog. Ihre Themen: Computer, Internet und Smartphone. Auf www.levato.de helfen sie älteren Menschen beim Umgang mit neuen Medien und Technologien. Dafür wurden sie bereits mehrfach ausgezeichnet.

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Dieser Beitrag stammt von:

WWW.LEVATO.DE    (EHEMALS STARTHILFE50)

 


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