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Liebe + Sex im Alter

Die Deutsche Seniorenliga e.V. hat in Kooperation mit dem BKK-Landesverband NORDWEST die kostenlose Broschüre "Liebe und Sex im Alter" herausgebracht. Darin wird beschrieben, wie sich Liebe und Sexualität im Laufe des Lebens wandeln (können) und welche körperlichen Veränderungen und gesundheitlichen Einschränkungen sich der Lust in den Weg stellen (können).
Plakat zur Sonderschau "Sex und Evolution" in Münster. foto: epd
Plakat zur Sonderschau “Sex und Evolution” in Münster. foto: epd

In der Broschüre der Deutschen Seniorenliga nehmen zwei renommierte Mediziner – der Gynäkologe Dr. Gert Naumann aus Erfurt und der Urologe Dr. Andreas Wiedemann aus Witten – Stellung zu typischen Störfaktoren bei Frauen und Männern. Desweiteren machen wir Sie darauf aufmerksam, worauf Sie beim Sex in einer neuen Beziehung achten sollten und geben Tipps und Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an Sie weiter. Wie man es schafft, auch im Alter ein erfülltes Sexleben zu haben, erfahren Sie im letzten Kapitel. Die dritte Expertin Ann-Marlene Henning, Sexualtherapeutin, Buchautorin und Moderatorin, berät die Leserinnen und Leser zu verschiedenen psychologischen Aspekten von Liebe und Sexualität.

Das Thema Sex im Alter findet in den Medien große Beachtung. Warum? Weil es immer noch ein Tabuthema ist? Oder weil es eben kein Tabuthema mehr ist? Man möchte das eine nicht glauben und das andere doch hoffen. Bleibt zu wünschen, dass es mehr als nur Voyeurismus ist. Fakt ist, dass nie offener über Sex geredet wurde als heute. Das Thema auszuklammern hieße ja auch, die zahlenmäßig größte Generation auszuklammern, die je in die Jahre gekommen ist – die Babyboomer, die in den bunten 70er Jahren aufwuchsen und dem Alter in vielerlei Hinsicht ein anderes Gesicht geben werden.

Fakt ist jedoch auch, dass in langjährigen Beziehungen immer noch eine gewisse Sprachlosigkeit herrscht. “Es” zu tun, ist eine Sache, eine andere ist es jedoch, nach 20, 30 oder 40 gemeinsamen Jahren plötzlich sexuelle Wünsche zu formulieren. Dabei stehen die Chancen für ein erfülltes Sexleben im Alter gut – die Kinder sind aus dem Haus, beruflicher Stress fällt weg, man ist selbstbewusster, gelassener, ungezwungener. Sex – oder zumindest der Austausch von Zärtlichkeiten – ist der Kitt, der eine Beziehung zusammenhält.

Doch es wäre gelogen, so zu tun, als gäbe es keine altersbedingten Beeinträchtigungen. Körperliche Veränderungen und gesundheitliche Einschränkungen können der Lust sehr wohl im Wege stehen. Allerdings sollte man sich nicht damit abfinden. Für manche Störfaktoren gibt es Behandlungsmethoden, für andere benötigt es einfach mehr Zeit, ein vertrauensvolles Gespräch oder neue Spielarten der Liebe.

Doch das Thema Sexualität im Alter hat noch weitere Facetten, die so manchen verblüffen bzw. erschrecken dürften. Oder hätten Sie gedacht, dass die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten bei den über 50-Jährigen dramatisch auf dem Vormarsch ist? Das hat folgenden Hintergrund: Immer mehr langjährige Ehen werden geschieden. Wenn man im Ruhestand plötzlich den lieben langen Tag “aufeinander hockt”, stellen viele ältere Paare plötzlich fest, dass die Luft raus ist. Wer sich dann wieder neu verliebt, nimmt es mit dem Thema Verhütung offenbar nicht allzu genau. Dabei bedeutet Verhütung nicht nur Schwangerschaftsverhütung, sondern auch Krankheitsverhütung.

Test: Seniorenliga

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