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Eine Broschüre gibt Tipps, wie man bei demenzpatienten erkennt, ob sie unter Schmerzen leiden. Foto: Alexander Raths_Fotolia
Eine Broschüre gibt Tipps, wie man bei demenzpatienten erkennt, ob sie unter Schmerzen leiden. Foto: Alexander Raths_Fotolia
Menschen mit einer Demenz können oft nicht sagen, ob und wo sie Schmerzen haben. Angehörige und Pflegepersonen sollten die Patienten daher gut beobachten und auf indirekte Hinweise achten, wie etwa häufiges Stöhnen, einen angespannten Gesichtsausdruck oder übermäßiges Schwitzen. Die Deutsche Seniorenliga bietet zu diesem Thema jetzt eine Broschüre mit Informationen und praktischen Tipps an.
Ältere Menschen tragen ein höheres Risiko für Schmerzen als junge. Doch gerade sie erhalten oftmals nicht die richtige Schmerztherapie. In besonderem Maße gilt das für Menschen mit einer Demenz: Sie werden noch seltener schmerztherapeutisch behandelt als nicht demenzkranke Schmerzpatienten. Privatdozent Dr. Matthias Schuler, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Diakoniekrankenhaus Mannheim, erklärt das so: „Selbst für nicht demente Menschen ist es oftmals schwierig, Schmerzen genau zu beschreiben. Wie soll dies dann Patienten gelingen, die nach und nach ihr Gedächtnis und ihr Ausdrucksvermögen verlieren?“ Umso wichtiger ist es, dass Angehörige, Ärzte und Pflegepersonal aufmerksam beobachten und handeln, wenn sich ein Patient ungewöhnlich verhält oder körperliche Auffälligkeiten zeigt. So können Schmerzen dazu führen, dass der Betroffene bei Körperkontakt aggressiv reagiert, sein Appetit nachlässt oder die Muskulatur ständig angespannt ist. „Jedes dieser Anzeichen gilt es ernst zu
nehmen“, betont Schuler. „Zum einen kann das den Patienten unnötige Schmerzen ersparen. Zum anderen können mögliche organische Ursachen früher erkannt und behandelt werden.“ Ein gutes Werkzeug für eine genaue und lückenlose Beobachtung sind Schmerzerfassungsbögen, anhand derer Pflegepersonen die Schmerzsituation der Patienten einschätzen können. Vor allem in Pflegeheimen und Krankenhäusern mit wechselndem Personal sollten diese nach Ansicht des Experten Standard sein.
Welche Schmerzformen treten bei alten Menschen besonders häufig auf? Was sind typische Anzeichen für Schmerzen? Gibt es praktische Maßnahmen, die dazu beitragen können, Schmerzen vorzubeugen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Die Broschüre „Schmerzen erkennen bei Demenz“ beantwortet diese Fragen umfassend und auch für Laien leicht verständlich. Eine Checkliste zur Vorbereitung auf den Arztbesuch und ein Verzeichnis wichtiger Ansprechpartner in Sachen Schmerzen und Demenz runden das Informationsangebot ab. Die Broschüre ist kostenlos und kann telefonisch, postalisch oder im Internet bestellt werden: Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstraße 32 in 53123 Bonn, www.dsl-chronische-schmerzen.de. Bestell-Hotline 01805 – 001 905 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend).

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