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Einspruch gegen Steuerbescheid einlegen

Das Bundesfinanzministerium hat am 17. Oktober 2014 die Einspruchsstatistik für 2013 herausgeben. Danach sind im Laufe des vergangenen Jahr mehr als 4 Millionen Einsprüche eingelegt worden. Knapp zwei Drittel der Einsprüche waren erfolgreich. Der Neue Verband der Lohnsteuerhilfevereine (NVL) gibt Hinweise, was beim Einlegen eines Einspruchs zu beachten ist.

Ein genauer Blick auf den Steuerbescheid lohnt sich, denn oft irrt das Amt. Foto: epd
Ein genauer Blick auf den Steuerbescheid lohnt sich, denn oft irrt das Amt. Foto: epd

Das Bundesfinanzministerium hat am 17. Oktober 2014 die Einspruchsstatistik für 2013 herausgeben.  Danach sind im Laufe des vergangenen Jahr mehr als 4 Millionen Einsprüche eingelegt worden. Knapp zwei Drittel der Einsprüche waren erfolgreich. Der Neue Verband der Lohnsteuerhilfevereine (NVL) gibt Hinweise, was beim Einlegen eines Einspruchs zu beachten ist.
Die hohe Erfolgsquote von zwei Dritteln zeigt, dass sich ein Einspruch lohnt. Die Ursachen für Einsprüche sind zwar vielfältig und liegen nicht nur in Fehlern des Finanzamtes. Dennoch zeigt die Statistik, dass jeder seinen Einkommensteuerbescheid genau prüfen sollte. Sehr gut eignet sich zum Überprüfen die Musterberechnung aus einem eigenen Steuerprogramm. Haben sich die persönlichen und Einkommensverhältnisse nur unwesentlich geändert, kann auch der Vergleich mit dem Steuerbescheid des Vorjahres helfen, mögliche Fehler zu entdecken. Noch besser ist es, alle Werte aus der Einkommensteuererklärung im Steuerbescheid wiederzufinden. Da viele Beträge zusammengefasst sind oder wie bei den Vorsorgeaufwendungen nur anteilig berücksichtigt werden, ist dazu ein grundlegendes Fachwissen erforderlich.
Abweichungen im Steuerbescheid kommen nicht nur durch die Streichung von Aufwendungen zu Stande. Die elektronische Datenübermittlung von Arbeitgebern, Krankenkassen, Rentenstellen, Versicherungen  und Sozialleistungsträgern kann auch neue Fehler hervorrufen. Manchmal fehlen deshalb Beträge oder werden doppelt berücksichtigt. Bei Abweichungen muss innerhalb eines Monats der Einspruch beim Finanzamt eingegangen sein. Die Frist beginnt dabei drei Tage nach dem Postdatum des Steuerbescheides. Eine versäumte Frist kann nur in Ausnahmefällen durch eine Wiedereinsetzung nachgeholt werden, beispielsweise wenn der Steuerbescheid während eines längeren Urlaubs eingegangen ist.
Der Steuerbescheid kann neben dem Brief auch per Fax an das Finanzamt geschickt werden. Eine E-Mail ist grundsätzlich zwar möglich, aber nicht zu empfehlen. Zum einen sind der Datenzugang und die Verschwiegenheit nicht ausreichend gesichert. Zum anderen hat mittlerweile das Hessische Finanzgericht einen Einspruch mit einfacher E-Mail als unzulässig eingeschätzt (Urteil vom 2.7.2014, 8 K 1658/13). Vor allem bei einem nachfolgenden Rechtsstreit vor dem Finanzgerichts besteht deshalb derzeit Unsicherheit, ob elektronische Einsprüche anzuerkennen sind.
Mit dem Einspruch können auch vergessener Anträge und Aufwendungen nachträglich geltend gemacht und eigene Fehler korrigiert werden. „Das ist auch später noch möglich, solange das Finanzamt über den Einspruch noch nicht abschließend entschieden hat“, erläutert NVL -Geschäftsführer Uwe Rauhöft. Deshalb empfiehlt der Verband, besser einen Einspruch einzulegen anstelle des ebenfalls möglichen Antrags auf eine sogenannte schlichte Änderung. Beim Antrag auf schlichte Änderung können später keine weiteren Gründe nachgereicht werden.
Ausführliche Informationen erhalten Arbeitnehmer, Rentner, Studenten und Arbeitslose in den örtlichen Beratungsstellen der Lohnsteuerhilfevereine. Wer sich beraten lassen möchte, muss Mitglied eines Lohnsteuersteuerhilfevereines werden.

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