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Die Pflegenden nicht im Regen stehen lassen!

Im Jahr 2011 waren in Deutschland 2,5 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Insgesamt werden mehr als zwei Drittel der pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt, 30 Prozent in stationären Pflegeeinrichtungen. Nur drei Zahlen zur zeurzeit heftig diskutierten Neuausrichtung der Pflege. Wiir erinnern an das BAGSO-Positionspapier zur Weiterentwicklung der Pflege

 

Foto: epd
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BAGSO-Positionspapier zur Weiterentwicklung der Pflege (Auszüge)
Grundsätze
Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen sind ausSicht der BAGSO folgende Grundsätze zu beachten:
Bei der Pflege müssen die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen im Mittelpunkt stehen. Ihre Würde und ihre Einzigartigkeit sind zu achten. Hilfe- und pflegebedürftige Menschen haben die gleichen Rechte auf Selbstbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft wie andere Menschen. Diese Rechte sind in der UN-Behindertenkonvention verbrieft und in der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen konkretisiert. Es ist anzustreben, Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen zu gewährleisten. Es müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass pflegebedürftige Menschen ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft führen können. Dazu zählen neben den altersgerechten und Barriere armen Wohnbedingungen vor pflegerischen und medizinischen Versorgungsstrukturen. Diese Leistungen müssen den ganzen Menschen im Blick haben, sie müssen aufeinander abgestimmt werden und Sicherheit bieten und sie müssen auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ausgerichtet sein.
Die pflegerische Versorgung von Menschen mit besonderen Bedarfen muss stärker in den Blick genommen werden. Gender- und Kultursensibilität sind in allen Bereichen der Versorgung zu intensivieren. Dem Bedürfnis nach Kommunikation und Teilhabe muss deutlicher Rechnung getragen werden. Pflege ist eine gesellschaftliche Aufgabe, sie muss solidarisch und paritätisch finanziert werden. Die Pflegeversicherung muss dauerhaft auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt werden.  Wir brauchen gesetzliche Regelungen, die das Pflegerisiko gerade auch für Menschen mit geringem Einkommen finanziell absichern. Deshalb muss für die Finanzierung der Pflege ein gerechter und solidarischer Weg gefunden werden, der alle Bürgerinnen und Bürger entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit einbezieht, der die Lasten gerecht verteilt und die Bemessungsgrundlagen verbreitert.
Die Leistungen der Pflegeversicherung sind entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung anzupassen und weiterzuentwickeln. Eine ganzheitliche soziale, medizinische und pflegerische Betreuung erfordert eine ausreichende Zahl an Fach- und Betreuungskräften und die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.  Bei der Weiterentwicklung der Pflege sind die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen zu beteiligen. Dies erfordert entsprechende Mitwirkungsstrukturen auf Bundesebene und eine finanzielle Absicherung des damit verbundenen Organisationsaufwandes.
Forderungen der Bagso um diese Schwachstellen zu beseitigen und die Pflege zugleich zukunftsfest zu machen sowie einem Pflegenotstand vorzubeugen, hält die BAGSO weitreichende Maßnahmen, insbesondere eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung und der Pflegestrukturen, für notwendig.
Im Einzelnen sind dies:
Intensivierung von Gesundheitsförderung und Prävention
Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und die Weiterentwicklung des Leistungsrechts
Verbesserung der Situation pflegender Angehöriger und informell Hilfeleistender
Verbesserung der Pflegestrukturen, insbesondere die Quartiersorientierung und qualifizierte Beratung
Palliativ- und Hospizversorgung sowie besondere Versorgungskonzepte
Sorge um professionelle Helfer

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