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Ältere Wutbürger legen sich mit Banken an

Der Crashkurs erzählt von Menschen, die ihr Geld bei der Bankenkrise verloren haben und es zurück fordern. Foto: PR
Der Crashkurs erzählt von Menschen, die ihr Geld bei der Bankenkrise verloren haben und es zurück fordern. Foto: PR
Erinnern Sie sich noch an die Bankenkrise? Als die Anleger, die in Anleihen oder Aktien der Bank Lehmann Brothers investierten, ihr Geld verloren haben. Angeblich waren viele unter ihnen, die sich damit einen schönen Lebensabend machen wollten. Bis heute sind die Privatanleger nicht entschädigt worden, es sei denn, sie haben das Angebot ihrer Bank angenommen und ihre Anteile verkauft. Diese Thematik greift der Film “Crashkurs” auf, der seit Freitag beispielsweise im Rio Kino in Nürnberg, aber auch in vielen anderen Kinos läuft.
Eine kurze Inhaltsangabe: Eigentlich wollte das Rentnerehepaar Mayenburg mit seinen Ersparnissen einen sorgenfreien Ruhestand genießen, doch schon bald stellen sie fest, dass die Wertpapiere, in die sie auf Anraten ihrer Hausbank investiert haben, nichts mehr wert sind. Für die Rentner bricht eine Welt zusammen. All das wofür sie ihr Leben lang gearbeitet haben, ist auf einen Schlag weg! Und die Bank? Die will mit alledem nichts zu tun haben. Eva Meyenburg ist Rentnerin, 72 Jahre alt und wohnt zusammen mit ihrem Ehemann Alexander, 75, in Berlin. Seit ein paar Jahren kümmert sie sich um die finanziellen Belange der Familie. Die Zeiten sind schlecht, stellt Eva bald fest; die globale Finanzwelt
gerät in immer größere Schwierigkeiten. Als Dany, 37, ihre Eltern um Geld bittet, sucht Eva ihren langjährigen Bankberater Henkes auf, um Geld für ihre Tochter abzuheben. Doch anstatt das Geld auszubezahlen, stammelt er etwas von Krise und Totalverlust. Eva realisiert nur langsam,dass ihr gesamtes Vermögen, immerhin 120.000 Euro, für immer verloren ist. Henkes versucht Eva mit einer Tasse Kaffee zu beruhigen und verschwindet dann schnell zum nächsten Termin.
Eva ist am Boden zerstört. Immense Schuldgefühle plagen sie. Hat sie etwas falsch gemacht? Dany rät ihren Eltern, sofort einen Anwalt zu nehmen, doch Alexander glaubt nicht daran, dass sie die Klage gewinnen könnten. Er ist verzweifelt. Eva hätte unbedingt mit ihm reden sollen, bevor sie den Vertrag unterschreibt! Vor der Bank trifft Eva auf Rosi Köppke und Alfons Lempe, beide Anfang 70 und nach dem großen Bankencrash quasi mittellos. Angetrieben von Rosis Wut entscheiden die Drei, sich gegen das Unrecht zu wehren und aktiv zu werden.
Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt die Regisseurin Anika Wangard einen spannenden und berührenden Spielfilm über die Auswirkungen der Bankenkrise im Mikrokosmos einer Familie. Die Geschichte ist kein Einzelfall sondern tausendfache Realität in Deutschland!

Eine Antwort

  1. Mich wundert der obige Bericht überhaupt nicht. Es sollten viel mehr Betroffene rein in die Medien und sich mal zu Wort melden dürfen. Aber dort sitzen in den Talkrunden dann meist nur die sogenannten Experten und Politiker, die sich dann gegenseitig die Schuld zuweisen. Auch ich bin schon älter und habe meinem Bankberater vertraut. Schön naiv bin ich gewesen und habe mich vollquasseln und beeindrucken lassen von seinen angeblichen Fachkenntnissen. Pustekuchen. Er hat mich belogen, betrogen, völlig falsch beraten und eigentlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann bei der Geldanlage-wohl gemerkt für meine Altersvorsorge!
    Doch bei meiner Kritik bin ich nur auf absolut selbstgefällige Arroganz gestossen, getreu dem Motto:” Wir haben alles richtig gemacht! Selber schuld!” Und die BaFin, die von uns Steuerzahlern finanziert wird und uns helfen sollte, hat keine wirkliche Rechtsbefugnis. Die Aufklärung der BaFin lautete:” Sie hätten dies sofort reklamieren und ändern lassen sollen (betraf das Beratungsprotokoll)” nutzt mir im Nachhinein auch nichts mehr.
    Hätte ich vor 1 Jahr mein Geld selbst in die Hand genommen und so angelegt, wie ich es inzwischen selbst mache, wäre ich jetzt um 50.000 € reicher. Wohlgemerkt ohne riskante Anlagen und wüste Spekulationen! Die hat mir dagegen der werte “Bankberater” angedreht. Dank ihm bin ich nun 30.000 € ärmer!
    Und diesen Verlust kann ich in den nächsten 10 Jahren nicht mehr erarbeiten. Und ich muss sehr hart arbeiten für mein Geld und noch über das übliche Rentenalter hinaus. Aber Hauptsache der Berater, sagen wir besser mal Verkäufer, hat seine satte Provision eingestrichen, dazu Depotgebühren verlangt und sich dann nicht weiter darum gekümmert. So etwas bei einer Volksbank, bei der ich auch noch Genossenschaftsmitglied bin, ist eine absolute Unverschämtheit!
    Fazit: Gehe nie ohne Zeugen in ein Bankgespräch, vertraue keinem Berater, setzt dich hin, informiere dich selber, schlechter als die, kann man es überhaupt nicht machen. Ansonsten war’s das mit dem schönen Lebensabend!

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