Mit Michael Roll wurde für das Benefizkonzert zugunsten des Magazins sechs+sechzig und der Lebenshilfe Nürnberg ein versierter Beethoven-Spezialist verpflichtet. Der 67-jährige Musiker steht seit fast 50 Jahren auf der Bühne. Doch am meisten überraschte der Klaviervirtouse bei der Interpretation des Konzerts für Klavier und Orchester Nr. 4 G-dur pop.58 von Ludwig van Beethoven mit seiner Authenzität. Als ob ein Film vor seinem inneren Auge laufen würde, veränderte sich seine Mimik von Passage zu Passage. Rolls Interpretation klang kraftvoll und gleichzeitig aber leicht , perlend. Die intensive Art von Michael Roll übertrug auch auf den Chefdirigenten der Nürnberger Symphoniker, Alexander Shelley, der den Klassiker souverän und mit einer eindrucksvollen Leichtigkeit dirigiert.
Bei dem Zusammentreffen zwischen dem 34-jährigen Shelley und dem reifen Pianisten Michael Roll zeigte sich, dass auch diesmal wieder das Konzept der Benefizkonzertreihe überzeugte, nämlich mehrere Generationen auf der Bühne und im Publikum miteinander zu verbinden.
Das Konzert im ausverkauften Saal der Nürnberger Symponiker wurde von der HypoVereinsbank veranstaltet, dem Unterstützer der ersten Stunde des Magazins sechs+sechzig und Förderer der Arbeit der Lebenshilfe. Deren Vorstandsvorsitzender Horst Schmidbauer unterstrich die Bedeutung des sozialen Engagements der HypoVereinsbank, das in Zeiten harten Sparens der öffentlichen Hand immer wichtiger geworden ist. Für Schmidbauer, aber auch für die Vorsitzende des Vereins, der das Magazin sechs+sechzig herausgibt, Petra Nossek-Bock, war zudem wichtig, dass durch die Preisgestaltung auch Menschen in den Genuss des Benefizkonzerts gekommen sind, für die solche Kulturereignisse sonst unter anderem wegen ihrer kleinen Rente kaum erschwinglich sind. Der Direktor Nordbayern der HypoVereinsbank, Reinhard Kleber, verwies auf das breit gefächerte soziale Engagement der Bank, das seit Jahren durch verschiedene Projekte in Nürnberg sichtbar wird. Gerade auch die Senioren liegen der Bank am Herzen. Mit der Symphonie Nr. 2 d-dur op.73 von Johannes Brahms klang der Abend aus.