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Viele Senioren essen zu wenig!

Foto: DAK / iStock

Zu wenig Vitamine. Zu wenig Eiweiß. Zu wenig Mineralstoffe. In Deutschland werden immer häufiger Senioren mit einer Mangelernährung im Krankenhaus behandelt. Nach Auswertung aktueller Daten der Krankenkasse DAK stieg die Zahl der Betroffenen in den vergangenen zwei Jahren um 53 Prozent an. Die Patienten waren im Durchschnitt 70 Jahre alt.
Im Jahr 2010 wurden bei der DAK bundesweit 17.091 Krankenhausbehandlungen mit der Haupt- oder Nebendiagnose Mangelernährung abgerechnet. 2008 waren es noch 11.173 Fälle. In der Regel wurde ein therapiebedürftiger Einweiß- oder Vitaminmangel festgestellt, wenn in der Klinik andere Haupterkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Herzschwäche oder ein Oberschenkelhalsbruch behandelt wurden. Laut Statistik waren deutlich mehr Frauen als Männer betroffen.
„Der drastische Anstieg der Senioren mit einer Mangelernährung ist erschreckend und setzt sich leider auch 2011 fort“, erklärt DAK-Krankenhausexperte Peter Rowohlt. „Wir rechnen in diesem Jahr mit mehr als 21.000 Klinikbehandlungen, in deren Verlauf ein Mangel an Nährstoffen diagnostiziert wird.“ Dies beeinflusst die Behandlung der Haupterkrankung meist negativ und treibt auch die Kosten nach oben. Die Diagnose einer Mangelernährung verteuert einen Krankenhausfall im Durchschnitt um 3.000 Euro. Die DAK rechnet daher allein in diesem Jahr mit Mehrausgaben von bis zu 60 Millionen Euro, die durch Mangelerkrankungen ausgelöst wurden.
„Dabei könnte diese Krankheit in vielen Fällen einfach vermieden werden, wenn Betroffene und ihre Familien erste Alarmsignale mehr beachten und schneller darauf reagieren würden“, betont Peter Rowohlt von der DAK. Die Deutsche Seniorenliga geht davon aus, dass bundesweit nahezu jeder 12. der über 60-Jährigen unter chronischer Mangelernährung leidet. Fehlt dem Körper ein Mindestmaß an Energie und Nährstoffen, kann der Organismus seine körperlichen und geistigen Funktionen nicht aufrechterhalten. Ohne die notwendigen Vitamine, Eiweiße, Spurenelemente und Mineralstoffe drohen Schwächezustände und Stoffwechselstörungen mit ernsthaften Folgeerkrankungen.
„Mangelernährung ist kein Altersschicksal, dass die Betroffenen und ihre Angehörigen einfach hinnehmen sollten“, betont DAK-Experte Peter Rowohlt. „Wer auffallend viel Gewicht verliert und deutlich weniger belastbar ist, sollte sich medizinisch untersuchen lassen.“ Bei der Behandlung einer Mangelernährung ist es das erste Ziel, wieder für eine bedarfsgerechte Nährstoffaufnahme zu sorgen und den Appetit des Patienten anzuregen. Zu einer energiereichen Kost mit hoher Nährstoffdichte zählen fettreiche Milch und Milchprodukte, Kartoffeln, Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sowie Fisch und Fleisch. Da viele Patienten unter Appetitlosigkeit leiden, sind mehrere kleine Zwischenmahlzeiten sinnvoll, bei denen auch ein Glas Wasser oder Tee gereicht werden sollte.

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