Unter den Experten ist sie als die „Support-Masche“ bekannt und sie zirkuliert seit Jahren in verschiedenen Formen. Auch wir berichteten über eine der früheren Varianten (hier weiterlesen). Weil die Masche auch früher schon erfolgreich war, wurde sie nun noch „verbessert“. Die Cyberkriminellen selbst wissen natürlich sehr genau, welche Methoden gut funktionieren und entwicklen diese ständig weiter. So ist die „Microsoft-Support-Masche“ in der aktuellsten Version des Jahres 2018 besonders trickreich.

Wer ist betroffen?
Allein 2017 meldeten sich mehr als 153.000 Opfer bei Microsoft, die auf diese spezifische Masche hereingefallen sind. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Microsoft hat sogar eine eigene „Polizei-Abteilung“, genannt Digital Crime Unit. Sie hat in den vergangenen zwölf Monaten eine Studie in zwölf Ländern durchgeführt, die das Ausmaß der Masche untersucht. Interessant ist, dass ein großer Teil junger Leute betroffen ist. Die Gruppe der 18–34jährigen ist genauso oft betroffen wie die 35-70jährigen. Warnen Sie also alle in Ihrem Bekanntenkreis, und zwar auch diejenigen, die Sie persönlich als „jung und digital fit“ erachten. Denn diese Masche zeigt sich gerade bei dieser Gruppe als sehr „erfolgreich“.
Übrigens:
Wie Sie einen Link, zum Beispiel unseren heutigen kostenfreien Newsletter, verschicken können, sodass Sie noch mehr Leute warnen können, das erklären wir hier:
Wie funktioniert die Masche?

formuliert und sie sieht aus, als ob der Windows-Computer selbst den Warnhinweis ausgeben würde.
Dabei handelt es sich aber eigentlich um eine klassische Werbeanzeige, die sich geöffnet hat. Die Werbung ist nur so geschickt gestaltet, dass niemand merkt, dass es Werbung ist. Jeder Nutzer wird im ersten Augenblick denken, es sei eine Warnmeldung vom Windows-Computer. Die „kritische Warnung“ behauptet, dass der Computer blockiert sei und weitere Schäden drohen, weil der Computer mit einem Virus infiziert sei. Doch Gottseidank, die Rettung sei nahe, es gebe eine schnelle Möglichkeit per Fernwartung, um den Computer sicher zu machen. Doch: Die „schlimmen angedrohten Konsequenzen“ sind in Wahrheit völlig aus der Luft gegriffen, und wer auf die Fernwartung eingeht, ist in die Falle getappt. (Quelle: Microsoft)
Wie kann ich mich wehren?

Weiterhin empfiehlt die Microsoft Digital Crimes Unit:
„Beenden Sie derartige Telefongespräch so schnell wie möglich und erwerben oder installieren Sie keine Fremdsoftware auf Ihrem Endgerät. Fragen Sie den Anrufer, ob für das Gespräch oder den Service irgendwelche Gebühren anfallen. Wenn ja, beenden Sie das Telefonat sofort. Geben Sie niemals während eines solchen Gesprächs einen Fernwartungszugriff auf Ihr Endgerät frei. Falls Sie auf Drängen des Anrufers oder durch Anweisungen im Internet bereits Software installiert haben, trennen Sie das Gerät so schnell wie möglich vom Netz. Kümmern Sie sich um die Beseitigung der installierten Software und ändern Sie von einem sicheren Gerät aus Ihre Passwörter, speziell für Ihren Online Banking-Account.“
Sind Sie auf solch einen Betrugsversuch hereingefallen, dann sollten Sie die während des Betrugs installierte Software sofort entfernen, alle (!) Kennwörter ändern und den PC mit einem Virenschutzprogramm untersuchen. Ausserdem kontaktieren Sie bitte Ihr örtliches Polizeirevier und bringen Sie den Vorfall zur Anzeige!
Microsoft nimmt dieses Problem sehr ernst und geht mit eigenen Ermittlern sowie in enger Zusammenarbeit mit Polizeibehörden weltweit gegen die Urheber dieser Betrügereien vor. Daher möchten wir Sie im Namen aller Betroffener bitten, wenn Sie Opfer geworden sind, den Fall auch auf der Internetseite von Microsoft zu melden, damit auch die Microsoft Digital Crimes Unit noch gezielter gegen diese Betrüger vorgehen kann. Den (leider nur englischsprachigen) Link zu dem entsprechenden Formular finden Sie hier: http://support.microsoft.com/reportascam
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