
Wie soll sie in Zukunft heißen, die »Alten-Akademie« (AAKN) in Nürnberg? Die Institution gibt es schon lange, und man hat sich an ihren Namen gewöhnt. Aber klingt er womöglich etwas geringschätzig oder gar diskriminierend? Weil sich der Vorstand der Institution bei dieser Frage selbst nicht ganz sicher war, gab er anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Akademie eine Studie zu dieser, aber auch zu anderen Aspekten der Alten-Akademie in Auftrag, wie etwa die Zufriedenheit der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Die Erhebung übernahm eine Klasse »Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung« an der Berufsschule 4 in Nürnberg. Das mit der Durchführung der Befragung beauftragte Projektteam an der B4 bestand aus acht Mitgliedern unter der Leitung von Olivia Hetterich und wurde betreut von Frank Ganslmeier, Lehrer an der B4. Die Arbeitsgruppe lieferte eine tolle Arbeit ab, die kaum Fragen offenlässt. Alexander Liebl, Vorstand der Alten-Akademie, freut sich: »Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit dieser Gruppe. Sie hat uns verlässliche Grundlagen für unsere zukünftige Arbeit gegeben.«
Der positivste Aspekt der Befragung ist die hohe Zufriedenheit gegenwärtiger oder früherer Besucher der Kurse. 99 Prozent der Befragten würden die AAKN weiterempfehlen und 93 Prozent sind im Allgemeinen mit den Angeboten zufrieden, 37 Prozent sogar »sehr zufrieden«. Was den Namen angeht, sind rund 64 Prozent der aktiven Hörerinnen und Hörer mit der Bezeichnung »Altenakademie« einverstanden.
Frauen sind aktiver
Die Geschlechterverteilung bei der Hörerschaft ist nicht überraschend: 73 Prozent der derzeit aktiven Teilnehmerinnen sind weiblich und nur 27 Prozent männlich. Solche Zahlen sind auch von anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung bekannt. Frauen scheinen, so der Eindruck, im Alter aktiver als Männer zu sein. Dass sich die Befragten nicht am Wort »Alten-Akademie« stoßen, mag auch an der Tatsache liegen, dass eine Mehrheit von 74 Prozent der Teilnehmer bereits über 70 Jahre alt ist. Am stärksten ist die Altersgruppe der 71- bis 76 Jährigen in der Hörerschaft vertreten.
Gefragt nach einer Namens-Alternative, können sie sich am ehesten »Senioren-Akademie« vorstellen. Die Mitglieder entscheiden Doch, so Alexander Liebel, »die Namensänderung ist eine Änderung der Satzung, die nur mit Zweidrittelmehrheit der Mitgliederversammlung beschlossen werden kann«. Der Vorstand werde nun diesen Vorschlag im kommenden Jahr den Mitglieder zur Abstimmung vorlegen. »Und dann muss man sehen, wie sich die Mitglieder entscheiden«, sagt Liebel.
Erhöhung des Mitgliedsbeitrags
Im Vorstand hat man sich derweil auf eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages geeinigt: Anstatt 30 Euro sind es jetzt 40 Euro (für Nürnberg-Pass-Besitzer ermäßigt 30 Euro) für den ein Jahr gültigen Akademiepass, eine eher bescheidene Summe. Denn mit diesem Pass kommt man in alle Veranstaltungen der AAKN – im kommenden Herbst-/Winterprogramm 2024/2025 sind es mehr als 300 aus 16 unterschiedlichen Bereichen, von Fremdsprachenkursen über Vorträge, Sport, Kultur und Ausflüge bis hin zu Spielen.
So führt Günther Gloser anlässlich des zehnjährigen Jubiläums am Mittwoch, 18. September, durch die Kunstvilla in der Blumenstraße. Am Sonntag, 27. Oktober, findet eine Matinee mit der Hochschule für Musik statt. »Der beste Fitzgerald Kusz«, begleitetet von Peter Trappe mit preisgekrönten fränkischen Songs, sowie ein Auftritt von Kabarettist Klaus Karl-Kraus mit einer »Zwischenbilanz«. Neu im Programm ist die Veranstaltung »Wissensdurst kennt keine Altersgrenze: Die FAU Scientia stellt sich vor«. Das ist ein Bildungsangebot der Friedrich-Alexander-Universität für Menschen, die sich für ein neben- oder nachberufliches Gaststudium interessieren.
Selbstverteidigung für Senioren und Seniorinnen mit Alltagsgegenständen steht ebenso auf der Agenda wie »Wellness und Beauty Tipps für Golden Girls«. Alles in allem, so die Umfrage, sind die Befragten mit dem Programmangebot sehr zufrieden. Rund ein Viertel wünscht sich allerdings mehr Fremdsprachenkurse, elf Prozent möchten mehr Ausflüge machen und ebenso viele mehr über Internet- und Handybenutzung erfahren. Das sind erfreuliche Zahlen, nicht zuletzt für die rund 200 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Akademie am Laufen halten. Ohne diese Schar an Aktiven, die ohne Entgelt vielfältige Aufgaben übernehmen, wäre eine solche Institution überhaupt nicht möglich.
Text: Werner vom Busch
Foto: Mile Cindric
Information
Weitere Informationen zu Veranstaltungen der Alten-Akademie sind auf der Internetseite www.aakn.de zu finden. Die Geschäftsstelle am Gewerbemuseumsplatz 1 in Nürnberg ist dienstags, mittwochs und donnerstags von 12 bis 15 Uhr besetzt. E-Mail: info@aakn.de, Telefon 0911/537010.