In letzter Zeit haben wir vermehrt Anfragen zur Nutzung von ChatGPT erhalten. Daher möchten wir in diesem Beitrag noch einmal detailliert darauf eingehen, was ChatGPT eigentlich ist, wie man es benutzt und was man damit machen kann. Dazu haben wir auch einen sehr ausführlichen Film für Sie erstellt, den Sie ganz am Ende des Beitrags finden. (Er ist für jeden kostenfrei verfügbar, auch für Nicht-Mitglieder.)
Was ist ChatGPT?
ChatGPT ist ein sogenannter „Chatbot“, der mit künstlicher Intelligenz arbeitet. ChatGPT ist darauf spezialisiert, menschenähnliche Textantworten zu generieren, und kann in natürlicher Sprache mit Benutzern interagieren. Es kann in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden, darunter Frage-Antwort-Dienste, Textgenerierung, Übersetzungen, kreative Schreibprojekte und mehr. Es ist darauf trainiert, Textverständnis zu zeigen, Konversationen zu führen und auf eine breite Palette von Anfragen zu reagieren. ChatGPT wurde mit sehr vielen Texten aus dem Internet trainiert und gibt auf dieser Grundlage Antworten zu den meisten Themen. Man kann ChatGPT wie eine weiterentwickelte Suchmaschine verstehen, die uns nicht mehr Internetseiten als Treffer anzeigt, sondern direkt ausformulierte Antworten auf unsere Fragen liefert.
Ein Beispiel: Wir möchten nachschauen, was der Unterschied zwischen “offenbar” und “offensichtlich” ist. Geben wir diese Frage in eine Suchmaschine ein, so liefert uns die Suchmaschine zahlreiche Internetseiten als Treffer an, auf denen möglicherweise die Antwort auf diese Frage zu finden ist. Wir müssen nun die Internetseiten öffnen und dann auf diesen Seiten nach der Lösung suchen, so lange, bis wir eine zufriedenstellende Antwort gefunden haben. Geben wir die gleiche Frage bei ChatGPT ein, so liefert und das Programm direkt die ausformulierte Antwort, als würden wir einen allwissenden Gelehrten fragen.
Wie kann man ChatGPT benutzen?
ChatGPT kann kostenfrei genutzt werden, man muss sich dafür lediglich bei der Firma OpenAI registrieren, die ChatGPT entwickelt hat. Das geht über die Internetseite der Firma OpenAI: https://chat.openai.com/auth/login. Klicken Sie dort auf “sign up”, das bedeutet “registrieren”. Danach haben Sie mehrere Möglichkeiten der Registrierung: Sie können sich mit einer beliebigen E-Mail-Adresse anmelden, in diesem Fall müssen Sie sich im zweiten Schritt noch ein Passwort extra für ChatGPT ausdenken. Sie können aber auch Ihre bestehenden Zugangsdaten von Google, Microsoft oder Apple verwenden, wenn Sie bei einer dieser Firmen bereits ein Zugangskonto besitzen. In diesem Fall müssen Sie sich kein neues Passwort vergeben. Gehen Sie den Weg der eigenen E-Mail-Adresse, so erhalten Sie danach noch eine Mail von OpenAi, mit der die Adresse verifiziert werden muss. Danach soll man noch Namen und Geburtsdatum eintragen. Der Prozess der Anmeldung ist zwar leider (noch) auf Englisch, ChatGPT kann danach aber in deutscher Sprache bedient werden und antwortet auch auf Deutsch. Wählen Sie den Weg der Anmeldung über Google, Microsoft oder Apple, so gibt es danach möglicherweise noch weitere Sicherheitsschritte zu Verifizierung des Kontos, das Sie zur Anmeldung verwenden möchten. Nach erfolgreicher Anmeldung können Sie beginnen, ChatGPT zu nutzen. Dafür verwenden Sie ausschließlich die Eingabezeile am unteren Bildschirmrand. ChatGPT kann außerdem auch als App auf dem Smartphone genutzt werden.
Wofür kann man ChatGPT benutzen?
ChatGPT kann für viele verschiedene kommunikative Aufgaben genutzt werden. Dies geht weit über die Beantwortung von reinen Wissensfragen hinaus. Einige Beispiele:
ChatGPT kann Texte analysieren und verstehen, um wichtige Informationen zu extrahieren. Sie können einen langen Text in ChatGPT eingeben und das Programm darum bitten, eine kurze Zusammenfassung zu schreiben.
ChatGPT kann einzelne Sätze oder auch komplexe Texte in zahlreiche verschiedene Sprachen übersetzen.
ChatGPT kann kreative Texte wie Geschichten, Gedichte oder Lieder generieren. Sie können ChatGPT bitten, ein Gedicht über das Meer zu schreiben oder eine Kindergeschichte über einen lustigen Bauernhof. Bei Gedichten und Liedern, die sich reimen sollen, stößt die Anwendung oft noch an ihre Grenzen. Manchmal sind die Ergebnisse aber auch überraschend gut
ChatGPT kann Programmierern dabei helfen, Programm-Code zu schreiben und Programmierfragen zu bearbeiten.
ChatGPT kann bei logischen Rätseln und Problemlösungen unterstützen sowie komplexe Rechenaufgaben lösen.
ChatGPT kann beim Erstellen von Briefen, Artikeln, E-Mails und Anschreiben helfen. Dabei beherrscht es verschiedene Stile, kann also Texte je nach Wunsch formell, höflich, umgangssprachlich etc. schreiben.
Je exakter man dem Chatprogramm eine Anweisung gibt bzw. je präziser man eine Frage stellt, desto genauer werden auch die Antworten. Wir können ChatGPT beispielsweise bitten, ein Quiz mit 10 Fragen zum Thema Musik zu erstellen, ein Kochrezept zu liefern, in dem Kartoffeln und Steinpilze enthalten sind, etwas über die Entwicklung der Dinosaurier zu erzählen oder eine Zusammenfassung zu liefern, worum es in dem Roman “Das Parfüm” geht. ChatGPT kann sich dabei auch an vorherige Anfragen erinnern. Wenn eine Antwort uns nicht gefällt, können wir das Programm darum bitten, uns die Antwort beispielsweise kürzer oder ausführlicher oder verständlicher zu liefern.
Film: Anmeldung und Nutzung
Aber Achtung!
Auch wenn von künstlicher Intelligenz gesprochen wird, wirklich “intelligent” sind die Chatbots eigentlich nicht. (Es kommt zumindest darauf an, was man unter echter „Intelligenz“ versteht.) Sie können nicht zwischen wahren und falschen Informationen unterscheiden. Sie generieren lediglich auf Basis von komplexen Berechnungen und riesigen Datenmengen aus dem Internet selbstständig Texte, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Frage oder Aufgabe passen, die ihnen vorher gestellt wurde. (Wenn eine Frage ein Thema betrifft, das im Internet wenig oder gar nicht vertreten ist, kann die KI dies nicht beantworten.) Eine Garantie, dass diese Antworten sinnvoll, zutreffend oder wahrheitsgemäß sind, gibt es aber nicht. Daher sollte man sich niemals zu 100% auf die Antworten verlassen, die man von ChatGPT erhält. Manchmal „erfindet“ das Programm sogar einfach Antworten, die so nicht korrekt sind. Man spricht dabei vom „Halluzinieren“, also einem Fehler in der KI-Programmierung.
Lesen Sie dazu gerne auch unser kleines „Lexikon zur künstlichen Intelligenz„, welches exklusiv für Mitglieder verfügbar ist.
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Das ist ein hilfreicher Beitrag, um ChatGPT grundlegend zu erklären. Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz ist allerdings so rasant, dass schon nach der Veröffentlichung des Artikels nicht mehr alles auf dem neuesten Stand ist.
Beispiel: Wenn wir wissen wollen, was der Unterschied zwischen “offenbar” und “offensichtlich” ist, müssen wir das nicht mehr irgendwo eintippen. Mit der neuesten Version von ChatGPT (4o) können wir jetzt sprechen – und uns die Antwort einfach anhören.
Ich habe mir die App direkt auf meinem Smartphone installiert und nutze sie seitdem jeden Tag. Einfach, weil ich so fasziniert bin, was die Maschine schon alles kann.
Vielen Dank für die detaillierte Anleitung zur Nutzung von ChatGPT! Der Artikel bietet eine klare und hilfreiche Übersicht, besonders für diejenigen, die sich neu mit diesem Tool vertraut machen möchten. Eine Frage dazu: Wie geht ihr in euren Tutorials mit der Tatsache um, dass ChatGPT manchmal „halluziniert“ und falsche Informationen generiert? Gebt ihr spezielle Tipps, wie man solche Fehler am besten erkennt und vermeidet?
Hallo Alexander,
vielen Dank für das Lob zu dem Artikel! Der „Bug“, dass ChatGPT manchmal falsche Informationen generiert, lässt sich unseres Wissens nach nicht wirklich durch geänderte Fragestellung verhindern. Wir gehen darauf nicht speziell ein, sondern sind optimistisch, dass dieser Fehler möglichst bald behoben wird und man sich bald entsprechend keine Gedanken mehr darüber machen muss… und hoffen, dass dies kein zu naiver Ansatz ist 🙂
Hallo Alexander und Andreas,
man kann tatsächlich nicht verhindern, dass ChatGPT halluziniert. Mir ist das bei der Frage nach einer konkreten Adresse einer Behörde passiert. Wenn ChatGPT die Adresse nicht kennt, dann erfindet es einfach Adressen. Auch bei Aufgaben wie „zeichne mir ein vierblättriges Kleeblatt“ lieferte mir ChatGPT mehrmals hintereinander dreiblättrige Kleeblätter. Diese Fehler sind zum Glück sehr offensichtlich. Doch wie sieht es aus, wenn Fehler in längeren Antworten vorkommen und dort irgendwo im Text versteckt sind? Momentan kann man sich jedenfalls nicht ohne Überprüfung auf ChatGPT verlassen.
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4 Antworten
Das ist ein hilfreicher Beitrag, um ChatGPT grundlegend zu erklären. Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz ist allerdings so rasant, dass schon nach der Veröffentlichung des Artikels nicht mehr alles auf dem neuesten Stand ist.
Beispiel: Wenn wir wissen wollen, was der Unterschied zwischen “offenbar” und “offensichtlich” ist, müssen wir das nicht mehr irgendwo eintippen. Mit der neuesten Version von ChatGPT (4o) können wir jetzt sprechen – und uns die Antwort einfach anhören.
Ich habe mir die App direkt auf meinem Smartphone installiert und nutze sie seitdem jeden Tag. Einfach, weil ich so fasziniert bin, was die Maschine schon alles kann.
Herzliche Grüße,
Eddy
Vielen Dank für die detaillierte Anleitung zur Nutzung von ChatGPT! Der Artikel bietet eine klare und hilfreiche Übersicht, besonders für diejenigen, die sich neu mit diesem Tool vertraut machen möchten. Eine Frage dazu: Wie geht ihr in euren Tutorials mit der Tatsache um, dass ChatGPT manchmal „halluziniert“ und falsche Informationen generiert? Gebt ihr spezielle Tipps, wie man solche Fehler am besten erkennt und vermeidet?
Hallo Alexander,
vielen Dank für das Lob zu dem Artikel! Der „Bug“, dass ChatGPT manchmal falsche Informationen generiert, lässt sich unseres Wissens nach nicht wirklich durch geänderte Fragestellung verhindern. Wir gehen darauf nicht speziell ein, sondern sind optimistisch, dass dieser Fehler möglichst bald behoben wird und man sich bald entsprechend keine Gedanken mehr darüber machen muss… und hoffen, dass dies kein zu naiver Ansatz ist 🙂
Hallo Alexander und Andreas,
man kann tatsächlich nicht verhindern, dass ChatGPT halluziniert. Mir ist das bei der Frage nach einer konkreten Adresse einer Behörde passiert. Wenn ChatGPT die Adresse nicht kennt, dann erfindet es einfach Adressen. Auch bei Aufgaben wie „zeichne mir ein vierblättriges Kleeblatt“ lieferte mir ChatGPT mehrmals hintereinander dreiblättrige Kleeblätter. Diese Fehler sind zum Glück sehr offensichtlich. Doch wie sieht es aus, wenn Fehler in längeren Antworten vorkommen und dort irgendwo im Text versteckt sind? Momentan kann man sich jedenfalls nicht ohne Überprüfung auf ChatGPT verlassen.