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Raubüberfall auf Ihrem PC

vignette_andreas_kristoffer1Das aus der Sicht der Kriminellen vermutliche neuste und gleichzeitig profitabelste Verbrechen ist die Erpressung. Dabei ist die Erpressung an sich natürlich nichts Neues, aber die Art, der Ort und der Inhalt der Erpressung sind in der Tat neu. Und zwar so neu, dass man sich bei genauer Betrachtung wie in einem Science-Fiction-Film vorkommt.

Alles, was wir heute beschreiben, findet nicht in der “echten Welt” statt, es ist in gewisser Weise wie ein Krimi im virtuellen Raum. Der Titel der Krimigeschichte heißt: Ransomware.

Wie im Science-Fiction-Film!

auge-mund-ohr-tv-schirm“Ransom” ist das englische Wort für “Lösegeld” und der Nachsatz “ware” bedeutet soviel wie “Programm”. In die Deutsche Sprache lässt sich Ransomware also am besten als “Lösegeld-Programm” übersetzen. Diese Lösegeld-Programme gelangen ähnlich heimlich auf den PC, wie es auch Viren und Trojaner tun. Das kann ein Öffnen einer betrügerischen E-Mail sein oder das Besuchen einer unseriösen Internetseite. Diese sehr ausgeklügelten High-Tech-Programme erinnern an einen Science-Fiction-Film. Das Verbrechen geschieht nicht mehr auf der Straße, sondern virtuell, über das Internet. Dabei werde ich als Privatperson von einer digitalen Mafia angegriffen und erpresst. Tatort, Verbrechen, Opfer und Täter – allesamt sind digital und virtuell über das Internet miteinander verbunden, das komplette Geschehen hat keinen echten, greifbaren, fassbaren Inhalt.

Warum wird erpresst?

geldkofferDas Ziel dieses besonders gefährlichen Schädlings ist es, den Computer als Geisel zu nehmen und ihn komplett zu sperren oder bestimmte Teile zu verschlüsseln. Wenn dies geschehen ist, dann kann man den Computer nicht mehr starten und überhaupt nicht mehr benutzen. Es ist selbst für echte Experten wirklich sehr schwierig und zeitaufwendig, einen Computer aus dieser Geisel-Situation zu befreien. Und wenn der Computer erst einmal Geisel ist, haben auch Virenscanner keine Chance mehr.

Dabei ist das “Clevere” an dieser Masche, dass der Kriminelle darauf baut, dass der Benutzer unbedingt seinen Computer mit allen Dateien wieder zurück haben will. Er baut darauf, dass in unserer heutigen digitalen Gesellschaft ein Computer ein derart wichtiges Gerät geworden ist, dass Menschen bereit sind, dafür zu zahlen, ihre Dateien zurück zu bekommen. Und damit liegt der Kriminelle gar nicht mal so falsch. Jeder, der schon mal einen Datenverlust erlitten hat, durch eine defekte Festplatte, einen geklauten Laptop, ein verlorenes Handy oder durch ein versehentliches Löschen, weiß, wie regelrecht schmerzvoll es ist, digitale Fotos, E-Mails und Briefe zu verlieren.

Wie wird erpresst?

Die Lösegeld-Programme sind derart mächtig und gefährlich, weil sie oft mit einer Verschlüsselung arbeiten. Die Geiselnahme des kompletten Computers oder einzelner wichtiger Dateien (Bilder, Briefe, E-Mails) erfolgt hierbei so: nachdem der Computer befallen ist, verschlüsselt das Lösegeld-Programm die Festplatte teilweise oder komplett. Zurück bleibt eine Festplatte, die von dem Besitzer des Computers nicht mehr genutzt werden kann, weil er den Code zur Entschlüsselung der Festplatte/Dateien nicht kennt. Erst nach einer Lösegeld-Zahlung an den kriminellen Programmierer des Lösegeld-Programms werden die Dateien (hoffentlich!) wieder entschlüsselt.

Ist Verschlüsselung nicht etwas Gutes?

verschlu%cc%88sselung-key-dataSie sehen, wie fies und perfide die Angelegenheit ist: normalerweise ist “Verschlüsselung” ja etwas Gutes. Mit ihr kann der Besitzer einer Festplatte, eines Computers oder von Daten dafür sorgen, dass andere Unbefugte die eigenen Daten nicht nutzen können. Er verschlüsselt also seine Daten mit einem Passwort, welches nur er selbst kennt.

Wenn jetzt aber jemand Fremdes daher kommt und meine Daten, meine Festplatte oder meinenkompletten Computer verschlüsselt, dann kenne ich das Passwort nicht und kann alles nicht mehr nutzen. Ich bin ausgesperrt aus meinem eigenen Computer!

Die teure Lösung

Lösegeld-Programme sind derart schwer zu entfernen, dass selbst die Sicherheitsbehörden in den USA, wo diese kriminelle Methode schon stärker verbreitet ist als in Europa, dazu raten, im Ernstfall das Lösegeld ganz einfach zu zahlen, so empfahl es ein ranghoher FBI-Beamter. Das ist natürlich eine sehr traurige Lösung. Man fühlt sich machtlos. Und jederzeit könnte es wieder passieren. Man ist Opfer und man bleibt Opfer.

Dazu kommt: Niemand kann garantieren, dass die Kriminellen unseren Computer nach der Zahlung tatsächlich wieder freigeben! Daher tendieren wir auf keinen Fall zu dieser “Lösung”. Die deutschen Behörden raten dazu, mit einer Kamera ein Foto des Bildschirms mit der Erpressungsnachricht anzufertigen und bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

Die vielversprechende Lösung

Sie wissen, wir bei Levato denken praktisch und kostengünstig. Wir wollen schnelle und simple Lösungen. Wir wollen das Problem lieber umschiffen, als uns aufwändig den Kopf darüber zu zerbrechen. Wir wollen von A nach B und mehr nicht. Daher lautet unsere Lösung im Ernstfall: Alles löschen!

Wenn Ihr Computer befallen ist und Sie ganz einfach den kompletten Computer löschen, dann sind Sie das Problem auf jeden Fall los. Das geht schnell, kostet keinen Cent und ist garantiert wirksam. In diesem Fall ist es extrem hilfreich, wenn Sie regelmäßig Datensicherungen angelegt haben. Denn mit einer täglichen oder wöchentlichen Datensicherung auf einer externen Festplatte kann Ihnen auch dieser gefährliche Schädling nichts anhaben. Sie löschen den Computer, installieren Windows neu und können Ihre Datensicherung wieder einspielen und der PC sieht wieder aus wie vor dem Befall. Wichtig: trennen Sie nach jeder Sicherung die externe Festplatte unbedingt wieder vom Computer. Bleibt die Festplatte ständig angeschlossen, so kann sich der Trojaner nämlich auch hier einnisten!

Das Mittel gegen jeden digitalen Bösewicht lautet also:
Festplatte löschen und Datensicherung einspielen!

Hier geht es zu unseren Filmen zum Thema Datensicherung:

Filme zur Datensicherung

(Mitglieder können sich alle Filme der DVD anschauen.
Für Nicht-Mitglieder sind einige der Filme kostenfrei und werbefrei verfügbar.)

Die hoffnungssuchende Lösung

In manchen Fällen, wenn das Lösegeld-Programm noch nicht viele Dateien und nur kleine Bereiche der Festplatte verschlüsselt hat, dann ist eine Rettung möglich. Aber eines vorweg: die verschlüsselten Dateien sind verloren. Wenn Sie Glück im Unglück haben und noch nicht alle Dateien auf der Festplatte verschlüsselt sind, dann kann eine sogenannte Rettungs-Disk helfen. Jeder Hersteller eines Virenscanners bietet eine solche Rettungs-Disk auf seiner Homepage kostenlos an. Wir haben Ihnen weiter unten zwei Links zu den bekanntesten Rettungs-Disks angefügt. Wie man eine Rettungs-Disk im Notfall anwendet, wird auf den Internetseiten dort ebenfalls erläutert.

Link 1: Kaspersky Rescue Disk

Link 2: Avira Rescue CD


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In einer Zusammenarbeit zwischen diesem Magazin und Levato verfassen Andreas Dautermann und Kristoffer Braun regelmäßig Beiträge für diesen Blog. Ihre Themen: Computer, Internet und Smartphone. Auf www.levato.de helfen sie älteren Menschen beim Umgang mit neuen Medien und Technologien. Dafür wurden sie bereits mehrfach ausgezeichnet.

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