Zwischen zwei und drei Liter Wasser sollte laut Ernährungsmedizin ein erwachsener Mensch am Tag trinken. Das fällt vielen allerdings gar nicht so leicht. Der Griff zur Wasserflasche wird oft einfach vergessen. Damit steigt die Gefahr einer Dehydration. Vor allem mit zunehmendem Alter kann das gefährliche Folgen haben. Dieses Problems haben sich nun vier Studierende am Institut für Elektromechanische Konstruktionen (EMK) der TU Darmstadt angenommen. Im Rahmen eines Semesterprojekts des von den Professoren Helmut Schlaak und Roland Werthschützky betreuten Projektseminars „Praktische Entwicklungsmethodik II“ suchten Luisa Pumplun, Claas Hartmann, Masih Fahim und Marco Degünther nach einer Möglichkeit, älteren Menschen dabei zu helfen, ihren täglichen Wasserhaushalt im Blick zu behalten. Da bisherige Messgeräte nur unter ärztlicher Aufsicht genutzt werden können, war den Studierenden bei der Konzeption des Gerätes vor allem eine nutzerfreundliche und einfache Anwendung wichtig, die in jedem Lebensstadium bedient werden kann.
Ihre Lösung: der „Sip It!“. Dahinter verbirgt sich ein kleiner, schwarzer Kasten, der es in sich hat. Er ist mit Elektroden ausgestattet, die durch die Leitfähigkeit des Körpers eine Aussage über den Körperwassergehalt geben können. Durch einfaches Handanlegen misst das Gerät den Wechselstromwiderstand im Körper und warnt durch optische und akustische Signale bei einer Dehydration. So können Menschen jeder Altersklasse in Zukunft in wenigen Schritten ihren Wasserhaushalt einfach und schnell überprüfen.
Der „Sip It!“ soll vor allem in privaten Haushalten seinen Platz finden, um älteren Menschen mehr Selbstständigkeit und gesundheitliche Kontrolle zurück zu geben. Auch ein bewussteres Trinkverhalten wird durch die Nutzung des Gerätes angestrebt. Die Studierenden können sich allerdings vorstellen, dass auch Pflegeeinrichtungen, Gesundheitszentren oder Krankenkassen zukünftige Zielgruppen bieten könnten.
Mit seinem Projekt belegte das Team des EMK beim COSIMA-Wettbewerb 2015 (Competition of Students in Mikrosystems Applications) des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) den ersten Platz.