Orte der Erinnerung
Wer eine geliebte Person verloren hat, kann in der App ein virtuelles Denkmal kreieren. Es kann mit Fotos, Geschichten und Zitaten ausgeschmückt werden. Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, ganze Videos hochzuladen und sie mit dem Denkmal zu verknüpfen. Eine Technologie wie diese gibt es bereits im deutschsprachigen Raum. Gräber auf Friedhöfen können seit diesem Jahr auch mit einem QR-Code zu einer individuell gestalteten Seite verbunden werden (Bericht hier).
„Es macht eigentlich nicht viel Sinn, alles in einen virtuellen Bereich zu ziehen. Trauernden Menschen ist das physische Grab immer noch sehr wichtig“, so Bauer. Das selbst gestaltete Denkmal kann nach dem kreativen Prozess auf einer GPS-verknüpften Karte platziert werden. Von Angehörigen ausgewählte Orte für das Monument haben oftmals eine direkte Verbindung zum Verstorbenen. Im Krieg gefallene Personen werden etwa oft auf der Feuerlinie verewigt.
Gemeinschaft schaffen
Für Trauernde ist die Verbindung und der Austausch mit anderen Menschen, die Ähnliches durchleben, sehr wichtig. „Keep their Memorial Alive“ soll eine Plattform für die Kommunikation zwischen ihnen schaffen. Ähnliche Möglichkeiten bieten sich jedoch seit Jahren bereits in vielen Internetforen. Diese werden oftmals auch von Bestattungsunternehmen bereitgestellt und professionell psychologisch betreut.
Ob sich die App gegen die hohe Anzahl von Konkurrenten durchsetzen kann, ist deshalb fraglich. „Meistens ist das Ganze eine sehr anlassbezogene Geschichte. In der Regel werden solche Angebote in Katastrophenfällen eher bevorzugt; etwa wenn ein Kind verstorben ist oder ein Autounfall vorliegt“, so Bauer. „Keep Their Memorial Alive“ ist sowohl für iOS- als auch Android-Geräte gratis verfügbar.