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Opa und die Obstbaumernte

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - der Opa nicht weit von der Leiter, wenn er bei der Obstbaumernte ist. Gerade im Spätsommer sind Leiterstürze bei älteren Menschen sehr häufig. Deshalb geben Unfallchirugen Tipps, wie Knochenbrüche und andere Unfälle vermieden werden können. Da kann es schon mal helfen, sich vorher mit Gymnastikübungen warm zu machen. Oder ein paar Greifübungen auszuprobieren.

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Bevor Opa auf die Leiter klettert, pflückt er die Äpfel auf Augenhöhe. Foto: epd

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – der Opa nicht weit von der Leiter, wenn er bei der Obstbaumernte ist. Gerade im Spätsommer sind Leiterstürze bei älteren Menschen sehr häufig. Deshalb geben Unfallchirugen Tipps, wie Knochenbrüche und andere Unfälle vermieden werden können. Da kann es schon mal helfen, sich vorher mit Gymnastikübungen warm zu machen. Oder ein paar Greifübungen auszuprobieren.
Leiterstürze bei älteren Menschen häufen sich vor allem im Spätsommer. Die Folge sind oftmals Knochenbrüche an Oberschenkel, Becken, Wirbelsäule und Unterarm sowie Schädelhirntraumen. Insbesondere Osteoporose und die Einnahme von Blutverdünnungsmitteln haben bei Senioren einen großen Einfluss auf die Auswirkungen eines Sturzes. Unfallchirurgen der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) raten, keine unnötigen Gefahren auf der Leiter bei der Obstbaumernte einzugehen und geben Tipps, wie ältere Menschen mit einfachen Vorkehrungen sicherer mobil sein können.
„Ältere Menschen sind heute erfreulicherweise viel mobiler als früher. Mit den Aktivitäten steigt jedoch auch das Risiko für eine Verletzung, da die Knochen nicht mehr so stabil sind. Insbesondere im Spätsommer haben wir immer wieder ältere Menschen nach einem Leitersturz zu versorgen“, sagt Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Eine Osteoporoseerkrankung erhöht das Risiko für Knochenbrüche erheblich. Die zusätzliche Einnahme von Blutverdünnungsmitteln führt häufig zu Gehirn- und Weichteilgewebsblutungen. Auch der Heilungsprozess wird von den zuvor bestehenden meist Mehrfacherkrankungen und einer generellen „Gebrechlichkeit“ stark beeinflusst. „Die Rekonvaleszenz ist mitunter sehr langwierig und nicht selten mit einer unsicheren Prognose bezüglich der vollständigen Wiederherstellung des Gesundheitszustandes und der sozialen Eingliederung in das gewohnte Umfeld verbunden“, so Hoffmann.
Vor der Unfallversorgung steht für Unfallchirurgen allerdings die Prävention von Verletzungen. Für die Zeit der Obstbaumernte geben Unfallchirurgen folgende Tipps:
• vor dem Leiteraufstieg den Kreislauf mit Gymnastikübungen in Schwung bringen
• insbesondere Greif- und Dehnübungen durchführen (Apfelgreifübungen auf dem Boden)
• festes Schuhwerk auf der Leiter tragen, keine Gartenclogs oder Schlappen
• Leiter wackelfrei positionieren und von einer zweiten Person sichern lassen
• Körper nicht übermäßig von der Leiter wegbewegen, sondern Leiter umstellen, um entferntere Früchte zu erreichen
• eine Hand immer an der Leiter halten, Sammelkorb dazu durch einen Haken an der Leiter oder einem Ast befestigen
• alte Leitern aussortieren
• Klappleitern nutzen, auf Anstellleitern verzichten
Die Unfallchirurgen raten folgenden Personengruppen von einem Leiteraufstieg ab:
• Personen, die zu Schwindel oder kurzen Bewusstseinsaussetzern neigen
• Personen mit kreislaufwirksamen Herzrhythmusstörungen
• Menschen, die an Erkrankungen mit Störungen der Wahrnehmung oder der Motorik leiden
Mit zunehmender Überalterung der Gesellschaft versorgen Unfallchirurgen immer mehr Altersbrüche. Die DGU erwartet eine Verdopplung bis Verdreifachung von Altersbrüchen in den kommenden 20 Jahren. Um dem zukünftigen unfallchirurgischen Versorgungsanstieg mit einer auf Senioren und ihren oftmals bestehenden Mehrfacherkrankungen abgestimmten Versorgung gerecht zu werden, hat die DGU das neue Zertifizierungsverfahren AltersTraumaZentrum DGU® entwickelt. Es bescheinigt die strukturierte Vernetzung von unfallchirurgischer und geriatrischer Kompetenz und damit die Umsetzung von Anforderungen an eine optimale Zusammenarbeit eines interdisziplinären Behandlungsteams sowie die Qualität und Sicherheit der Behandlungsabläufe. Im Juli 2014 hat die DGU mit dem Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg die deutschlandweit erste Klinik als AltersTraumaZentrum DGU® zertifiziert.

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