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Beckenbodentraining auch bei Darminkontinenz

Darminkontinenz ist für Betroffene ein unangenehmes Thema. Durch Beckenbodentraining kann man eine Besserung der Beschwerden erzielen.  Foto: oh
Darminkontinenz ist für Betroffene ein unangenehmes Thema. Durch Beckenbodentraining kann man eine Besserung der Beschwerden rzielen. Foto: oh
Beckenbodentraining bringen viele Menschen ausschließlich mit einer Blasenschwäche in Zusammenhang. Doch Blase und Darm liegen anatomisch dicht beieinander und finden beide durch die Beckenbodenmuskulatur Halt. Tritt in dem Bereich eine Muskelschwäche auf, kann also ebenfalls die Schließfähigkeit des Darms in Mitleidenschaft gezogen werden.
„Gezieltes Training erweist sich als hilfreich, um dem Gewebe zu einer Straffung zu verhelfen und einer Stuhlinkontinenz vorzubeugen“, sagt Stefan Hillejan, Proktologe der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover, der ein neues Radiofrequenzverfahren zur Behandlung einer Darminkontinenz anwendet.
Bodenturnen für den Beckenboden
Eine Beckenbodenschwäche tritt häufig aufgrund eines angeborenen schwachen Bindegewebes auf. „Aber auch Übergewicht, Überlastung des Beckens infolge von Asthma oder Husten, schweres Heben oder eine Schwangerschaft können die Muskulatur schwächen“, sagt Hillejan. Dann können gezielte Übungen helfen, das Gewebe natürlich zu straffen. Im ersten Schritt gilt es, den Beckenboden anzuspannen. Hierfür Harnausgang und After zur inneren Körpermitte ziehen. Diese Position fünf Sekunden halten und hiernach zehn Sekunden entspannen. Nach zehn Wiederholungen das Training beenden. Eine weitere Übung lässt sich mit der Kraft vergleichen, die der Muskel beim Husten oder Niesen leistet. Dabei die Beckenmuskulatur zehn Mal hintereinander kurz anspannen und sofort wieder loslassen. Dazwischen kurze Pausen einlegen. Für eine Gewebestraffung eignet es sich weiterhin, den Beckenboden leicht anzuspannen und diesen Zustand für 20 Sekunden fortlaufend zu halten.
Schließmuskel mit Radiowellen straffen
Helfen natürliche Mittel wie ballaststoffreiche Ernährung und Beckentraining nicht weiter, können Betroffene auf ein innovatives, schonendes Verfahren zurückgreifen: Secca-Radiofrequenztherapie. Diese soll in 84 Prozent aller Fälle zu einer Besserung. Unter Anästhesie führt der Mediziner dabei zunächst ein Endoskop in den Darmeingang ein, über das er nadelfeine Elektroden am inneren Schließmuskel platziert. Mittels dadurch übertragener Radiofrequenzenergie erhitzt er das Gewebe kontrolliert für jeweils eine Minute auf 85 Grad. „Die Wärme regt das in dem Muskel liegende Kollagen zur Neubildung an und strafft das Gewebe so Schritt für Schritt“, beschreibt Hillejan den Prozess. Bereits in den darauffolgenden Tagen sollen Hillejans Angaben zufolge die Inkontinenzsymptome spürbar zurückgehen. Ein endgültiger Effekt stelle sich nach sechs bis zwölf Monaten ein.

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