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Lernen, ein “guter” Mensch zu werden

vignette_mielenzZur Wertevermittlung gibt es immer wieder eine Reihe von Empfehlungen und am Ende doch die bange Frage, welche Werte in der Erziehung denn nun die richtigen seien, um ein “guter” Mensch zu werden. Gerade dann, wenn im Kindergarten oder in der Schule geschlägert wird, wenn mal wieder was gestohlen oder wenn gelogen wird oder wenn der Jähzorn bei Kindern besonders aggressive Verhaltensweisen hervorruft, fragt man sich, was denn wohl falsch gelaufen sein könnte und ob man in der Erziehung alles gut gemacht hätte.
Kleinkinder müssen erst lernen, sich von einem affektgesteuerten zu einem verantwortungsbewußten (guten) Menschen zu entwickeln. Wayne Dosik, Religionswissenschaftler, Psychologe und Autor des Buches “Kinder brauchen Werte” nennt einige Lebensregeln, die seiner Meinung nach, die wichtigsten sind: Respekt, Wahrhaftigkeit, Fairness, Verantwortungsbewußtsein, Mitgefühl, Dankbarkeit, Freundschaft, Friedfertigkeit, Streben nach persönlicher Reife und die Fähigkeit, an etwas zu glauben. Das sind wahrscheinlich nicht alle wichtigen Werte, die das Zusammenleben von Menschen gestalten, Gerechtigkeit und Menschenwürde sollten ergänzt werden.
Zur Wertevermittlung in der Familie, im Kindergarten und in der Schule gibt es verschiedene Praxis-Handbücher und Modell-Projekte. Werte erlernen, das geht nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern Kinder brauchen wertebezogene Erfahrungen, d.h. verlässliche Beziehungen, dass z.B. Respekt, Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft auch den Erwachsenen wichtig sind, dass sich alle an bestimmte Regeln halten und Eltern (und Großeltern) als Vorbild.
Werte geben Orientierung, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, für sich selbst und andere.
Aber ist in dieser Welt das Gute nicht doch irgendwie “auf verlorenem Posten”?

Eine Antwort

  1. Liest man die Nachrichten oder schaut man sich die Tagesschau an, so könnte man wohl immer wieder mal an dieser unserer Welt verzweifeln. Aber von Norbert Elias, dem berühmten Soziologen, stammt der Satz: “Der Prozess der Zivilisation hat mit jeder Geburt immer wieder aufs Neue zu beginnen”. Mühevoll, aber doch wohl wahr. Nur müssen die, die Werte der Zivilisation in ihrer Erziehung vermitteln sollen, sie auch selber kennen oder sich aneignen. So kann ich mir einerseits ein zivilisiertes Leben nicht ohne Regeln vorstellen, aber auch diese müssen immer wieder mal ‘gegengebügelt’ , gefragt werden, ob sie so noch weitergelten können. Als Alt-1968 hatte ich das Zeitglück, dieses Gegenfragen hinreichend zu erlernen – es hat mir gutgetan! Als Erkenntnis ist mir geblieben, dass Werte (Regeln) wohl eine hohe Bedeutung für das Zusammenleben haben, dass sie sich aber auch immer wieder verändern müssen, um in einer neuen/anderen Zeit ihren Sinn zu behalten.

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