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Streaming: So wird man TV-Programmdirektor

Auch wenn es ganz modern »Free TV« heißt – das herkömmliche Unterhaltungs-Fernsehen ist schon fast von gestern, heute bevorzugt nicht nur die junge und mittlere Generation Streaming-Dienste. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man kann Filme, Serien, Dokumentationen und Musik­ereignisse dann anschauen, wenn man Zeit und Lust dazu hat und nicht, wenn die Sendeanstalt das für richtig hält. Oder die Lieblingsmusik hören, wann immer man will. Der Nachteil des bequemen Genusses: Er ist in der Regel gebührenpflichtig und gerade für viele ältere Menschen anfangs gar nicht so leicht auf den Bildschirm zu bekommen.

Kurt Schertel an der Fernbedienung. Foto: Michael Matejka

Streamen heißt wörtlich übersetzt »strömen« oder »fließen«. In unserem Fall bedeutet es, dass Fotos, Podcasts, Filme oder Musik per Internet in einem kontinuierlichen Datenfluss direkt an ein Endgerät geschickt werden, also an ein Smartphone, ein Smart-TV-Gerät oder an PC und Notebook. Wie es funktioniert und wie teuer es werden kann, wird der Computer Club Nürnberg (CCN) 50 plus auf der Messe inviva erklären. Die wichtigsten Informationen haben wir hier schon mal vorab mit Unterstützung des stellvertretenden CCN-Vorsitzenden Kurt Schertel zusammengefasst.

Smartphones seien auch in der älteren Generation weit verbreitet, weiß Schertel aus seiner Beratertätigkeit und den Kursen des CCN. Zudem seien viele Fernsehgeräte schon Internet-fähig. Wenn nicht, rät er zum Kauf eines Sticks für den Internetzugang, den es schon für unter 40 Euro gebe und den man nur ins Gerät stecken muss. Dann kann es losgehen. Beim ersten Mal ist vielleicht Hilfestellung nötig, aber mit etwas Übung ist es gar nicht mehr so schwer.

Zugleich aber stellt sich damit die Frage: Was aus dem riesigen Angebot soll ich mir anschauen? Für den Einstieg empfiehlt Schertel zuerst einmal die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender aufzurufen. Sie haben das breiteste und für jedes Alter geeignete Angebot an Filmen, Serien, Dokus und vielem mehr. »Ein weiterer großer Vorteil: Sie sind kostenlos« betont der Experte. Oder anders formuliert: Mit seinen Rundfunkbeiträgen hat man sie bereits bezahlt.

Eine Schwierigkeit vor allem für Ungeübte haben die Mediatheken mit anderen Streaming-Diensten gemeinsam: Erst muss man die Auswahllisten und die Kategorie finden und dann zum einzelnen Beitrag scrollen. Man kann auch den Titel des gewünschtes Beitrags mit der Fernbedienung manuell eingeben, was aber Geduld und ein gutes Auge erfordert.

Private Streaming-Anbieter haben meist ein spezialisiertes Programmangebot, wobei auffällt, dass sie alle etliche Sparten für Kinder haben, aber keine für Senioren. Vereinzelt wird man unter »Familie« fündig. Und alle verlangen Gebühren, die generell um die zehn Euro pro Monat und Anbieter liegen. Besonders wichtig ist, darauf zu achten, dass sie monatlich kündbar sind – falls einem das Angebot nicht gefällt. Manche Streaming-Dienste bieten ein kostenloses Probe-Abo an. Das klingt gut, hat aber den Haken, dass man das Kündigen nicht vergessen darf, sonst ist man unter Umständen an den Anbieter gebunden.

Und dann gibt es noch Magenta-TV, den Dienst, für den die Telekom breit gestreut in allen Free-TV-Programmen Werbung macht. Magenta hat verschiedene Versionen, deren Preisgestaltung auf den ersten Blick etwas verwirrend ist. Als besonderen Vorteil hebt Kurt Schertel hervor, dass man eine Box mit vielen Aufnahmefunktionen bekommt, dazu alle Live-Sender, eine bestimmte Anzahl von Konserven oder auch Spielfilme, und dass sich über die Box auch etliche Streaming-Dienste zum Teil kostenlos abrufen lassen. Wer mit seinem Telefon bei Telekom ist, hat Magenta oft schon mit im Vertrag – viele wissen das nicht, zahlen aber dafür und nutzen vielleicht stattdessen einen anderen kostenpflichtigen Anbieter.

Apropos Aufnahmefunktionen: Wer TV-Sendungen aufnimmt, lädt die gesamte Datei herunter und füllt damit den Speicher. Ist die Festplatte voll, muss gelöscht werden. Streamen dagegen belastet die Speicherplatte nicht, weil die Daten in kleinen Portionen kommen und direkt abgespielt werden.

Text: Herbert Fuehr

 

sechs+sechzig-Aktionsbühne

23.02.2024, 11–11.30 Uhr

Kurt Schertel informiert über Streaming und beantwortet Fragen
Überblick über wichtige Streaming-Dienste

sechs+sechzig Aktionsbühne
Programmübersicht

Sky ist teurer als die Konkurrenz, hat verschiedene Pakete im Angebot, vor allem im Bereich Sport, aber auch (zum Teil kostenlose) Spielfilme, und wirkt zudem für nicht internetfähige Fernsehgeräte wie der oben genannte Stick als Zugang zu anderen Anbietern, die man extra buchen kann.

Netflix, das vor allem durch Serien – auch Kinderserien – bekannt wurde, nun aber auch Filme anbietet, darunter viele Eigenproduktionen, die sogar schon mit Golden Globes prämiert wurden. Prime von Amazon hat Serien, Sport im Programm und Filme (auch neueste Produktionen), die zum Teil für die Abonnenten kostenlos oder günstig zu kaufen oder zu leihen sind.

RTL+ bietet Filme aller Genres an und hat außerdem auch wie ARD und ZDF eine Mediathek.

Maxdome ist ein deutscher Anbieter, vorwiegend mit amerikanischen Filmen und Serien, aber auch vielen deutschen Produktionen.

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