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Tierschutz und Inklusion, die Kombination macht’s

Simone Ziermann (li.) hat ihrer Mutter Gerlinde eine Tierpatenschaft zum Geburtstag geschenkt. Sie ist nicht die erste, der sie so eine besondere Freude gemacht hat. Foto: privat/Rummelsberger Diakonie

Simone Ziermann ist Wiederholungstäterin im besten Sinne des Wortes. Die Pfarrerin lebt in Rohr im Landkreis Roth und arbeitet als wissenschaftliche Assistentin an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Sie hat bereits vier Tierpatenschaften für den Archehof Auhof der Rummelsberger Diakonie an Verwandte verschenkt. „Das ist etwas Sinnvolles“, sagt sie. Ziermann findet, dass nicht nur hochgezüchtete Tierrassen einen Ort haben sollten, an dem sie leben können.

Sie interessiert sich schon lange für Archehof-Projekte und ist im Internet auf den Auhof und das Modell Tierpatenschaften aufmerksam geworden. „Das ist eine Kombination, die ich genial finde“, sagt Ziermann. Zum einen könne sie sich so für den Erhalt seltener Tierrassen einsetzen, zum anderen Inklusion vor Ort unterstützen.

Zwei Tierpat(inn)en mit Esel Ajax. Foto: Simon Malik

Geschenk für Menschen, die alles haben

„Ich bin in der sehr glücklichen Situation, dass die Menschen in meinem Umfeld alles haben, was sie brauchen. Da fragt man sich, was man ihnen schenken kann“, erzählt sie. Eine Tierpatenschaft bereite den Beschenkten Freude und gleichzeitig tue sie damit etwas Gutes. „Bisher kamen die Tierpatenschaften immer sehr gut an. Einmal wurde ich gefragt, was man denn dann alles machen müsse.“ Ziermann konnte schnell beruhigen: Tierpatinnen und Tierpaten müssen nicht zum Stallausmisten kommen. Sie sind aber herzlich eingeladen, „ihre“ Tiere am Auhof zu besuchen. Außerdem erhalten sie eine Urkunde und werden zum jährlichen Tierpaten-Treffen eingeladen, sofern es aktuell Corona-bedingt stattfinden kann. Ziermann hofft, dass das bald möglich ist, denn sie will den Auhof zusammen mit ihrer Mutter besuchen. Ihr hatte sie nämlich eine der Tierpatenschaften zum Geburtstag geschenkt.

Martina Steidl ist Schulbegleiterin bei der Rummelsberger Diakonie und arbeitet in der Lebenshilfe-Schule in Lauf-Schönberg. Die Sozialpädagogin begleitet im Rahmen ihrer Tätigkeit einen Schüler mit Autismus in seinem Schulalltag.

Sie ist aber auch Tierpatin am Erlebnisbauernhof am Auhof. Wie eine Schulbegleiterin aus Lauf zu einem ehrenamtlichen Engagement in Hilpoltstein kommt? „Im Frühling 2018 war ein Flyer in der Lohnabrechnung zu diesem Projekt. Das hat mich gleich angesprochen“, erzählt Martina Steidl. „Zehn Euro im Monat kostet meine Tierpatenschaft erst mal. Über den Betrag habe ich nicht so nachgedacht. Man gibt so viel Geld für alle möglichen Sachen aus, da muss so etwas auch möglich sein.“ Im Sommer waren alle Tierpatinnen und -paten auf den Erlebnisbauernhof eingeladen, um bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen und einer Führung über den Hof die Ergebnisse ihres Engagements zu begutachten.

Martina Steidl findet besonders Esel Friedolin sympathisch und freut sich, dass sie ihn beim Patentreffen persönlich kennen lernen durfte. (Foto: Mathias Kippenberg)

Kindern wieder den Bezug zur Natur geben 

Steidl ist selbst auf dem Land groß geworden, hat erlebt, wie Nutztiere mit viel Auslauf gehalten werden. Das Halten der alten Rassen findet sie eine sehr gute Idee. „Kinder haben oft gar keinen Bezug mehr zur Natur. Viele sitzen nur noch vor dem Computer. Für sie kommt die Milch aus der Packung im Supermarkt. Dass dafür eine Kuh gemolken wird, wissen viele Kinder ja gar nicht mehr.“ Auf dem Auhof kann man Hühner beim Picken beobachten, Hasen mit Löwenzahn füttern, Esel und Ponys streicheln. Martina Steidl kann sich gut vorstellen, auch mit den Kindern in ihrer Klasse mal zum Erlebnisbauernhof zu fahren. „Wenn meine eigenen Kinder noch kleiner wären, wären wir sicher schon oft dort gewesen“, lacht sie.

Das Geld von den Tierpatenschaften wird für Futter ausgegeben, für Instandhaltung, aber auch für besondere Projekte, zum Beispiel der Bau von Übernachtungshütten. Diese Projekte können nicht einfach so nebenherlaufen, das muss gut geplant werden. „Darum ist es gut, dass es diesen festen Betrag monatlich gibt“, findet Martina Steidl. „Ich hoffe, dass noch viel mehr Menschen Lust haben, sich hier zu engagieren.

Weitere Informationen zu den Tierpatenschaften erhalten Sie von Eva Neubert (09128 50 27 96, neubert.eva@rummelsberger.net) sowie im Internet unter https://www.rummelsberger-diakonie.de/tierpatenschaft

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