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iPhone wird zum Minilabor

Hightech-Smartphones wie das iPhone sind in puncto Anwendungsmöglichkeiten ungemein vielseitig. Neben der herkömmlichen Nutzung von Telefonie, Internet und Multimedia werden sie seit Neuestem auch zunehmend für den medizinischen Einsatz interessant. Welche Möglichkeiten die technologisch hochgezüchteten Endgeräte in dieser Hinsicht noch eröffnen, zeigt eine Gruppe koreanischer Computerwissenschaftler, die das Apple-Gerät kurzerhand in ein mobiles Diagnoselabor verwandeln will. Mit dessen Hilfe sollen User angeblich über die Analyse von Speichel, Blut oder Urin sogar Krankheiten erkennen können.

Smartphones sind wahre Alleskönner. Künftig kann man mit speziellen Apps sogar Krankheiten diagnostizieren. Foto: epd
Hightech-Smartphones wie das iPhone sind in puncto Anwendungsmöglichkeiten ungemein vielseitig. Neben der herkömmlichen Nutzung von Telefonie, Internet und Multimedia werden sie seit Neuestem auch zunehmend für den medizinischen Einsatz interessant. Welche Möglichkeiten die technologisch hochgezüchteten Endgeräte in dieser Hinsicht noch eröffnen, zeigt eine Gruppe koreanischer Computerwissenschaftler, die das Apple-Gerät kurzerhand in ein mobiles Diagnoselabor verwandeln will. Mit dessen Hilfe sollen User angeblich über die Analyse von Speichel, Blut oder Urin sogar Krankheiten erkennen können.
Ausgangspunkt für das technologische Entwicklungskonzept ist der Smartphone-Touchscreen. “Die kapazitive Sensibilität dieser Touchscreens ist viel höher als es für das Erfassen unserer Finger beim Spielen oder SMS-schreiben notwendig ist. Da sie auch sehr kleine Druckveränderungen erkennen können, lassen sie sich auch als hochempfindliche Diagnoseplattform für bestimmte Biomarker von Krankheiten einsetzen”, skizzieren Hyun Gyu Park und Yeon Won vom Korea Advanced Institute for Science and Technology gegenüber dem New Scientist ihre Grundidee.
Überempfindliche Elektroden
Um diesen theoretischen Ansatz in der Praxis zu erproben, haben die beiden Computerwissenschaftler im Labor drei Lösungen vorbereitet, die jeweils verschiedene Konzentrationen von Chlamydien-Bakterien enthalten und diese getrennt voneinander auf ein iPhone-großes Multitouch-Display getröpfelt. Dabei stellte sich heraus, dass die verbauten überempfindlichen Elektroden sogar noch in der Lage waren, unterschiedliche Konzentration im Bereich von lediglich zehn Mikrolitern – ein Mikroliter entspricht einem millionstel Liter – zu registrieren.
“Natürlich will aber niemand seine biologischen Proben direkt auf sein Handy auftragen”, meint Park. Deshalb bastelt der Forscher mit seinem Team bereits an einem speziellen bioempfindlichen Film, der sich bei Bedarf an Smartphone-Touchscreens anbringen lässt und mit den in den abgegebenen Blut-, Urin- oder Speichelproben Biomarkern reagiert. Dieser etwa USB-Stick-große sogenannte “Lab-on-a-Chip” könnte billig produziert und nach der Verwendung einfach weggeworfen werden.
Gesundheits-Apps im Trend
Mit ihrem innovativen Ansatz reihen sich die koreanischen Computerwissenschafter in eine kontinuierlich steigende Zahl von Anwendungen ein, die den rasanten technologischen Fortschritt im Mobilfunkbereich auch im Gesundheitssektor nutzbar machen wollen. Beispiele hierfür sind etwa Apps, die Röntgenbilder oder Magnetresonanz-Scans auf das Handydisplay bringen oder ein spezieller Linsenaufsatz für die integrierte Kamera, die aus dem mobilen Gerät praktisch ein Mikroskop macht, mit dessen Hilfe sich etwa Krankheiten wie Malaria diagnostizieren lassen. Bei all dem ist freilich zu beachten, dass die moderne Generation der Apps für Smartphones bestenfalls einen Anhaltspunkt für bestehende Krankheiten liefern kann. Den Gang zum Arzt ersparen einem die fndigen Apps nicht. pte

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