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Blasenkrebs: Nicht mal jeder Zweite kennt typische Symptome

Blasenkrebs zählt zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Gleichzeitig sind die typischen Symptome nicht einmal jedem Zweiten bekannt – zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Umfrage. Doch diese Unkenntnis kann gefährlich sein: Gerade im fortgeschrittenen Stadium ist die Prognose für die Betroffenen äußerst ungünstig. Der medizinische Bedarf an neuen Therapien ist hier besonders hoch – einen Fortschritt stellt die Krebsimmuntherapie in Aussicht.
Kann gefährlich werden: Viele kennen die Symptome von Blasenkrebs nicht, haben aber welche. Foto: epd/Jörn Neumann

Blasenkrebs zählt zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Gleichzeitig sind die typischen Symptome nicht einmal jedem Zweiten bekannt – zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Umfrage. Doch diese Unkenntnis kann gefährlich sein: Gerade im fortgeschrittenen Stadium ist die Prognose für die Betroffenen äußerst ungünstig. Der medizinische Bedarf an neuen Therapien ist hier besonders hoch – einen Fortschritt stellt die Krebsimmuntherapie in Aussicht.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jedes Jahr mehr als 15.000 Menschen neu an Blasenkrebs. Rechnet man Frühformen der Erkrankung mit ein, sind es sogar fast 30.000 Betroffene. Das Harnblasenkarzinom zählt damit zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, wobei Männer fast drei von vier Patienten ausmachen.

Eine aktuelle Umfrage, die anlässlich des Blasenkrebsmonats Mai durchgeführt wurde, zeigt: Blasenkrebs ist neun von zehn Befragten grundsätzlich bekannt – aber nur 40 Prozent können ein typisches Symptom der Erkrankung benennen. Gleichzeitig geben etwa 60 Prozent der Befragten an, mögliche Symptome von Blasenkrebs – das sind in erster Linie Blut im Urin, Schmerzen im Unterleib oder häufige Blasenreizungen – selbst bereits erlebt zu haben. Etwa jeder zehnte Betroffene gibt zudem an, diese Symptome zu ignorieren und keinen Arzt aufzusuchen.

Wie bei fast allen Krebserkrankungen ist auch bei Blasenkrebs eine frühzeitige Diagnose für die Überlebensaussichten entscheidend: So kann Blasenkrebs im Frühstadium vergleichsweise gut behandelt werden und etwa 95 Prozent der Patienten überleben mindestens fünf Jahre. Anders im fortgeschrittenen Stadium: Hat der Tumor bereits Metastasen gebildet, sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate auf etwa fünf Prozent. „Ein Grund für die schlechte Prognose beim fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom ist, dass es uns schlichtweg an gut wirksamen Therapien fehlt“, betont Prof. Dr. Axel Merseburger, Direktor der Klinik für Urologie am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sowie Organgruppensprecher für das Harnblasenkarzinom der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO). „Unser Standard ist momentan eine Chemotherapie – in der Praxis ist aber rund die Hälfte unserer meist älteren Patienten gar nicht fit genug für die Belastungen einer solcher Behandlung. Hier besteht ein dringender Bedarf an neuen Therapien.“

Eine wichtige Erweiterung der therapeutischen Mittel beim fortgeschrittenen Harnblasenkarzinom stellt die Krebsimmuntherapie in Aussicht. Ziel dieses Ansatzes ist es, die Stärke des eigenen Immunsystems gegen den Krebs zu aktivieren. In den USA wurde 2016 erstmals ein Krebsimmuntherapeutikum – ein sogenannter PD-L1-Antikörper – für Patienten mit fortgeschrittenem Blasenkrebs zugelassen. Dies war gleichzeitig der erste medikamentöse Fortschritt für betroffene Patienten seit gut 30 Jahren. Erste Zulassungen in der EU werden noch für dieses Jahr erwartet. „Die bisherigen Erkenntnisse aus den klinischen Studien sind positiv“, erklärt Merseburger. „Patienten, die auf diese Form der Behandlung ansprechen, können vergleichsweise lange von der Therapie profitieren. Gleichzeitig sind die Krebsimmuntherapien in der Regel verträglicher als Chemotherapien.“

Weitere Infos: www.info-blasenkrebs.de

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