Auch die tarifliche Altersvorsorge fange die Versäumnisse des Gesetzgebers nur zum Teil auf. „Gleichzeitig bietet die Tarifrente aber einen besseren Schutz vor Altersarmut“, sagt Gewerkschafterin Schleser. Dazu habe die NGG in Bayern in vielen Branchen Tarifverträge vereinbart. Zum Beispiel in der Brauwirtschaft, in der Nährmittelindustrie und in der Milchwirtschaft. So zahlt der Arbeitgeber für jeden Beschäftigten in der Milchindustrie 700 Euro pro Jahr in die tarifliche Altersvorsorge ein. Ab kommendem Jahr steigt der Arbeitgeber-Anteil sogar auf 800 Euro. „So hoch muss der Beitrag vom Chef mindestens sein, damit die Tarifrente im Alter auch spürbar im Portemonnaie ankommt“, erklärt Regina Schleser. Zu den wichtigsten Mitteln gegen Altersarmut gehöre jedoch in erster Linie ein Lohnniveau, das deutlich oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns liege. „Hier sind die Arbeitgeber in Nürnberggefordert. Sie sollen sich an Tarifverträge halten, statt Löhne
durch prekäre Jobs zu drücken“, fordert Schleser. Erst dann werde es einen echten Schutz vor Altersarmut geben.