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Auf die Großeltern kommt es an!

Großeltern haben ein sicheres für die Begabungen, die in ihren Enkel schlummern. Und wenn sie dabei unterstützt werden, können sie diese auch gut fördern. Das Ratgeberportal grosseltern.de hat hierzu Experten befragt.
Das verstehen die Großeltern auch nicht mehr, wenn das hochbegabte Kind ihnen das i-pad erklärt. Foto: epd
Das verstehen die Großeltern auch nicht mehr, wenn das hochbegabte Kind ihnen das i-pad erklärt. Foto: epd

Ausszug aus der Presseerklärung der Portals grosseltern.de

(…) Birgit Oschmann, Expertin für Hochbegabung, weiß Bescheid: Die promovierte Biologin leitet seit 20 Jahren das Institut für das begabte Kind in Bochum und kümmert sich um die Belange vorwiegend hochbegabter Kinder und Jugendlicher (…)

Großeltern spielen nach Ansicht der Expertin eine wichtige Rolle bei der Förderung ihres Enkelkindes: „Kinder brauchen viel Aufmerksamkeit und Raum, um ihre Begabungen zu entfalten. Großeltern sind dabei für die Enkel eine wertvolle Stütze, denn sie haben die Zeit und Geduld zum Vorlesen, für Knobelspiele, zum Erkunden – und für die vielen Fragen der Kinder“. Das bestätigt auch Andreas Reidl, Generationenfachmann und Betreiber des Informations- und Ratgeberportals: „Weil sie ihre Alltagsprobleme und schulischen Sorgen zu Hause lassen, können sich die Kinder bei Oma und Opa auf das konzentrieren, was sie interessiert und was ihnen am meisten Freude bereitet. Dabei entwickeln Großeltern ein gute Gespür, was den Kindern liegt, und was nicht.“ Und Birgit Oschmann ergänzt: “Nicht hinter jeder Begabung steckt auch gleich eine Hochbegabung. „Aber jede Begabung verdient es, gefördert zu werden.“

Aber woran erkennen Oma und Opa denn nun, ob ihr Enkelkind eine besondere Begabung mitbringt? Talent, Begabung, Hochbegabung – wo ist denn da der Unterschied?

Der Begriff „Hochbegabung“ bezieht sich – anders als beispielsweise die Verwendung des Begriffs „Talent“ – auf rein intellektuelle Fähigkeiten. Hochbegabten Kindern wird eine besonders hohe Intelligenz und damit eine herausragende Denk- und Problemlösungsfähigkeit bescheinigt. Sie verfügen in der Regel über eine gute Lernfähigkeit, eine schnelle Auffassungsgabe und ein außerordentlich gutes Gedächtnis. In ihrer geistigen Entwicklung sind hochbegabte Kinder anderen Kindern ihres Jahrgangs oftmals um Monate oder sogar Jahre voraus. „Hochbegabte Kinder verfügen über das Potential zu außergewöhnlichen Leistungen“, erklärt Birgit Oschmann. „Ob sie diese Leistungen auch tatsächlich erbringen, hängt von der jeweiligen Förderung und den Bedingungen des Umfeldes ab, in dem die Kinder aufwachsen. Hochbegabung ist nicht automatisch gleichzusetzen mit außergewöhnlicher Leistung. Insofern ist ein hochbegabtes Kind auch nicht immer einfach zu erkennen.“

Mögliche Merkmale für Hochbegabung sind so verschieden wie die Kinder: Manche Kinder lernen sehr früh sprechen. Andere wiederum lernen es vermeintlich spät, sprechen aber dann gleich in ganzen Sätzen. Die Neugier ist in jungen Jahren sehr ausgeprägt: Wörter werden hinterfragt und Detailwissen aufgebaut: „Dinosaurier sind hier ein beliebtes Thema“, beschreibt Birgit Oschmann. Viele Kinder haben einen ausgeprägten Sinn fürs Sortieren und Ordnen. „Nicht selten bestimmen schon Dreijährige Automarken beim Nachmittagsspaziergang.“ Oftmals haben hochbegabte Kinder ein großes Interesse an Zahlen und Mengen sowie Buchstaben, manche können schon lange vor Schuleintritt lesen. Viele hochbegabte Kinder können sich über lange Phasen konzentrieren, wenn sie intellektuell gefordert werden. Bei Wiederholungen oder Routinetätigkeiten bricht die Konzentration dann aber schnell in sich zusammen. „Gerade bei kleineren Kindern führt das dazu, dass sie sich nicht besonders gruppenkonform zeigen, was die Arbeit für Erzieherinnen und Lehrer nicht immer einfach macht“, beschreibt die Expertin. „Bei Oma und Opa müssen sich die Kinder dem Tempo oder den Interessen anderer Kinder nicht anpassen. Diesen Freiraum genießen sie sehr.“

Natürlich gibt es noch viele weitere Kriterien, die auf eine Hochbegabung vermuten lassen. Aber eine sichere Aussage liefert nur ein Intelligenztest. In der Intelligenz-Forschung gilt ein Kind dann als hochbegabt, wenn es in entsprechenden Tests einen IQ-Wert von über 130 erreicht. Das bedeutet, dass etwa zwei Prozent der Kinder eines Jahrgangs intellektuell hochbegabt sind. „Aber auch wenn Eltern nicht unbedingt eine hohe intellektuelle Fähigkeit bei ihrem Kind vermuten, lassen sie ihren Nachwuchs im Institut, bei Psychologen oder Ärzten testen, um ein individuelles Stärken- und Schwächenprofil ihres Kindes zu erhalten. Dieses Profil nutzen sie dann zur gezielten Förderung ihres Kindes inner- und außerhalb der Schule. „Nicht selten sind es die Großeltern, die die Kinder dabei begleiten und die die Organisation sämtlicher Aktivitäten am Nachmittag übernehmen“, beschreibt Birgit Oschmann den Alltag im Institut.

 In anderen Bereichen ist es oft eindeutiger, besondere Begabungen zu erkennen, zum Beispiel für Musik, Sport oder Kunst. „Hier sprechen wir dann von Talent“, macht Birgit Oschmann den Unterschied klar. Wenn Großeltern feststellen, dass ihr Enkelkind ein besonders musisches oder sportliches Talent mitbringt, können sie auch hier entsprechend fördern: viel singen und musizieren mit den Kleinen oder in für Kinder geeignete Konzerte gehen, ein Museum besuchen und zu Hause Materialien zum Malen und Basteln bereithalten. Bewegungskünstler sind gerne viel draußen unterwegs. Aber auch Kletter- oder Trampolinhallen bieten Kindern ausreichend Anreiz, sich auszutesten. In Kunst- und Musikschulen oder Sportvereinen erhalten die Kinder dann professionelle Unterstützung, sich entsprechend ihrer Fähigkeiten zu entwickeln. „Das gleiche gilt natürlich auch für intellektuell begabte Kinder“, betont Birgit Oschmann. „Musik, Sport, Kunst – das alles sind Bereiche, die Impulse geben, für Ausgleich sorgen und für die Entfaltung der Persönlichkeit wertvoll sind.“

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