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Der Fachmann für Schmerzen am Bein

Dr. Axel Stübinger ist Experte für arterielle Beinbeschwerden. Foto: Theresienkrankenhaus/Niklas

In der Schule hat es wohl jeder einmal gelernt: Die Venen führen das Blut im Körper eines Menschen zum Herzen hin, die Arterien transportieren es in die entgegengesetzte Richtung wieder vom Herzen weg.  Gibt es Probleme mit den Arterien, dann kommen Gefäßspezialisten wie Dr. Axel Stübinger ins Spiel. Er hat vor einigen Monaten die neue Sektion Gefäßchirurgie in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Theresien-Krankenhaus in Nürnberg übernommen.

Mit zunehmendem Alter funktioniert der Blutkreislauf aber oft nicht mehr optimal, weil Veränderungen an den Gefäßen für Probleme sorgen. Am augenfälligsten sind für Betroffene Krampfadern. Sie finden sich besonders häufig an den Waden oder den Innenseiten der Beine. Sie entstehen, wenn sich das Blut in den oberflächlichen Beinvenen staut. Aber es gibt auch andere Probleme. »Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Chirurgie der Arterien, und zwar von Kopf bis Fuß«, sagt Dr. Axel Stübinger, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie, der auch als endovaskulärer Chirurg zertifiziert ist. Das bedeutet, dass Stübinger insbesondere auf minimalinvasive Eingriffe zur Behandlung von Gefäßerkrankungen spezialisiert ist.

Die meisten seiner Patientinnen und Patienten leiden an Durchblutungsstörungen an den Becken- und Beinarterien. Experten sprechen von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, die entweder konservativ oder mit einem minimalinvasiven Eingriff behandelt wird. Bekannt ist die sogenannte Schaufensterkrankheit, eine frühe Form der Verschlusskrankheit. Die Betroffenen klagen über Beschwerden beim Gehen, insbesondere in der Wadenmuskulatur. »Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass die Patienten stehen bleiben müssen – so als würden sie sich ein Schaufenster ansehen«, erklärt Stübinger.

Mehrere Risikofaktoren

In diesem Stadium müssen die Betroffenen noch nicht mit einer Amputation rechnen. Sie sollten sich aber unbedingt um die Risikofaktoren einer Arteriosklerose kümmern, denn die Arterienverkalkung ist die Ursache ihrer Durchblutungsstörung und kann zudem zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder gar zum Tod führen. Solche Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Diabetes, eine Fettstoffwechselstörung oder auch das Rauchen. Ein kritisches Stadium einer Durchblutungsstörung ist erreicht, wenn Schmerzen an den Füßen besonders nachts auftreten.

Insbesondere schlecht heilende Wunden oder schwarze Zehen sind absolute Alarmzeichen. Besonders gefährdet sind Diabetiker. Durch eine Nervenstörung bemerken Zuckerkranke häufig die Wunden an ihren Füßen gar nicht, es können sich Geschwüre und Infektionen entwickeln. »In kritischen Stadien einer Durchblutungsstörung muss gehandelt werden«, sagt der Chirurg. Engstellen werden dann meist minimalinvasiv mit einem Katheter aufgedehnt oder wiedereröffnet. Auch Stents oder Bypässe – ähnlich wie bei Herzoperationen – sind Optionen.

Zu den weiteren Aufgabenbereichen des Gefäßspezialisten zählt auch die sogenannte Carotis-Chirurgie. Dabei werden Ablagerungen aus der Halsschlagader (Carotis) geschält, um einen Schlaganfall zu verhindern. »Dabei ist nicht etwa die Engstelle das Problem. Vielmehr können sich aus den Ablagerungen an der Gefäßwand kleine Bröckchen lösen, die dann ins Gehirn geschwemmt werden, dort Gefäße verschließen und so einen Schlaganfall auslösen«, erklärt Stübinger.

Minimalinvasiv werden heutzutage auch Aneurysmen behandelt. Diese Aussackungen an der Hauptschlagader (Aorta) im Bauch- oder Brustbereich lösen lebensbedrohliche Blutungen aus, wenn sie platzen. »Wir können diese Aneurysmen mit einer sogenannten Stentprothese, die über einen Katheter von der Leiste aus an die entsprechende Position gebracht wird, abdichten und vom Blutstrom abtrennen. Eine große Operation, bei der wir den Bauch- oder Brustraum öffnen müssen, bleibt inzwischen die Ausnahme«, so der Gefäßspezialist.

Was viele nicht wissen: Auch in der Kniekehle kann sich ein Aneurysma bilden. Gerinnsel verstopfen dann Gefäße im Unterschenkel und lösen Durchblutungsstörungen aus – mit möglicherweise gravierenden Folgen bis hin zur Amputation. Aneurysmen werden fast ausschließlich als Zufallsbefund bei Ultraschalluntersuchungen entdeckt.

Text: Karin Winkler
Foto: Uwe Niklas / St. Theresienkrankenhaus

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