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Leitfaden für “Psychische Problemlagen im Alter

Das Zentrum für Qualität in der Pflege hat einen Leitfaden zu psychischen Problemlagen entwickelt. Dieser richtet sich an psychiatrisch nicht spezialisierte Berufsgruppen aus der psychosozialen Beratung. Der Leitfaden soll dabei helfen, Hinweise auf psychische Problemlagen zu erkennen.

Aus dem Vorwort

An Demenz erkrankte Frau in einer Altenhilfe-Einrichtung. Foto: epd
An Demenz erkrankte Frau in einer Altenhilfe-Einrichtung. Foto: epd

Zielsetzung des vorliegenden Kompendiums ist es, aktuelles, evidenzbasiertes Wissen zur (nicht spezialisierten) Beratung von Menschen in verschiedenen psychischen Problemlagen sowie deren Angehörigen bereitzustellen. Es bietet einen Überblick über verschiedene psychische Problemlagen und umfasst  wichtige Symptome und Störungsbilder, Entstehungsmodell, diagnostische und Interventionsansätze  (einschließlich medizinischer und psychotherapeutischer), Versorgungsebenen und Hinweise auf Schnitt – stellen.

Damit liefert es Hinweise auf Beratungsinhalte und den Umgang mit Betroffenen in psychischen  Problemlagen.  Der Begriff „Psychische Problemlagen“ umfasst unserer Definition zufolge: das Vorliegen einer psychischen  Störung (einschließlich Entstehung, Symptome) in Verbindung mit daraus entstehenden Problemen, die  die Lebenslage eines Menschen und/oder die seiner Angehörigen betreffen. Die Veränderungen und  Probleme können vielfältiger Natur sein und sich z.  B. in sozialen Beziehungen, im Umgang von Bezugspersonen mit der psychischen Störung oder im Hinblick auf die therapeutische und pflegerische Versorgung  manifestieren.

Manche Probleme sind charakteristisch für psychische Störungen und kommen unabhängig von der betroffenen Personengruppe bzw. besonderen Lebenslage vor. Andere Probleme können  durch Faktoren bedingt sein, die vor allem im Kontext bestimmter Lebenslagen auftreten, wie z.  B. bei Hilfe-  und Pflegebedarf. Psychische Störungen erschweren zumeist die Lebenslage von Menschen mit Hilfe- und  Pflegebedarf und tragen erheblich zur Komplexität und Vielschichtigkeit der Versorgungsituation bei.

„Evidenzbasiertes Wissen“ bedeutet, dass die dargestellten Inhalte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen  beruhen, die nach folgenden Prämissen ausgewählt wurden: Qualität und Aussagekraft der (wissenschaftlichen) Methoden, mittels derer sie gewonnen wurden, sowie Aktualität. Das heißt, es wurden die derzeit  verfügbaren und am besten belegten Erkenntnisse zusammengestellt, die für die Beratung bei den genannten Problemlagen von Bedeutung sind, einschließlich des notwendigen Hintergrundwissens.  Leitend für die Entwicklung des Kompendiums für psychiatrisch nicht spezialisierte Berufsgruppen waren  u. a. die Empfehlungen der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie,  Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ (DGPPN 2013). Darin wurde mit hohem Konsens der beteiligten Experten die Empfehlung formuliert: Allen Betroffenen sollen über die gesetzliche Aufklärungspflicht der behandelnden Mediziner und  Psychologen hinaus situationsgerechte Informationen zur Erkrankung, deren Ursachen, Verlauf und den  verschiedenen Behandlungsalternativen vermittelt werden.

Auf diese Weise kann die Grundlage sowohl  für die notwendige Zusammenarbeit als auch für gesundheitsförderndes Verhalten geschaffen werden  (DGPPN 2013). Mit diesem Zusatz werden beratende Aufgaben angesprochen, die auch von nicht-medizinischen Berufen wahrgenommen werden.  Adressaten des Kompendiums sind insbesondere Berufsgruppen, die eine Beratungsfunktion haben und  nicht in der spezialisierten Versorgung für Menschen in psychischen Problemlagen (d.  h. nicht unmittelbar  in der psychiatrischen Versorgung) tätig sind. Explizit angesprochen sind Beratende für Menschen mit  Hilfe- und Pflegebedarf, z.  B. in der Pflegeberatung. Gerade in der sogenannten primären und nicht spezialisierten Versorgung und Beratung sind häufig ältere und pflegebedürftige Ratsuchende mit psychischen  Problemlagen oder deren Angehörige anzutreffen.

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