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Neue Hoffnung für Parkinson-Patienten

Tanzen hilft Parkinson Patienten sich besser zu fühlen. Jetzt könnten auch Fortschritte bei der Medikamentenforschung Anlass zur Hoffnung geben. Foto: epd
Tanzen hilft Parkinson Patienten sich besser zu fühlen. Jetzt könnten auch Fortschritte bei der Medikamentenforschung Anlass zur Hoffnung geben. Foto: epd
Bestimmte, lang bekannte Malaria-Medikamente könnten auch Parkinson-Patienten helfen. Denn sie aktivieren im Gehirn die Proteinklasse Nurr1, so ein singapurisch-amerikanisches Forscherteam. Diese Substanz wirkt sich positiv auf die Erzeugung des Botenstoffs Dopamin aus, welcher bei einer Parkinson-Erkrankung gestört ist. Damit besteht die Chance, Betroffenen Erleichterung zu verschaffen. Denn im Laborversuch haben Parkinson-Ratten, bei denen Nurr1 aktiviert wurde, den Wissenschaftlern zufolge keine Anzeichen der Erkrankung mehr gezeigt.

“Unsere Entdeckung bedeutet Hoffnung für die Mio. Menschen, die an Parkinson leiden. Denn die Arzneien, die in Labortests funktioniert haben, werden seit Jahrzehnten in der Malaria-Therapie genutzt”, meint Yoon Ho Sup, Biochemiker und Molekularbiologe an der Nanyang Technological University (NTU). Er hat mit seinen Kollegen nachgewiesen, dass aktiviertes Nurr1 die Fähigkeit des Gehirns, Dopamin zu erzeugen, schützt. Normalerweise stört Parkinson die Freisetzung eben dieses als Glückshormon bekannten Neurotransmitters. Doch der Zustand der Versuchsratten hat sich dank Nurr1 deutlich gebessert.

Erfolgreiche Wirkstoff-Suche

Die NTU-Forscher und ihre Kollegen am McLean Hospital http://mcleanhospital.org und an der Harvard Medical School haben etwa 1.000 von der amerikanischen Food and Drug Administration bereits zugelassene Medikamente untersucht. Dabei sind sie auf zwei Substanzen gestoßen, die Nurr1 aktivieren: das seit den späten 1940ern bekannte Malaria-Mittel Chloroquin und dessen Nachfolgepräparat Amodiaquin. Eben diese könnten für eine effektivere Parkinson-Behandlung angepasst und optimiert werden, so Yoon.

Bisher sind medikamentöse Dopamin-Gabe oder elektrische Tiefenstimulation die besten Behandlungsmethoden bei Parkinson, so der Psychologe und Neurowissenschaftler Kwang-Soo Kim von der HMS. “Diese Therapien behandeln nur die Symptome des Patienten, können den Krankheitsverlauf aber nicht verlangsamen oder stoppen”, sagt der Experte. Dass Nurr1 im Kampf gegen Parkinson eine Rolle spielen könnte, war zwar schon bekannt. “Noch hat aber keiner ein Molekül gefunden, dass sich mit Nurr1 verbinden und es aktivieren kann – außer uns.” Das Team plant nun, Chloroquin und Amodiaquin tatsächlich für die Parkinson-Behandlung zu adaptieren und hofft auf baldige klinische Studien.

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