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Ein Schotte beim Benefizkonzert: Colin Currie im Interview

Er ist virtuos und mitreißend. Und er begeistert durch seine athletische Schlagzeugkunst. Jetzt kommt der schottische Percussionist Colin Currie nach Nürnberg, in den Musiksaal der Symphoniker, und trommelt zugunsten der Lebenshilfe Nürnberg und des Magazins sechs+sechzig. Im Interview erzählt der Musiker seine Erfolgsgeschichte. Und wie ein Spielzeug-Trommler-Set seine heutige Karriere bestimmte.

Currie
Der 37-jährige Percussionist Colin Currie trommelt für den guten Zweck. Foto: Marco Borggreve

Er ist virtuos und mitreißend. Und er begeistert durch seine athletische Schlagzeugkunst. Jetzt kommt der schottische Percussionist Colin Currie nach Nürnberg, in den Musiksaal der Symphoniker, und trommelt zugunsten der Lebenshilfe Nürnberg und des Magazins sechs+sechzig. Im Interview erzählt der Musiker seine Erfolgsgeschichte. Und wie ein Spielzeug-Trommler-Set seine heutige Karriere bestimmte.
Sie begannen Ihre musikalische Ausbildung im Alter von fünf Jahren. Ohne Unterstützung von zu Hause geht so etwas nicht. Wie sah diese aus?
Meine Eltern haben mich von jung an stark unterstützt, sie nahmen mich schon früh in klassische Konzerte mit. Ich begann meine musikalische Ausbildung am Klavier. Das stellte sich als ein guter Grundstock heraus, auf dem ich aufbauen konnte. In dieser Zeit lernte ich auch das Notenlesen. Mit fünf Jahren war ich bereits ein begeisterter Schlagzeuger, der Spielstücke und Etüden aufgriff, wo immer ich konnte. Ich hatte eine eigene, kleine Anlage, die sich überwiegend aus einem Spielzeug-Trommler-Set zusammensetzte. Und all diese ersten musikalischen Erlebnisse, das weiß ich heute, hatten starken Einfluss auf meine spätere Entwicklung in Richtung Pop-Musik, Jazz und meine Zusammenarbeit mit Big Bands.
Von 1990 bis 1994 studierten Sie Pauke und Schlagzeug an der Royal Scottish Academy of Music and Drama. War das schwierig für Sie?
Ich lernte Schlagzeug bei Pamella Dow und Klavier bei Sheila Desson, beide Lehrerinnen hatten einen großen Einfluss auf mich. Das war eine unglaubliche Erfahrung, eine Zeit des musikalischen Erwachens.
Wollten Sie schon immer Musiker werden?
Ja, das wollte ich schon immer. Mit neun Jahren habe ich sogar mein eigenes »Manifest« entworfen, in dem ich erklärte, ich würde ein Multi-Instrumentalist werden, der nicht weniger als elf verschiedene Instrumente beherrschen müsste. Auch wenn das nicht so eintraf, wie ich mir das vorstellte, habe ich gleichwohl eine große Anzahl von Percussion-Fähigkeiten gelernt.
Sind Ihre Eltern musikalisch begabt?
Mein Vater hat einen hervorragenden Musikgeschmack, er ist ein exzellenter und fairer Kritiker meiner Leistungen. Mein Großvater mütterlicherseits war ein Gelehrter, ein wunderbarer Organist und Improvisator. Meine Eltern begleiten mich häufig auf Konzertreisen, sogar bis in die USA, wo sie auch an meinem Debüt in der Carnegie Hall in New York teilnahmen. In der kommenden Saison werden sie jedes Konzert in London und Rotterdam besuchen.
Sie haben seit zehn Jahren eine Professur für »Solo Percussion« an der Royal Academy of Music in London. Was bedeutet diese Arbeit für Sie?
Ich bin dort in der Bildungs- und Sozialarbeit für viele Altersgruppen tätig und gebe mein Wissen gerne an die nächste Generation weiter. Ich gebe auch häufig Meisterkurse, vielleicht zehn im Jahr, auch auf meinen Konzertreisen.
Finden Sie noch Zeit für Hobbys?
Ich bin ein großer Theaterfan und sehe mir viele Aufführungen in London an, beispielsweise am National Theater. Außerdem koche, lese und laufe ich gerne.

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