Wer unsere Serie „Das war schick“ kennt und Erinnerungen an alte Zeiten liebt, dem wird auch diese Idee gefallen: Es gibt jetzt ein Museum für gefährdete Geräusche. Zugegeben: Man findet es nur im Internet. Aber dafür ist es kostenlos, und man kann die aussterbenden Töne dort direkt hören. Wir haben das Museum einmal besucht.
Der ratternden 24-Nadel-Drucker, der Handschlag bei einer Modemverbindung ins Internet und das DrrrDrrrDrrr, wenn man mit einer alten Wählscheibe früher jemanden anrief: Es sind vor allem technische Geräusche, die der Betreiber der Seite in seinem Museum ausstellt. Das ist schon mal was und macht Spaß. Noch besser wäre es aber, wenn Brendan Chilcutt – der sich in seiner Selbstbeschreibung auf der Seite auch als ziemlicher Computerfreak (neudeutsch: Nerd) zu erkennen gibt, auch über seinen Tellerrand blicken würde: Wäre es nicht noch viel wundervoller, wenn man dort auch andere alte Töne zu hören bekäme? Zum Beispiel einer alten Klospülung mit Kettenzug oder der Bremsen eines alten D-Zugs?
Immerhin kündigt Chilcutt an, seine Sammlung laufend zu ergänzen und auf Vorschläge von Besuchern zu reagieren. Das Musuem nennt sich deshalb auch „Save the Sounds“.
Stefan Brunn