Foto: European People’s Party, Sourc: 4th EPP St. Géry Dialogue, Jan. 2014
Fakten zum Schäuble-Vorstoß/JU-Vorstoß:
- Die Regelaltersgrenze für den Renteneintritt ist zurzeit bei 65 Jahren und fünf Monaten festgelegt. Dies gilt für alle Jahrgänge ab 1946.
- Sie wird schrittweise bis 2031 soll sie für alle auf 67 Jahre erhöht werden. Der Jahrgang 1964 ist der erste, der erst mit 67 in Rente darf – also im Jahr 2031.
- Die Deutsche Rentenversicherung hat berechnet, dass die Menschen zurzeit mit knapp 64,1 Jahren in Altersrente gehen. Ob sie wirklich solange arbeiten oder vorher krank geworden sind oder arbeitslos waren, darüber sagt diese statistische Kennziffer nichts aus. Hierzu müssten auch noch Ältere gezählt werden, die eine Erwerbsminderungsrente bezogen haben.Die Kritiker/innen wenden ein:
- SPD-Fraktionsvizechefin Carola Reimann verwies darauf, dass nicht jeder so gesund sei, um bis 67 arbeiten zu können.
- DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte, verlässliche Leistungen bei der Rente für Jung und Alt und ein höheres Rentenniveau als zurzeit. Darüber hinaus kritisierte sie Schäubles Forderung als eine verdeckte Rentenkürzung.
- Andrea Nahles, SPD schmetterte die Forderung als nicht im Koalitionsvertrag vereinbart ab.
- Der Sozialverband Deutschland (SoVD) monierte, dass Schäubles Vorstoß nichts an der steigenden Altersarmut ändere. Rund 536.000 Rentner seien bereits heute auf Grundsicherung angewiesen
- AWO-Bundeschef Wolfgang Stadler warnte vor einem weiteren Absinken des Rentenniveaus, das sich bereits ab 2020 abzeichne.
- Die IG Metall warnte davor, dass die junge Generation immer stärker belastet werde, auch weil nach einer Studie in ihrem Auftrag nur 35% der Jugendlichen zwischen 17 und 27 für das Alter vorsorgen würden.
Und last but not least die Junge Union. Sie benutze Schäubles Vorstoß, um eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 67 auf 70 Jahre ab 2030 bis zum Jahr 2100 vorzuschlagen. Sie begründete dies damit, dass sie mit diesem Vorschlag verhindern wolle, dass das Rentenniveau weiter absinke. Übersehen hatte der Vorsitzende allerdings, dass es bis dahin die Babyboomer-Generation mit großer Wahrscheinlichkeit das Zeitliche schon gesegnet hat – und die Lastenverteilung sich ganz anders darstellen könnte.