Vorführung auf der inviva 2014: Taichisäbel mit Annette Maul
Und das in deinem Alter!« Diesen Satz hört man nur noch selten. Er ist schlicht nicht mehr zeitgemäß. Viele Menschen erbringen heute in ihrem Ruhestand Leistungen, über die man sich längst nicht mehr wundert: Hundertjährige mischen noch bei internationalen Tischtennisturnieren mit, Rentner radeln einmal um die Welt oder engagieren sich ehrenamtlich für andere. Die Aktivitäten im Alter sind vielfältig. Da trifft es sich gut, dass die Seniorenmesse inviva 2016 in Nürnberg erstmals an die Freizeitmesse gekoppelt wird. Am 24. und 25. Februar geht es im Messezentrum gleich neben der Ausstellung zur Pflanzenwelt zum Informationsangebot für die reife Generation.
Somit folgt auf den Wechsel in der Trägerschaft der Veranstaltung von der Messegesellschaft zur AFAG-Ausstellungsgesellschaft auch eine inhaltliche Akzentverschiebung. Allerdings bleiben viele bewährte Bausteine aus dem alten Konzept erhalten. Dafür sorgt schon die Beratung durch das Nürnberger Seniorenamt, das unter anderem für das Vortragsprogramm zuständig ist.
Am Donnerstag, 25.2.2016, um 11 Uhr, treffen sich Renate Schmidt (SPD), Reimer Gronemeyer (Soziologe) und Herbert Heinzelmann zu einer Talkrunde. Dort diskutieren sie über das »aktive Alter«, das dem – wörtlich verstandenen – »Ruhestand« fast den Rang abgelaufen hat. Schon steht zu befürchten, dass alle, die nicht mehr so fit sind, ins Abseits geraten. Der ständige Ruf nach Selbstoptimierung und das positive Altenbild, das inzwischen vorherrscht, wirken sich auf die Rahmenbedingungen der Gesellschaft aus und haben auch Schattenseiten. Darüber lässt sich trefflich diskutieren.
Das beliebte Eröffnungskonzert auf der Hauptbühne ist auf den zweiten Messetag verlegt worden. Modenschauen und attraktive Beiträge rund um Themen über ein erfülltes Leben nach der Berufstätigkeit laden zum Zuhören ein.
Das Vortragsprogramm wird in gewohnter Weise an beiden Messetagen in verschiedenen Nebenräumen stattfinden. Drei Schwerpunkte werden diesmal das Angebot bestimmen. »Gesundheit erhalten«, »Selbst bestimmen« und »Zeit gestalten« lauten die Überschriften zu den rund 50 Einzelveranstaltungen. Programmpartner wie das Krankenhaus Rummelsberg, das Klinikum Nürnberg oder das Bildungszentrum sorgen mit fachkundigen Referenten für einen guten Einblick in das jeweilige Gebiet.
Ebenfalls erhalten bleibt das Forum der Verbände und Initiativen. Allerdings wird das Erscheinungsbild aufgefrischt: Hier treffen sich die Akteure der Altenszene und Fachleute; Netzwerken ist angesagt, und es gibt Gelegenheit, auf kurzem Dienstweg ein gemeinsames Projekt anzustoßen. Die Besucher haben die Möglichkeit, direkt mit Projektverantwortlichen zu sprechen und Informationen aus erster Hand zu erhalten.
Auf den Aktionsflächen zeigen Mitglieder von Vereinen wie dem Post SV Nürnberg, wie viel Freude Bewegung auslöst. Da ist sicher manches dabei, was zum Mitmachen animiert. Natürlich runden die zahlreichen Aussteller, die ihre Produkte und Dienstleistungen auf die Bedürfnisse von älteren Menschen abgestimmt haben, das Angebotsspektrum der Messe inviva auch in diesem Jahr ab – sei es im Bereich Wohnen, Pflege, Betreuung oder in den Freizeitsektoren Reisen, Kultur und Sport.
Petra Nossek-Bock