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Tinnitus: HNO-Arzt entwickelt neue Therapie

Tinnitus hat viele Gesichter. Manchmal pfeift, fiept oder klingelt er, manchmal rauscht, brummt oder zischt er im Ohr. Manchmal ist es ein durchgehender Ton, manchmal ein zeitweise auftretender. Allen Formen gemeinsam: Sie lassen Betroffenen kaum einen Moment der Ruhe und Entspannung. Tinnitus gilt bisher als nicht heilbar. Für manche Patienten gibt es Hoffnung: Ein Duisburger HNO-Arzt hat eine Thearpie entwickelt, die den tonalen Tinnitus reduzieren soll.

Bildquelle HNOnet NRW_Porträt_Dr  Uso Walter_300dpi
Dr. Uso Walter hat eine Tinnitus-Thearpie entwickelt, bei der Patienten über Kopfhörer ein bestimmtes Therapiesignal hören. Foto: HNOnet

Tinnitus hat viele Gesichter. Manchmal pfeift, fiept oder klingelt er, manchmal rauscht, brummt oder zischt er im Ohr. Manchmal ist es ein durchgehender Ton, manchmal ein zeitweise auftretender. Allen Formen gemeinsam: Sie lassen Betroffenen kaum einen Moment der Ruhe und Entspannung. Tinnitus gilt bisher als nicht heilbar. Für alle Patienten mit einem tonalen Tinnitus, also einem Ohrgeräusch, das seine Frequenz nicht oder nur unwesentlich ändert, gibt es nun eine neue Therapie. Entwickelt hat sie der Duisburger HNO-Arzt Dr. Uso Walter. Mithilfe individuell auf den Betroffenen zugeschnittener Geräusch-Mixe wird dabei der Tinnitus auf neuronaler Ebene reduziert. In Einzelfällen verstummt er sogar ganz.
Viele Tausend Nervenzellen im Hörzentrum sind dafür zuständig, Geräusche richtig zu interpretieren. Beim Tinnitus produzieren die Sinnes- oder Nervenzellen eigenständig Töne. Je mehr Zellen daran beteiligt sind, desto lauter und intensiver ist der Tinnitus. Das Fatale dabei: Unbehandelt breitet sich der Tinnitus auf diese Weise immer weiter aus. „Das Wirkprinzip der neuen Therapie beruht darauf, die Nervenzellen, die den Tinnitus übertragen, wieder umzuprogrammieren“, erklärt Dr. Walter, Vorsitzender des HNOnet-NRW. „Dies gelingt durch eine individuell auf die Tinnitusfrequenz abgestimmte Geräuschdatei, welche die betroffenen Nervenzellen deaktiviert.“ Da es sich um einen Lernprozess handelt, ist regelmäßiges Hören der Datei wichtig. „Über Kopfhörer hören Patienten täglich idealerweise zwei Stunden ihr Therapiesignal“, beschreibt Dr. Walter, der in den vergangenen zwei Jahren intensiv an der Entwicklung gearbeitet hat. Die auf einem neutralen Rauschen, basierende Therapie führt schon beim Hören zu einer Unterdrückung des Tinnitus. „Mittelfristig lernt das Gehirn dann, den Tinnitus auch ohne das Rauschen zu unterdrücken.“ Weiterer Effekt: Das Beimischen bestimmter Geräusche führt zu einer vegetativen Entspannung im Gehirn, die sich positiv auf die Tinnitus-Verarbeitung und das Allgemeinbefinden auswirkt.
„Grundsätzlich versteht sich die Therapie als Baustein in einem ganzheitlichen Behandlungskonzept. Bestenfalls setzt sich dieses je nach Bedarf aus psychologischen und verhaltenstherapeutischen Aspekten, hörverbessernden Maßnahmen, einem speziellen Hörtraining sowie Entspannungs- und Bewegungstherapie zusammen“, erklärt Dr. Walter. Die Therapie eignet sich nicht bei höhergradiger Schwerhörigkeit. Sie ersetzt aber nicht den Besuch beim HNO-Arzt, der bei jedem länger bestehenden Tinnitus dringend anzuraten ist. Weitere Informationen unter www.mynoise.de.

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