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Schichtarbeit kann ihre Gesundheit gefährden! - je älter Soie sind.. Foto: epd
Schichtarbeit kann ihre Gesundheit gefährden! – je älter Soie sind.. Foto: epd

Die drei Forscherinnen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Anita Tisch, Silke Tophoven und Carina Leser, haben in der Studie “Schichtarbeit und Gesundheit” herausgefunden, dass, der Anteil Älterer in der Schichtarbeit in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Durch das Altern der geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre wird sich dieser Trend auch weiter fortsetzen. Aus anderen Studien ist nicht nur bekannt, dass Schichtarbeit sich negativ auf das Schlafverhalten auswirkt und das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöht, sondern auch, dass Schichtarbeit häufig mit körperlich und psychisch belastenden Arbeitsbedingungen einhergeht. Vor diesem Hintergrund betrachten wir die spezifischen Arbeitsbelastungen der Schichtarbeitsbeschäftigten der Jahrgänge 1959 und 1965 und deren Zusammenhang mit ihrem aktuellen Gesundheitszustand.
 
Nachzulesen ist der Bericht im IAB-Kurzbericht “Schichtarbeit und Gesundheit” Nr. 21/2013.
Im Folgenden das Fazit der Forscherinnen:
Der Anteil Älterer in der Schichtarbeit hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Durch das Altern der geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre wird sich dieser Trend auch weiter fortsetzen. Aus anderen Studien ist nicht nur bekannt, dass Schichtarbeit sich negativ auf das Schlafverhalten auswirkt und das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöht, sondern auch, dass Schichtarbeit häufig mit körperlich und psychisch belastenden Arbeitsbedingungen einhergeht. Vor diesem Hintergrund betrachten wir die spezifischen Arbeitsbelastungen der Schichtarbeitsbeschäftigten der Jahrgänge 1959 und 1965 und deren Zusammenhang mit ihrem aktuellen Gesundheitszustand. Das zentrale Ergebnis unserer Analysen ist, dass Schichtarbeit im fortgeschrittenen Erwerbsalter insbesondere durch stark körperlich und psychisch belastende Tätigkeiten charakterisiert ist.
Bei der Interpretation der Befunde zu Schichtarbeit und Gesundheit ist zu beachten, dass die beobachteten Zusammenhänge nicht kausal zu verstehen sind, da sich die vorliegenden Analysen nur auf eine 2011 durchgeführte Querschnittsbefragung beziehen. Es können zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen darüber getroffen werden, welchen Einfluss die langjährige Ausübung einer rwerbstätigkeit in Schichtarbeit auf die Gesundheit nimmt. Auch auf Basis der vorliegenden Untersuchung kann jedoch festgehalten werden, dass Schichtdienstbeschäftigte im höheren Erwerbsalter einen schlechteren Gesundheitszustand aufweisen und häufiger unter Schlafstörungen leiden als gleichaltrige Normalarbeitszeitbeschäftigte. Darüber hinaus haben sie häufiger Übergewicht und bewegen sich seltener in der Freizeit. Es bleibt offen, ob dies unmittelbar aus der Schichtarbeit resultiert. Wer zu atypischen Arbeitszeiten tätig ist, hat es möglicher weise schwerer, sich ausgewogen zu ernähren oder sich an regelmäßigen sportlichen Aktivitäten, beispielsweise in einem Verein, zu beteiligen. Zudem sind die Schichtdienstbeschäftigten der untersuchten Jahrgänge seltener in Leitungspositionen zu finden und üben häufig einfache manuelle Tätigkeiten im produzierenden Gewerbe oder im Dienstleistungssektor aus. Ihre Arbeit ist in höherem Maße durch körperliche und psychische Belastungen und mangelnde Anerkennung durch Vorgesetzte geprägt. Dies erklärt einen großen Teil des Zusammenhangs zwischen Schichtarbeit und einer schlechteren subjektiven Gesundheit. Weil sich mit den vorliegenden Daten nicht abschließend beantworten lässt, inwiefern sich Belastungen, die aus der Schichtarbeit resultieren, langfristig auf die Gesundheit älterer Erwerbstätiger auswirken, sind weiterführende Längsschnittanalysen nötig. Diese werden in einigen Jahren auf Basis weiterer Wellen der lidA-Befragung möglich sein.

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