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Die Rente mit 67 kann man vergessen, meint der DGB - zumindest dann, wenn man seinen Konzepten folgt. Foto: epd

Fakten zur Rente:
–         zurzeit zahlen die Arbeitnehmer einen Rentenbeitrag von 19,6 Prozent
–         die aktuelle Durchschnittsrente beträgt heute bei Männern im Westen 857 Euro, im Osten 878 Euro.
–         Frauen kommen im Westen auf 479 Euro, im Osten auf 683 Euro.
–          Ein Durchschnittsverdiener mit 2600 Euro im Monat muss zukünftig 33 Jahre ohne Unterbrechung arbeiten müssen, um eine Rente knapp oberhalb der Grundsicherung zu erhalten.
–         Geringverdiener  mit einem Einkommen von 2000 Euro brutto müssten 43 Jahre für eine Rente auf Sozialhilfeniveau  arbeiten.
 
Eckpunkte des von Annelie Buntenbach am 19. Juni vorgestellten Rentenkonzepts des DGB:
–         der Rentenbeitrag von heute 19,6 Prozent in jährlichen Schritten um je 0,1 Prozentpunkte für Versicherte und Arbeitgeber angehoben.
–         Im Jahr 2025 würde der Rentenbeitrag innerhalb des gesetzlichen Rahmens von 22 Prozent liegen. Dadurch entsteht eine Demografie-Reserve, mit der die Sicherung des heutigen Rentenniveaus bis 2030 finanziert, die Erwerbsminderungsrente verbessert und die Rente mit 67 ausgesetzt werden können.
–         Nach dem DGB-Konzept würde die Rücklage 2030 217 Milliarden Euro betragen, das entspräche ca. 6,7 Monatsausgaben.
–         Durchschnittsverdiener würden mit zusätzlichen Beiträgen von 2,60 Euro pro Monat belastet, durch den die erheblichen Verbesserungen finanziert werden können.
Der DGB fordert die Bundesregierung auf, den geltenden gesetzlichen Mechanismus abzuschaffen, nach dem der Rentenbeitrag gesenkt werden muss, wenn die Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung 1,5 Monatsausgaben übersteigt. Ein solcher Mechanismus führe dazu, dass die Renten der heute Jungen um 20 Prozent gesenkt würden.
Zwei Tage später zog DGB-Chef Sommer in einem Gespräch mit der “Süddeutschen Zeitung” (SZ) gegen Niedriglöhne und Werkverträge zu Felde und forderte die Regierung zum Handeln auf. Dabei verwies Sommer darauf, dass die Arbeitgeber enorm findig seien, wenn es darum gehe, neue Billiglohn-Modelle zu erfinden. Nach dem Missbrauch der Leiharbeit seien jetzt die Werkverträge und Scheinselbstständigkeit Mittel, die Löhne zu drücken.
Fakt ist:
–         dass vor allem in Branchen wie der Schlachtindustrie und dem Einzelhandel Beschäftigte weit unter der Tariflohn arbeiteten.
–         dass nach Schätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 2011 mehr als 600.000 Menschen als freie Mitarbeiter über Werk- und Dienstverträge beschäftigt waren.
–         dass seit 2002  sich die Anzahl der freien Mitarbeiter in den Betrieben nahezu verdoppelt hat.
–         dass mehr als 7 % der Betriebe sog. freie Mitarbeiter beschäftigen,
–         dass die Anzahl der freien Mitarbeiter von vier auf mehr als sieben Prozent oder 150.000 gestiegen.
Sommer forderte in der SZ deshalb Mindestlöhne und verstärkte Kontrollen.

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