Anzeige

Der Bundestagsabgeordnete der Linken beklagt Altersarmut.
Als erst Zeitung berichtete die Saarbrücker Zeitung am Montag den 22. 08.2011: Die Linke hatte eine kleine Anfrage im Bundestag nach der Entwicklung der so genannten geringfügig Beschäftigten gestellt und zur Anwort bekommen, dass die Zahl derer, die zwischen 65 Jahre und 74 sind, zwischen 2004 und 2010 um rund 13 Prozent gestiegen sei. In Zahlen bedeutet dies, dass 2004 etwa 584.000 Personen in dieser Altersgruppe einen Mini-Job hatten, 2010 waren es ca. 660.000. In Prozentzahlen ausgedrückt, stieg der Anteil der geringfügig Beschäftigten bei den über 65-Jährigen von 3,8 auf 3,9 Prozent.
Während nun der Bundestagsabgeordnete Der Linken in einem Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung den Schluss zog, „Ruhestand war gestern, malochen bis zum Tode heißt heute das Schicksal von immer mehr Rentnerinnen und Rentnern”, beruhigte das Von der Leyen-Ministerium in einer Stelllungnahme zu den Äußerungen des Abgeordneten: Aus diesen Zahlen lasse sich nicht auf eine gestiegene Notwendigkeit zum Arbeiten über 65 hinaus oder gar auf mehr Bedürftigkeit im Alter schließen.
Das lasse auch die Zahl der Bezieher von Grundsicherung erkennen. Sprachs und schob noch nach, dass die Zahl derjenigen, die über 65 seien und Sozialleistungen bezögen, sich zwischen 2007 und 2009 kaum verändert habe. Sie lag bei rund 400 000, obwohl die Zahl der über 65-Jährigen sich zwischen 2004 und 2010 um etwa 1,4 Mio. errhöht habe.
Dem stehen aber die Zahlen von Matthias Birkwald gegenüber, der anführt, dass 2003 etwa 285.000 Menschen die mit der Grundsicherung vergleichbaren Sozialleistungen bezogen haben. „Prekäre Arbeit führt direkt in die Altersarmut“, sagte Birkwald der Saarbrücker Zeitung und forderte unter anderem, alle Rentenkürzungsfaktoren wieder abzuschaffen, die Rente mit 67 zurückzunehmen und wieder Mindestentgeltpunkte für Langzeitarbeitslose und Niedrigverdiener einzuführen.
Die Antwort des Arbeits- und Sozialministeriums darauf ist ein „Regierungsdialog Rente“ im Herbst.

3 Antworten

  1. Matthias Birkwald scheint einer der wenigen Politiker mit Mut zur Realität zu sein. Die Altersarmut wächst, sie versteckt sich nur, weil viele alte Menschen sich ihrer zu sehr schämen. Sie ziehn sich zurück und versuchen mit ihrem Elend irgendwie fertig zu werden. Die Erinnerung an den letzten Krieg hilft ihnen mit ihrer Knappheit zu überleben. Vielmehr Rentner bräuchten einen Nebenjob, sind jedoch zu krank um noch zu arbeiten. Diejenigen, die einen Job haben, müssen in eine Scheinselbständigkeit und Niedriglohn einwilligen. Das sollte man hierbei auch bedenken. Beispiel Callcenter: Voraussetzung: Gewerbeschein in Höhe von € 47 – 59, das man erst einmal selbst bezahlen muss. Ein Stundenlohn von € 7.50 für Telefonieren und gleichzeitigen eintrag der Antworten in den Computer, was hohe Konzentration erfordert und Augen und Ohren sehr anstrengt. Pause wird nicht bezahlt, ist Privatsache, wie auch die Krankenversicherung und das Finanzamt. Dann fallen meistens noch die jeweiligen Fahrtkosten zum Callcenter an. Den Rest darf man dann für die knallharte Moloche behalten. Zwangsarbeit kann man das nicht nennen, ist ja freiwillig. Und doch aus der Not geboren und ohne gesetzlichen/politischen Schutz. Die Menschen, das Volk, zum Abschuss für eine Wirtschaft ohne Gesetze und Moral preisgegeben ?
    Was wird aus diesen Menschen, wenn Merkels Energie-Effizienz-Pläne auf Kosten der Mieter auch noch verwirklicht werden sollen? Vielleicht sollten unsere Politiker schon mal die für Krisengebiete bestimmten Zelte als Notunterkünfte auf Deutschlands Wiesen und Fluren für uns Rentner in Reserve halten ?
    Und die Pflegeversicherungsbeiträge angehoben ohne für die nötige Transparenz der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser Sorge zu tragen? Bei den letzteren ist jetzt Mißbrauch im großen Stil bei der Rechnungsstellung festgestellt worden. Auch der Betrug durch Apotheken fügt unseren Krankenkassen einen enormen Schaden zu und das jedes Jahr ! Wo geht das viele Geld in den Pflegeeinrichtungen hin, wenn da nur notdürftig versorgt und gar nicht gepflegt wird ? Ein Bekannter landete vor Kurzem wegen einem Unfall in einer solchen Einrichtung, mit 62 Jahren. Nach fünf Wochen wurde er zum ersten Mal getuscht ! Mit einer gebrochenen Kniescheibe am linken Bein und einem gebrochenen rechten Arm, konnte er dies genauso wenig selbst tun, wie sich die Zehnägel schneiden oder sich die Füße waschen. Eine Bekannte hat sich seiner erbarmt als sie ihn besuchte, das Heim ist dafür nicht zuständig. Die Tausende von Euro monatlich gehen also “nur” für ein abgestandenes und zerkochtes Essen ohne frisches Obst und das Belegbett drauf?! Am Wochenende niemand an der Pforte, jeder Fremde von der Straße kann herein spazieren und gehen wohin er will… Und selbstverständlich kann man von keiner Menschenseele eine Auskunft bekommen, ist ja niemand greifbar !
    Die Politik läßt – dank der einschlägigen Lobby – jedoch weiterhin die undurchsichtige Verwendung der immensen Geldsummen zu, ohne diese auch nur im Geringsten zu hinterfragen. Im Gegenteil: Die immer größeren Forderungen seitens der Betreiber werden unbesehen und unkontrolliert zugelassen und bewilligt. Die Erhöhung der Beiträge wird – zwar mit etwas Grummeln – doch immer wieder bezahlt. Die Rentner haben eben keine Lobby, obwohl sie von der Zahl her über mehr Macht verfügen, als ihnen dies bisher bewußt zu sein scheint.
    Wirkliche Sorgen muß sich die Politik nicht machen: Eine Rente mit 70 bei den derzeitig immer öfter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen bedeutet nämlich unter dem Strich, daß sich somit die Rentner samt ihren Renten im großen und ganzen als abgeschafft erweisen dürften ! Die Langlebigkeit werden sich nur noch die 10% der zur Zeit von der Politik vertretenen Reichen leisten können…
    Anna

  2. Da ich selber Rentnerin bin,erlebe ich ja meinen Lebensabend hautnah. Ich finde es menschenverachten,das man ab den Jahrgang 1941 einfach dieses Punktesystem eingeführt hat und somit einige Zeiten einfach weg gestrichen hat, die uns wirkliche finanzelle Einbußen gebracht haben. – Mit der heutigen Rente kommt man kaum zurecht.- Ich bin also gezwungen, mit 67J. noch zu arbeiten,um nicht in die Altersarmut mit meinem Mann
    zu fallen. Es wird nicht danach gefragt wie wir die ganzen Erhöhungen , egal welche Sache,bezahlen können. –
    Man ist hier echt allein gelassen,weder die Politik kümmert sich einen Dreck, wie es uns Alten geht.- Wo gehen all die Unsummen an Geldern hin, die verschwendet werden , an die Lobbys usw????- Was ist mit den Menschen in den Heimen, wo ist da die ” echte” Betreuung??1€ Jober müssen den Dienst machen , weil die Angestellten keine Zeit haben.- Was ist aus Deutschland geworden,es ist nur noch ein Überlebungskampf.
    Und die Reichen werden immer reicher, Dank Wohlwollen der Regierung.Die Ärmsten der Armen müssen für jede Krise ihren Kopf hinhalten. Man hat uns viel gestohlen, aber eins nicht: ” Unseren Stolz “. Wann kommt endlich einmal eine Regierung, die auch wirklich zu ihren Bürgern steht???-Altersarmut,Kinderarmut,Gesundheitsreform im Keller,Energie kaum bezahlbar????!!!!- Man gönnt sich ja sonst nichts. – Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan – jetzt soll er auch gefälligst gehen. Kein Anrecht auf einen geruhsamen Lebensabend. Das ist mein Deutschland – meine Heimat.
    Ursula

  3. Es deckt sich mit meinen Erfahrungen,seit April nach 49 Arbeitsjahren in Fruehrente (1Jahr und3 Monate vor Regelbezug)328 Euro Rente,zu denen ich grosszuegiger weise 400Euro hinzuverdienen darf.wenn ich koennte!Diese 400 wuerden eh nicht reichen!Also zum ersten mal in meinem Leben Sozialhilfe!
    Britische mindestrente 209£ per Woche plus Wohngeld,Council Tax.erlass.Freies Schulessen fuer meinen Sohn.
    Troestlich das 67% der Vermoegenswerte in Deutschland 10% der Bevoelkerung gehoeren,50% aber keinen Anteil haben.Wirtschaftskrise?Es wird produziert wie eh und je,die Reichen werden reicher,die Armen aermer.
    Wer ein Leben lang gearbeitet hat bekommt nix,dafuer verdient Geld Geld!Perverser geht es nicht!
    Krawalle in London?Wenn wundert das noch ?
    Friedrich

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Skip to content