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Medizinische Kompressionsstrümpfe müssen nicht nach Krankenhaus aussehen: Hier Modelle der medi GmbH & Co. KG aus  Bayreuth.
Medizinische Kompressionsstrümpfe müssen nicht nach Krankenhaus aussehen: Hier Modelle der medi GmbH & Co. KG aus Bayreuth.
Ob auf Reisen, an einem langen Bürotag oder beim Lauftraining: Kompressionsstrümpfe nehmen unseren Beinen die Last ab und beugen Schweregefühl, Schwellungsneigung sowie Venenleiden vor. Doch ab wann empfiehlt es sich, die Durchblutung zusätzlich zu unterstützen? Worauf muss ich bei Anschaffung und Nutzung achten und tragen Krankenkassen die Kosten? Häufig gestellte Fragen aus dem Praxisalltag, auf die Prof. Dr. Dr. Stefan Hillejan Antwort weiß.

„Kompressionsstrümpfe kommen entweder zur Vorbeugung oder unterstützenden Therapie von Venenerkrankungen zum Einsatz. Je nach Schweregrad der Venenschwäche empfehlen sich verschiedene Arten und Längen“, erklärt der Phlebologe und Proktologe von der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover und Vorsitzende des Berufsverbands Qualifizierter Medizinischer Sachverständiger Deutschlands.
Alles im Fluss
Kompressionsstrümpfe üben einen konstanten Druck an verschiedenen Abschnitten des Beins aus, sodass sie unsere Venen dabei unterstützen, das Blut entgegen der Schwerkraft in Richtung Herz zu befördern. Wie eine zweite Haut angeschmiegt, beugen die Strümpfe so Ausdehnungen der Gefäßwände und damit einhergehender Krampfaderbildung und Blutgerinnseln vor. Wer häufig unter angeschwollenen, müden Beinen leidet, sollte seinen Blutfluss vorsorglich von einem Phlebologen untersuchen lassen, um einer möglichen Venenschwäche frühzeitig entgegenzuwirken. „Mithilfe einer gezielten Ultraschallmessung erkennen wir, ob die Venen ausreichend arbeiten oder bereits einen Defekt aufweisen“, erklärt Prof. Hillejan. „Je nach Befund empfehle ich meinen Patienten verschiedene Stärken von Kompressionsstrümpfen.“
Strumpf ist nicht gleich Strumpf
Je nach Lage und Grad der Gefäßbeeinträchtigung eignen sich unterschiedliche Längen und Druckklassen. Klasse 1, welche der Volksmund oftmals auch als Stützstrumpf bezeichnet, sollten Menschen in stehenden Jobs oder auf längeren Bus- oder Flugreisen tragen, um Venenerkrankungen vorzubeugen. Sobald Betroffene im Beruf oder Alltag ein leichtes Schweregefühl oder Schmerzen bemerken, empfiehlt es sich, die heutzutage unauffälligen und teilweise sogar modischen Helfer zu beanspruchen. Druckklasse 2 kommt als Therapie von bereits bestehenden Krampfadern oder auch zur vorübergehenden Versorgung nach Gefäßeingriffen zum Einsatz. Kompressionsstrümpfe dritter und vierter Klasse verschreiben Phlebologen hingegen erst bei sehr schweren Venenleiden oder nach bereits eingetretener Thrombose. In Sanitätshäusern finden sich alle Größen, Druckklassen und die nötige fachliche Beratung. Wenn der Arzt die medizinischen Hilfsmittel verschreibt, tragen die Krankenkassen die Kosten.
Ziehen verboten: 1 x 1 des Strumpfanlegens
Anders als oft gedacht, erweist sich das Tragen von Kompressionsstrümpfen keinesfalls als unangenehm. Vorausgesetzt, es erfolgen individuelle Anpassung und richtiges Anlegen. Um die optimale Wirkung zu gewährleisten, müssen Kompressionsstrümpfe wie angegossen sitzen. Hierfür beachten ihre Träger am besten ein bestimmtes Anziehprinzip: Zuallererst schlagen sie den Strumpfschaft bis zum Fußende einmal um, sodass die erst innen liegende Seite nach außen zeigt. Nun in das Fußende steigen und es bis über die Ferse stülpen. Den restlichen Stoff ab jetzt Stück für Stück nach oben streifen und das umgeschlagene, am Bein liegende Ende von beiden Seiten gleichmäßig in Richtung Leiste hochschieben. „Vorsicht: Ein Hochziehen des Strumpfes am Ende unbedingt vermeiden, hierdurch spannt oder rutscht das Material später leicht“, betont Prof. Hillejan. Am Ende noch einmal mit den flachen Handinnenseiten von unten nach oben über den Stoff streichen.

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