Der Aktionstag gegen den Schmerz am 4. Juni wollte in erster Linie Patienten unterstützen. In über 295 Praxen und Kliniken fanden dazu Aktionen, Infotage und Vorträge statt, ein von Experten verfasster Patientenratgeber wurde verteilt, und eine kostenlose Hotline wurde geschaltet.
In Deutschland leiden über 13 Millionen Menschen leiden an chronischen Schmerzen. Die Versorgung ist lückenhaft, oftmals dauert es weit über ein Jahr (teilweise bis zu vier Jahren und mehr) bis die Schmerzen adäquat therapiert werden.
„Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzbehandlung“, so Prof. Thomas Tölle, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V., die immer am ersten Juni-Dienstag eines Jahres mit Beteiligung von neun weiteren Schmerzorganisationen den Aktionstag ausruft und organisiert. „Leider ist es derzeit u.a. aufgrund der Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems so, dass noch immer viele Schmerzpatienten in Deutschland unterversorgt sind“, so Prof. Tölle. Ein sehr großer und nicht zu vernachlässigender Teil der rund 13 Millionen Schmerzpatienten wird unzureichend behandelt.
Das Thema Schmerz müsse ein Schwerpunkt werden bei den Verantwortlichen der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik, zum einen aufgrund der großen individuellen Bedeutung bei Patienten, aber auch aufgrund der gesellschaftlichen Folgekosten unbehandelter Schmerzen. So entfallen sechs bis acht Prozent der Gesundheitsausgaben auf chronische Schmerzen, die volkswirtschaftliche Belastung, u.a. aufgrund von Arbeitsunfähigkeit, beläuft sich auf 20 bis 30 Milliarden Euro jährlich.
„Wir sind froh, dass sich in diesem Jahr so viele Praxen, Kliniken und Experten am Aktionstag beteiligen“, ergänzt Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. Der diesjährige Aktionstag war der zweite seiner Art, im letzten Jahr haben rund 30 Einrichtungen vor Ort mitgemacht, in diesem Jahr sind es über 295 Partner. Die mitwirkenden und unterstützenden Einrichtungen werden auf der Homepage der Deutschen Schmerzgesellschaft aufgeführt.