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In ihrem Alter (über 60) haben sogar schon 42 Prozent eine Patientenverfügung verfasst. Foto: epd
26 Prozent aller Deutschen haben eine Patientenverfügung verfasst. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, die der Deutsche Hospiz- und Palliativverband bei der Forschungsgruppe Wahlen in Auftrag gegeben hatte. Befragt worden waren telefonisch 1044 Deutschen ab 18 Jahre.
Immer mehr Menschen, so der Hospizverband, würden sich mit der Frage beschäftigen, ob und wie sie ihren Willen verfügen wollen für den Fall, dass sie sich in einer entsprechenden Situation nicht mehr selbst äußern können. Sowohl beim Abfassen der Patientenverfügung als auch bei der ernsthaften Auseinandersetzung mit einer solchen spielt das Lebensalter eine wesentliche Rolle: So haben 42 Prozent der Menschen über 60 Jahre eine solche Patientenverfügung und 52 Prozent der 50- bis 59-Jährigen bzw. 43 Prozent der über 60-jährigen Menschen ernsthaft darüber nachgedacht. Diese Ergebnisse sind auch vor dem Hintergrund von Bedeutung, als die Auseinandersetzung mit diesen Fragen zugleich auch die Auseinandersetzung und den Dialog in unserer Gesellschaft über Leben und Tod fördert.
Gefragt danach, wo sie sterben wollen, geben 66 Prozent der Befragten an, die sich bereits über ihr eigenes Sterben Gedanken gemacht haben, zuhause sterben zu wollen. 18 Prozent sagen, dass sie in einer Einrichtung zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen sterben wollen. Die Zahlen belegen, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung zuhause sterben möchte. Tatsächlich sterben jedoch die meisten Menschen (über 40 Prozent) im Krankenhaus, rund 30 Prozent in stationären Pflegeeinrichtungen und etwa 25 Prozent zuhause. Das bedeutet zugleich den Auftrag an die Verantwortlichen, den Aus- und Aufbau der ambulanten Versorgungsstrukturen weiter voranbringen, um Menschen so weit wie möglich zu ermöglichen, dort zu sterben, wo sie es sich wünschen.
„Die Ergebnisse unserer Bevölkerungsumfrage zeigen, dass sich die Menschen eine intensivere Auseinandersetzung mit Sterben und Tod wünschen. Beides ist kein Tabu mehr“, glaubt Dr. Birgit Weihrauch, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV). „Wir waren erstaunt, wie offen und bereitwillig die Menschen über dieses Thema gesprochen haben“, bestätigt Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen. Die Ergebnisse der Studie finden sich hier auf der Internetseite des DHPV.

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