Der Ramadan ist der 9. Monat des islamischen Mondkalenders und auch der Fastenmonat. Am Ende des Ramadans steht das Fest des Fastenbrechens, es ist nach dem Opferfest der höchste islamische Feiertag.
Im Koran wird jedem Muslim als religiöse Pflicht des Fasten vorgeschrieben. Die ursprüngliche Bedeutung des Worte leitet sich von „stillstehen“, „ruhen“ ab und verweist dann im übertragenem Sinne auf „sich enthalten“, „fasten“ hin In den in Mekka entstandenen Koranversen kommt der Begriff nur einmal vor; hier wird Maria durch die Offenbarung befohlen, wie folgt zu sprechen:
„Und iß und trink und sei frohen Mutes (w. kühlen Auges)! Und wenn du (irgend)einen von den Menschen siehst, dann sag: Ich habe dem Barmherzigen ein Fasten gelobt. Darum werde ich heute mit keinem menschlichen Wesen sprechen.“
Etwa 2 Milliarden Muslime werden also weltweit – in Deutschland sind es schätzungsweise 4 Millionen – zwischen dem 20. Juli und 18. August ihrer islamischen Pflicht nachgehen. Das heißt, sie dürfen vom Morgengrauen bis zur Abend weder essen noch trinken, aber auch Sex ist verpönnt. Auch andere Genussmittel, wie etwa das Rauchen, sollen vermieden werden. Im Ramadan wollen Muslime Gott näher kommen, weswegen diese Zeit auch als eine eher spirituelle Zeit angesehen wird, in der man vermehrt betet oder die Moschee besucht.
Ausnahmen beim Ramadan gibt es eigenlicht nur für Kinder, Schwangere oder Kranke. Ältere Menschen sind auch nicht unbedingt an die Pflicht zum Fasten gebunden. Wenn sie sich aber daran beteiligen, sollten sie sich, gerade, wenn es heiß wird, um ausreichende Flüssigkeitszufuhr kümmern. Sonst könnte es gefährlich werden. In Deutschland besteht diese Gefahr eher nicht. Falls aber eine Auslandsreise in ein islamisches Land geplant ist, sollte man sich vorher und rechtzeitig über die dortigen Gepflogenheiten erkundigen, denn die Menschen in diesen Ländern sehen es gerne, wenn Europäer den Ramadan-Gepflogenheiten gegenüber Respekt entgegen bringen.