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„Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie“ heißt eine Dokumentation, die am 25. April in Fürth gezeigt wird. Die Filmemacher Silvia Holzinger und Peter Haas haben ein Stück Familiengeschichte recherchiert, das zeigt, wie tief die NS Vergangenheit bis heute in die Lebensläufe jedes einzelnen hineinreicht.

Dass sein Großvater 1942 in Buchenwald ermordet wurde, erfuhr Peter Haas als Kind, jedoch nicht von seinem Vater, der meistens schwieg und der sich bis heute an fast nichts erinnern kann. In seiner Familie gab es keine Familienfeste, keine Goldene Hochzeit, keine Einladung zum 80. Geburtstag. Peter Hass hat der jüdische Großvater jedoch nie wieder in Ruhe gelassen, und so hat er sich auf die Suche gemacht, nach dem letzten Juden in seiner Familie.

Peter Haas und Silvia Holzinger haben einen eindrucksvollen Dokumentarfilm gemacht. Foto: Il Mare Film

In Archiven haben Haas und seine Partnerin Silvia Holzinger das Leben des Großvaters vor 1933 rekonstruiert. Peter Haas wollte, dass auch seine Cousinen und Cousins diesen Großvater anders kennenlernen und hat versucht, ihn in die Familie zurückzuholen. Dafür hat er seine Generation – alle sind zwischen 40 und 50 – aufgesucht und vor die Kamera gebeten, zehn verstreut lebende Enkel.

Der dabei entstandene Film dokumentiert scheinbar unvereinbare Positionen, die das Monströse erahnen lassen, welches bis in die Gegewart wirkt. Erzählt wird keine lineare Geschichte, der Film porträtiert seine Protagonisten weitgehend unkommentiert, indem er ihren Widerstand, die Widersprüche, ihre Einfälle wie ihre Vorstöße zulässt.
Di, 25. April 2017, 19.30 Uhr | Uferpalast Fürth, Würzburger Str. 2
Eintritt: 7€ / 5,50€ erm. / 4€ Fördervereinsmitglieder und Kinokooperative

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