Anzeige
Schaffe, schaffe, Häusle baue - und darüber glücklich werden. Foto: epd
Schaffe, schaffe, Häusle baue – und darüber glücklich werden. Foto: epd

Häuslebauer wussten es schon immer, doch nun ist es wissenschaftlich belegt: Die eigenen vier Wände machen glücklich. Glücksforscher der Universität Hohenheim ließen 2.788 Baden-Württemberger zum Thema Wohneigentum und Glück befragen. Immobilienbesitzer sind die glücklicheren Menschen. Das ist die Quintessenz der ersten großen, systematischen Studie, die den Zusammenhang zwischen Wohneigentum und Glück zum Gegenstand hatte.

Die Wissenschaftler haben insgesamt sieben Glücks-Dimensionen identifiziert. Eine davon ist der Bereich Wohnen. „Grundbedürfnisse wie Gesundheit und finanzielle Sicherheit, Partnerschaft oder Beruf sind zwar erwartungsgemäß noch wichtiger als die Wohnsituation“, erklärt Prof. Dr. Brettschneider, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationstheorie an der Universität Hohenheim und Leiter der Studie. “Doch auch sie ist von enormer Bedeutung für das Glücks-Gefühl.“

Immobilienbesitzer sind glücklicher als Mieter. Das gilt auch, wenn man Einkommen, Bildung und Alter der Befragten berücksichtigt. Selbst dann hat Wohneigentum einen signifikanten, eigenständigen Effekt für das Glücks-Gefühl, so das Ergebnis der Studie. In Baden-Württemberg leben 51 Prozent der Menschen im Eigentum. Rund zwei Drittel von ihnen geben an, dass die eigenen vier Wände sie glücklicher machen. 57 Prozent der Mieter sind der Ansicht, Wohneigentum könnte ihre Lebensqualität verbessern.

Wohnumfeld von großer Bedeutung

Ob man zufrieden ist mit seiner Wohnung, ist jedoch nicht nur eine Frage des Eigentums, sondern auch des Wohnumfeldes an sich. Die Baden-Württemberger zeigen sich zu 61 Prozent mit ihrer Wohnsituation zufrieden, 20 Prozent sind immerhin eher zufrieden. Ob die Menschen mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufrieden sind oder nicht, hängt vor allem von drei Faktoren ab: Größe, Preis und Ausstattung der Wohnung. Bei der Entscheidung für einen Wohnort sind eine ruhige Lage, eine gute Infrastruktur und eine gute Verkehrsanbindung am wichtigsten.

Die Gewichtung variiert jedoch regional: Den Menschen in den Regierungsbezirken Stuttgart und Karlsruhe sind eine gute Infrastruktur und eine gute Verkehrsanbindung signifikant wichtiger als in Freiburg und Tübingen. Im Regierungsbezirk Tübingen hingegen legen die Menschen größeren Wert auf eine finanziell günstige Wohnlage.

Eigentümer mit Wohnumfeld zufriedener

„Dabei sind Immobilienbesitzer deutlich zufriedener mit ihrer Wohnsituation als Mieter“, erklärt Prof. Dr. Brettschneider, „und damit auch glücklicher.“ Das zeige sich auch darin, dass 79 Prozent der Wohneigentümer sich erneut für den Erwerb einer Immobilie entscheiden würden – 69 Prozent sogar wieder für die gleiche Immobilie.

Selbst im gesellschaftlichen Engagement spiegelt sich die meist stärkere Bindung von Eigentümern an das soziale Umfeld der Wohnumgebung wider, meint der Glücksforscher: „Ihr ehrenamtliches Engagement ist signifikant größer ist als das der Mieter, etwa im Sport, im Sozial-Bereich, in der Kirche, im Bildungs-Bereich und bei der Freiwilligen Feuerwehr.“

Die Forscher konnten beim Kauf oder Bau einer Immobilie einige besonders große Glücksmomente identifizieren: die Entscheidung für die Immobilie, der Kauf, der Einzug und die Zahlung der letzten Rate. Schäden am Haus trüben dagegen das Glück. Der größte Glücks-Dämpfer ist für die meisten Eigentümer der Auszug der Kinder.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Skip to content