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Als es noch Zivis gab, kümmerten sich diese oft liebevoll um die Pflege Älterer. Foto: epd
Als es noch Zivis gab, kümmerten sich diese oft liebevoll um die Pflege Älterer. Foto: epd

Statistisch gesehen wird jeder zweite Mensch im Lauf seines Lebens irgend­wann pflegebedürftig. Tritt dieser Fall ein, kann es teuer werden für die Pflegebedürftigen. Dabei ist es egal, ob Angehörige diese Aufgabe in den eigenen vier Wänden übernehmen oder der Hilfsbedürftige in einem Heim gepflegt wird. In jedem Fall zahlt die gesetzliche Pflege­versicherung Pflegegeld. Die Pflegeversicherung gehört als zur Gruppe der Sozilaversicherungen und sichert Risiko Pflegebedürftigekeit ab. Tritt der Versicherungsfall Pflegebedürftigkeit ein, erbringt die Versicherung Geld- oder Sachleistungen, um die erforderliche Pflege ganz oder teilweise zu gewährleisten. Die Leistungen umfassen im Allgemeinen sowohl die stationäre wie auch die häusliche Pflege  Zu diesen Pflegeversicherungen kann jeder und jede freiwillige Pflegezusatzversicherungen abschließen.

Seit der Einführung der Pflegepflichtversicherung in Deutschland 1995 ist nach Sozialgesetzbuch XI jede Person mit Wohnsitz in Deutschland verpflichtet, neben dem Krankheitsrisiko auch das Pflegerisiko mit einer eigenen Versicherung abzusichern. Jede Krankekasse und alle privaten Versicherer sind seitdem verpflichtet, eine Pflegeversicherung anzubieten.

Nähere Informationen zur Pflegeversicherung und zu den Angeboten der Privaten hat die Stiftung Warentest im Februar 2014 samt einem Test zusammengetragen.

Es gibt aber nicht nur Lob für die Pflegeversicherung und die Umstände mit denen sie 20 Jahren „funktioniert“:

So stellt die Saarbrücker Zeitung am 13.1.15 fest, dass „Immer mehr Pflegebedürftige zum Sozialfall (werden). So stieg die Zahl der Empfänger in den letzten 10 Jahr um ein Drittel. Die Zahlen kamen vom Statistischen Bundesamt. Das heißt, dass im Jahr 2013 etwa 440.000 Pflegebedürftige die Leistung in Anspruch nahmen. Damit nicht genug, auch bei den armutsgefährdeten Pflegebedürftigen musste der Staat kräftig in die Kassen greifen und im Jahr 2013 3,34 Milliarden zahlen. Der Staat springt dann für diesen Personenkreis mit Sozialhilfe ein, wenn diese die Pflegekosten nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen bezahlen können.

Diese finanzielle Schieflage entsteht auch deshalb, weil nicht alle Bürger/innen in die Pflegeversicherungen einzahlen und es keinen Kostenausgleich zwischen den privaten Trägern und gesetzlichen Trägern gibt. Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland wird dieses Problem nur noch verschärfen.

Ob und in wie weit die Pflegeversicherung auch dazu beigetragen hat, dass sich die Situation in den Heimen und bei den ambulanten Pflegediensten in den vergangenen Jahren immer mehr verbessert hat, sei dahin hingestellt. Aber sie trägt sicher zu der erhöhten Aufmerksamkeit bei, die Pflegebedürftige von der Gesellschaft und den staatlichen Stellen bekommen. So stellt ein Bericht der Krankenkassen u. a. fest, dass

– grundsätzlich die Situation in den Heimen und bei den ambulanten Pflegediensten in den vergangenen Jahren gebessert hat.

– „die Zahl freiheitseinschränkenden Maßnahmen“, wie etwa Fixierungen oder Bettgitter zurückgehen, aber immer noch zu hoch seien (2013 auf rund 90 000)

– die Zahl der falsch gelagerten Patient/innen, die daraufhin ein Druckgeschwür bekommen, ebenfalls stark zurückgeht.

– die Situation bei der Ernährung sich gebessert habe.

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