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Wer sich immer die Wahrheit sagt, lebt zwar manchmal anstrengender, aber dafür glücklicher und gesünder. Foto: epd

Zehn Wochen dauerte das Ehrlichkeits-Experiment, an dem 110 Personen teilnahmen. Jeder Zweite erhielt die Anweisung, im Versuchszeitraum auf kleine und größere Lügen zu verzichten, der Rest diente als Kontrollgruppe. Wöchentlich wurden die Probanden nach Gesundheit und Beziehungen befragt, zudem sollte ein Lügendetektor erheben, wie oft sie in der Vorwoche geflunkert hatten, im Schnitt waren das elfmal pro Woche.
Jene, die ehrlich bleiben mussten, berichteten von deutlich weniger Gesundheitsproblemen: Etwa Halsschmerz oder Kopfweh sowie auch Spannungsgefühle oder Traurigkeit kam bei ihnen seltener vor als in der Vergleichsgruppe. Statistische Analysen zeigten auch eine Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen in der ehrlichen Gruppe, was auch eine mögliche Erklärung für die Effekte der körperlichen und psychischen Gesundheit sein könnte.
Lügen bringe Stress; notorisches Lügen sei deshalb chronischer Stress, so die Forscher. Lügner müssen stets ein Auffliegen fürchten und dabei überlegen, wem sie was erzählen dürfen, damit die Versionen zusammenpassen. Im US-Experiment logen die Teilnehmer am Ende der zehn Wochen nur noch einmal pro Woche. Sie hatten dabei mehrere Strategien entwickelt, um nicht lügen zu müssen.
Viele gaben über ihre tägliche Leistung einfach wahrheitsgetreu Bescheid statt stets zu übertreiben. Andere machten Schluss mit falschen Ausflüchten etwa für das Zuspätkommen oder bei Misslingen von Aufgaben. Sprachgewandte lenkten ihr Gegenüber bei verfänglichen Fragen ab – etwa durch eine Gegenfrage.

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